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Immobilienmarkt: Amsterdam gegen Holland

In den Niederlanden sieht es letztendlich genauso aus wie in vielen anderen europäischen Staaten: Während die Hauptstadt Investoren anzieht, steht der Immobilienmarkt im Rest des Landes vor schwierigen Zeiten.

Die Preise für Wohnimmobilien in Amsterdam sind im vierten Quartal 2012 im Vergleich zum vorangegangenen Vierteljahr um durchschnittlich 1,9% gestiegen. Damit haben sie zwar noch nicht das Niveau des Vorjahreszeitraums erreicht, denn die Preise waren in den ersten neun Monaten 2012 um rund 7% gesunken, die Talsohle dürfte jedoch durchschritten sein. Grund für die vorübergehenden Preisabschläge ist die Zurückhaltung der niederländischen Banken bei der Kreditvergabe. Sie lässt die Nachfrage der einheimischen Käufer auf dem Erstwohnsitzmarkt zurzeit stagnieren.

Nachfrage aus dem Ausland nimmt zu

„Aufgrund der zunächst leicht gesunkenen Preise zog jedoch die Nachfrage aus dem Ausland deutlich an“, berichtet Barbara van der Grijp, Geschäftsführende Gesellschafterin von Engel Völkers in Amsterdam: „Die Preise liegen zwar immer noch unter dem Vorjahresniveau. Wir gehen aber davon aus, dass sich die Preise aufgrund der gestiegen Auslandsnachfrage in den kommenden zwölf Monaten wieder stabilisieren werden.“ Ihr zufolge sei aufgrund dieser Markterwartung für viele Interessenten aus dem Ausland derzeit der optimale Zeitpunkt, um in eine hochwertige Wohnimmobilie in der niederländischen Hauptstadt zu investieren. Traditionell dominieren unter den ausländischen Käufern Briten, Franzosen und Deutsche. Im vergangenen Jahr wurden zunehmend Käufer aus Russland und dem wirtschaftlich aufstrebenden China als Suchkunden am Markt registriert. Vereinzelt sind auch Käufer aus Israel und Australien hinzugekommen.

Exklusive Immobilien in Premium-Lagen

Die Nachfrage der ausländischen Käufer konzentriert sich hauptsächlich auf exklusive Immobilien in den Top-Lagen von Amsterdam. Besonders beliebt sind die Gegenden im historischen Zentrum und hier vor allem die Hauptkanäle Herengracht, Keizersgracht und Prinsengracht sowie die Nebenkanäle Leidsegracht, Lauriergracht, Bloemgracht und Egelantiersgracht. „Diese Premium-Lagen blieben von den Preisrückgängen im vergangenen Jahr weitestgehend verschont, da das Angebot außerordentlich knapp ist. Deshalb sind Immobilien in diesen 1a-Lagen bei internationalen Käufern sehr begehrt, wobei sie eben auch eine besondere Stabilität aufweisen. Viele Kunden sind nicht auf ,Schnäppchenjagd’, sondern wollen in eine hochwertige Immobilie mit langfristigem Wertsteigerungspotenzial investieren“, so van der Grijp. Für Stadthäuser und Eigentumswohnungen in den begehrten Premium-Lagen werden hier Spitzenpreise von bis zu 9.000 Euro pro Quadratmeter erzielt.

Beliebte B-Lagen

Ebenfalls bei internationalen Käufern sehr beliebt sind das Museumsquartier Oud-Zuid Amsterdam und die Umgebung um den Willemspark. Hier müssen Kunden mit Preisen zwischen 5.000 und 6.000 Euro pro Quadratmeter rechnen. Attraktive Investitionsmöglichkeiten bietet auch das aufstrebende Amsterdam-Noord, wo der Quadratmeter zurzeit zwischen 2.500 und 4.000 Euro kostet. „Im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen wie London oder Paris sind die Preise in Amsterdam regelrecht günstig. In Anbetracht des großen Kaufinteresses aus dem Ausland sehen wir hier allerdings noch Spielraum nach oben“, so van der Grijp.

Die Hauptstadt und das flache Land

Im Rest des Landes sieht es aber ganz anders aus. Der Eigenheimmarkt befindet sich in einer tiefen Krise, die sich nicht so bald lösen lassen wird. Im Jahr 2012 sind die Preise um 7% gesunken, doch beträgt der Preisverfall seit dem Jahr 2008 schon besorgniserregende 30%. Kombiniert mit den offenen Hypotheken, die sich mittlerweile zu einem gigantischen Schuldenberg von rund 100% des BIP aufgetürmt haben, verheißt dies für die Zukunft nichts Gutes. Denn nicht nur die Kreditnehmer leiden darunter, sondern auch die Banken sind schwer in Bedrängnis geraten, da immer mehr Eigentümer ihre viel zu hohen Kredite nicht mehr bedienen können. Niederländische Wirtschaftswissenschaftler warnen bereits vor einer weiteren Verschlechterung der Situation, denn aus der schrumpfenden Wirtschaft und den sinkenden Häuserpreisen droht eine Abwärtsspirale zu werden, die das ganze Land erfassen könnte. Mit Ausnahme natürlich von Amsterdam.

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Walter Senk

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  • Erschienen am:
    07.03.2013
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