Der Grüne Wiener Bautensprecher wirft dem Österreichischen Haus- und Grundbesitzerbund (ÖHGB) beim Thema Dekarbonisierung altes Denken und mangelnde Handlungsbereitschaft vor und sieht dabei alt aus. Er verkennt, dass sich Klimaneutralität in Österreich nicht von heute auf morgen bewerkstelligen lässt. ÖHGB-Präsident RA Dr. Martin Prunbauer dazu: „Der Klimawandel wird uns noch länger beschäftigen als Grüne Ideologen glauben. Wichtig ist, einen vernünftigen und tragbaren Weg einzuschlagen, um schrittweise ans Ziel zu kommen.“
„Es mangelt nicht an der Bereitschaft österreichischer Haus- und Wohnungseigentümer, aktiv zu werden. Die Begleitumstände müssen aber so aufbereitet werden, dass der Umstieg auch tatsächlich vollzogen werden kann.“ Der ÖHGB-Präsident verweist dazu auf die mehrfach an die Politik adressierte Kritik anstelle von Regulierungen, Normen und Verboten, den betroffenen Menschen Möglichkeiten und Alternativen zu bieten, von denen sinnvoll Gebrauch gemacht werden kann. Und genau in diesem Punkt ist aber in den letzten Jahren viel zu wenig geschehen. Einen kompakten österreichischen Umstellungs- und Versorgungsplan gibt es nicht und zumindest ohne EU wird es auch nicht gehen.
Prunbauer weist abschließend auf das Dilemma, das mit solchen Zielvorgaben bei den Menschen ausgelöst wird, die nicht wissen, wie sie es bewerkstelligen können, es aber trotzdem umsetzen müssen. Die aktuelle Lage aufgrund des Krieges, das Ausbleiben der Gaslieferungen und der stark gestiegenen und weiter steigenden Preise geht für eine Vielzahl von Menschen ohnehin schon an und teilweise schon über die Grenze der Belastbarkeit hinaus, gleich ob Eigenheimbesitzer, Vermieter oder Mieter.