Blick in die Zukunft: PlanRadars Analyse des Immobilienjahres nach dem ersten Quartal 2024

Europas Bauindustrie orientiert sich angesichts neuer ESG-Vorlagen. Wirtschaftliche und geopolitische Risiken weiterhin präsent im Jahr 2024. Digitalisierung und neue Technologien ebnen Zukunft der Baubranche.

Fotocredit: ollyi

 In einem Jahr, das Unsicherheit und Turbulenzen für das Immobilien- und Baugewerbe verspricht, teilt PlanRadar Prognosen für 2024 mit dem Ende des ersten Quartals. Dabei geht es vor allem um wirtschaftliche Nachteile, die Unternehmen durch Technologieskepsis erfahren. Besonders in einer Zeit wirtschaftlicher Unvorhersehbarkeit könnte sich das stagnierende Marktwachstum des Jahres 2023 jederzeit zum Besseren oder Schlechteren wenden, wodurch sich auch Geschäftsbedingungen und Prioritäten schnell und deutlich ändern können. Als eine Projektmanagement-Plattform, die die Baubranche, das Facility-Management und den Immobiliensektor aufmischt, ist PlanRadar in der einzigartigen Position, um die Entwicklungen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Dazu gehören die starken Kundenbeziehungen, die engen Partnerschaften mit Branchenverbänden und konsequente Beobachtung und Analyse der Sektoren.

Wirtschaftlicher Gegenwind in diesem Jahr

Der Ausblick auf den europäischen Immobilienmarkt für 2024 zeigt auch für die nächsten Quartale, ein gemischtes Bild, mit schleppenden Wachstumsprognosen und drohenden wirtschaftlichen Herausforderungen. Die verzögerten Auswirkungen hoher Zinssätze und konservativer Kreditvergaben könnten negative Konsequenzen sowohl für die Kaufkraft der Konsumenten als auch für Investitionen haben. Diese angespannte Situation macht sich auch in der Baubranche bemerkbar. Die Prognose zur europäischen Bauwirtschaft für 2024 wurde in vielen Studien nach unten korrigiert. Grund dafür sind ein erwarteter Rückgang der Bautätigkeiten aufgrund von Inflation, Zinserhöhungen und einer sich verlangsamenden Weltwirtschaft. Dadurch werden Finanzierungsmöglichkeiten erschwert, Produktionskosten erhöht und die Rentabilität von Bauvorhaben reduziert, was sich insgesamt negativ auf die Wachstumsaussichten des Sektors auswirkt. Eine Erholung auf das Niveau vor der Pandemie ist bis 2025 auch aus heutiger Sicht nicht zu erwarten. 

Darüber hinaus sieht sich die Bauwirtschaft in Deutschland, der größten Volkswirtschaft Europas, mit erheblichem Gegenwind konfrontiert, da die Bauinvestitionen zum ersten Mal seit der Finanzkrise sinken werden. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) schrumpft das Bauvolumen 2024 um 3,5% auf 546 Milliarden Euro. Mit den Zinserhöhungen der Zentralbanken im Laufe des Jahres 2023 blieb ein großer Teil der Branche, in der Hoffnung auf günstigere Bedingungen im Jahr 2024, in Wartestellung. Da jedoch aus heutiger Sicht die Inflation weltweit zu sinken beginnt und die Wahrscheinlichkeit künftiger Zinserhöhungen weiter abnimmt, macht sich langsam Optimismus breit. Nichtsdestotrotz bestehen Bedenken hinsichtlich einer hartnäckigen Kerninflation und deren möglichen Auswirkungen auf Zinsanpassungen und Liquidität. Höhere Kreditkosten – und generell begrenzter Zugang zu Krediten – kann die Tragfähigkeit von Bauprojekten weiter stark belasten.

Die Auswirkungen geopolitischer Risiken

Den weitreichenden Einfluss geopolitischer Faktoren auf die Stimmung in der Wirtschaft und auf Investitionstätigkeiten gilt es zu beachten: Jüngste Krisen und anhaltende Spannungen haben ein schwieriges Umfeld für viele Industrien geschaffen. Geopolitische Ereignisse können sich über das Verhalten von Konsumenten und Unternehmen direkt auf das Wirtschaftswachstum auswirken, was wiederum die Ausgaben und Investitionsentscheidungen beeinflusst. Somit könnten auch die Rohstoffpreise durch Unterbrechungen der Lieferketten beeinflusst werden. Bevorstehende Wahlen und potenzielle politische Veränderungen tragen zur Unsicherheit in der globalen Landschaft bei, was zu erhöhten Spekulationen und größerer Zurückhaltung bei kostenintensiven Projekten führt.

Europa benötigt Wohnraum 

Urbane Bevölkerungen wachsen, die Gesellschaft wird älter und die Haushalte sind deutlich kleiner als in der Vergangenheit. Solche demografischen Verschiebungen werden weiterhin die Nachfrage nach Wohnraum prägen. Dies geschieht inmitten eines deutlichen Mangels an neuen Wohnbauprojekten, verringerter Bauaktivität und einer schwierigen Auftragslage. Dazu kommen unzureichende Finanzierungsmöglichkeiten, langwierige Planungsverfahren und Ungewissheit bezüglich der Immobilienwerte bei Fertigstellung. All dies verschärft die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage, wodurch die Leistbarkeit von Wohnraum weiter belastet wird.

