Im November wurden auf dem deutschen Immobilieninvestmentmarkt Gewerbe- und Wohnimmobilien für rund 2,0 Mrd. Euro gehandelt. Damit lag das Transaktionsvolumen deutlich unter den beiden umsatzstarken Vormonaten: Im Oktober wurden 3,3 Mrd. Euro umgesetzt, im September 2,8 Mrd. Euro. Gegenüber dem durchschnittlichen Monatsvolumen der letzten zwölf Monate (2,5 Mrd. Euro) bedeutet dies einen Rückgang um 22 %. Das rollierende Transaktionsvolumen der letzten zwölf Monate lag Ende November bei 30,1 Mrd. Euro – es bewegt sich somit seit gut einem halben Jahr stabil zwischen 30 und 31 Mrd. Euro. Auch die Zahl der monatlichen Transaktionen ist in den letzten sechs Monaten – von leichten Schwankungen abgesehen – weitgehend stabil geblieben.
Da die Zahl der Transaktionen bislang nicht deutlich gestiegen ist, wurde das Transaktionsvolumen in den letzten Monaten vor allem durch einige Großtransaktionen gesteigert. Von den rund 250 Transaktionen in den letzten drei Monaten entfielen rund 52 % des Volumens auf etwas mehr als 15 Transaktionen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Betrachtet man die vergangenen zwölf Monate, machten solche großvolumigen Transaktionen rund 45 % des gesamten Marktvolumens aus. Rund 35 % der Transaktionen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich entfielen in diesem Zeitraum auf Industrie- und Logistikimmobilien. Wohnimmobilien folgten mit einem Anteil von 25 %, während Einzelhandelsimmobilien 13 % beitrugen. In Bezug auf das Volumen lagen Wohnimmobilien mit einem Anteil von 34 % an den großvolumigen Verkäufen an der Spitze, gefolgt von Industrie- und Logistikimmobilien (23 %) sowie Einzelhandelsimmobilien (21 %). Die Dominanz der Sektoren Wohnen und Logistik dürfte darauf zurückzuführen sein, dass diese Nutzungen in der Gunst vieler Investoren gestiegen sind und auch institutionelle Käufer hier verstärkt aktiv sind. Angesichts der langfristig attraktiv erscheinenden Fundamentaldaten dieser beiden Nutzungen wird es Investoren wahrscheinlich leichter fallen, größere Volumina bei ihren Eigen- und Fremdkapitalgebern zu platzieren. Umgekehrt dürfte es für verkaufswillige Eigentümer in diesen Segmenten somit einfacher sein, größere Volumina zu verkaufen. Damit können sie ihre Anlageziele, wie z.B. die Realisierung von Wertsteigerungen oder auch die Generierung von Liquidität, schneller erreichen als mit anderen Nutzungsarten. Bei Einzelhandelsimmobilien ist zu erwähnen, dass die Hälfte der von uns erfassten großvolumigen Verkäufe im Zusammenhang mit Insolvenzen steht. Außerdem handelte es sich zum Teil nicht um klassische renditeorientierte Ankäufe und der Investorenkreis, der Einzelhandelstransaktionen im dreistelligen Millionenbereich tätigen kann, bleibt insgesamt klein. Im Büroimmobiliensegment fällt nicht nur die nach wie vor geringe Anzahl großvolumiger Käufe auf, sondern auch die Tatsache, dass mehr als die Hälfte dieser Käufe von der öffentlichen Hand getätigt wurde. Dies spiegelt die Zurückhaltung vieler klassischer Immobilieninvestoren im Bürobereich wider, die sich, wenn überhaupt, vor allem auf mittlere bis kleinere Volumina konzentrieren.
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