Europas Bauindustrie im Wandel der ESG-Ära

Beim Thema Umwelt sehen viele Fachleute im Immobilienbereich Diskussions- und Handlungsbedarf. ESG-Anforderungen bestimmen zunehmend die politischen und regulatorischen Perspektiven. Im Jahr 2024 wird die Bauindustrie in Europa einen tiefgreifenden Wandel hin zur Nachhaltigkeit durchleben, angetrieben durch das Zusammenspiel aus EU-Regulierungen und innovativer Bemühungen von Startups. Dies kennzeichnet den Beginn einer neuen Ära im Bauwesen, in der umweltfreundliche Praktiken den Ton angeben werden. Neben EU-weiten Initiativen tragen verschiedene nationale, regionale und städtische Regulierungen zu einem umfassenden, nachhaltigen Ansatz bei. 

„Solche Regulierungen mögen viele Hürden mit sich bringen, aber Nachhaltigkeitszertifikate für Gebäude bringen im Markt auch einen Wettbewerbsvorteil. So könnten sie eine erhöhte Nachfrage von all jenen Unternehmen verzeichnen, die sich dazu verpflichten, Nachhaltigkeitsziele zu erfüllen, insbesondere in einer Zeit, in der Gebäude mit hohen Emissionswerten Gefahr laufen, an Wert zu verlieren“, kommentiert Rudi Pistora.

Tatsächlich zeigt ein Bericht von PlanRadar über die Digitalisierung im Bau- und Immobiliensektor eine signifikante Investition in digitale Lösungen für Energieeffizienz und erneuerbare Energien in den letzten drei Jahren, wobei 26% der Befragten von einer großen Investition und 40% von einer durchschnittlichen Investition berichten.

Gewinnmargen schützen

Angesichts der sich weiterhin abzeichnenden wirtschaftlichen Unsicherheiten wirkt sich der zunehmende finanzielle Druck direkt auf die Gewinnmargen aus. Die Kombination aus Marktstagnation, Inflation und konservativen Kreditvergaben schürt die Sorge um Rentabilität und finanzielle Stabilität. Technologie, wenn sorgfältig ausgewählt, bietet einen Hoffnungsschimmer, indem sie innovative Lösungen bereitstellt, die Unternehmen helfen, gestärkt aus der Krise hervorzugehen.

Der Digitalisierungsbericht von PlanRadar unterstreicht, dass 97% der befragten Fachleute in den nächsten drei Jahren eine erhöhte Investition in Digitalisierung in ihren Unternehmen erwarten. Die Umfrage betont jedoch auch potenzielle Hindernisse für dieses Vorhaben: 95% der für die Studie Befragten, berichten von Kosteneinsparungen aufgrund der Nutzung von Baumanagementsoftware. 35% schätzen die Einsparungen auf zwischen 10% und 30%.

Pistora ergänzt: „Die wertvollen Geschäftsanalysen durch PlanRadar helfen Unternehmen, informierte Entscheidungen zu treffen und ihre Strategien angesichts sich ändernder wirtschaftlicher Bedingungen anzupassen. Durch Analysen, Prognosen und die Möglichkeiten maschinellen Lernens, unterstützt PlanRadar Unternehmen dabei, Risiken zu mindern und Ressourcen effektiv zu nutzen, was zu besseren finanziellen Ergebnissen beiträgt.“ 

Den Weg in die Zukunft ebnen

Wirtschaftliche Gegenwinde und geopolitische Unsicherheiten werfen Schatten über den gesamten Bau- und Immobiliensektor. Die Branche ist auch gegen Ende des ersten Quartals 2024 kein Garant für Rentabilität. Die Folgen steigender Kosten, verschärfter Kontrollen und behördlicher Aufsicht sind weiterhin deutlich spürbar, jedoch sind zahlreiche Plattformen, die darauf abzielen, den Arbeitsaufwand zu erleichtern, Zeit und Kosten zu sparen, der beste Beweis dafür, dass technologische Innovationen in der Bau- und Immobilienbranche angekommen sind. Wie bereits hervorgehoben, bieten strategische Investitionen in Technologie die beste Voraussetzung für wirtschaftliche Resilienz und Erfolg. Mit digitalen Lösungen können Unternehmen effizienter arbeiten, Risiken reduzieren und ihre finanzielle Stabilität langfristig sichern. Derartige strategische Entscheidungen werden aus heutiger Sicht 2024 und 2025 dazu beitragen, die erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen abzuschwächen - vor allem die Zusammenarbeit mit Branchenführern und innovativen Technologieanbietern ermöglicht es Voraussetzungen für anpassungsfähige Strategien und nachhaltiges Wachstum auch in den nächsten Quartalen 2024 und darüber hinaus zu schaffen.

Über PlanRadar

PlanRadar ist eine preisgekrönte, digitale SaaS-Field-Management-Plattform für Dokumentation, Aufgabenmanagement und Kommunikation in Bau- und Immobilienprojekten. Die Plattform ist weltweit tätig, derzeit in über 75 Märkten. PlanRadar digitalisiert alle täglichen Prozesse und Kommunikation im gesamten Immobilien- und Bauwesen. Die Plattform verbindet alle Projektbeteiligten und bietet Echtzeitzugriff auf wertvolle Projektdaten, sodass Teams die Qualität steigern, Kosten senken und Arbeiten schneller realisieren können. Die benutzerfreundliche Plattform bietet einen Mehrwert für alle am Lebenszyklus eines Gebäudes beteiligten Personen, vom Bauunternehmer und Ingenieur bis hin zum Immobilienverwalter und Eigentümer, mit flexiblen Funktionen für alle Unternehmensgrößen und Prozesse. Heute nutzen über 150.000 Fachleute PlanRadar, um Probleme vor Ort und außerhalb zu verfolgen, zu verbinden und zu lösen. PlanRadar ist derzeit in 25 Sprachen verfügbar und kann auf allen IOS-, Windows- und Android-Geräten verwendet werden. PlanRadar hat seinen Hauptsitz in Wien, Österreich, und verfügt über 16 Niederlassungen auf der ganzen Welt.

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  • Erschienen am:
    13.03.2024
  • um:
    09:00
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