Gut gefüllte Hotelpipeline Wien
Trotz zahlreicher Eröffnungen in den vergangenen Jahren und Monaten bleibt die Hotelpipeline in Wien auch weiterhin gut gefüllt: von 2023 bis 2025 sollen rund 2.850 neue Hotelzimmer – primär in den Kategorien Midscale sowie Upper Midscale und vorwiegend in zentralen Lagen - entstehen. Bereits Anfang des Jahres haben die beiden Luxushotels Almanac und The Amauris im Zentrum eröffnet, im Norden das Greet Wien City Nord. Bis zum Jahresende sollen noch rund 360 neue Hotelzimmer folgen, sodass für 2023 mit der Fertigstellung von insgesamt 630 neuen Hotelzimmern zu rechnen ist.
1.680 neue Zimmer sollen 2024 folgen – etwa das Hampton by Hilton Vienna City West mit 355 Zimmern oder das Schani Hotel im 22. Bezirk mit 200 Zimmern. Im Jahr 2025 werden voraussichtlich weitere 550 Hotelzimmer – alle im oberen Segment – fertiggestellt.
Seit der Pandemie erfreuen sich Serviced Apartments durch ihre flexible Nutzung aus Short- und Longstay, schlanker Kostenstruktur und wettbewerbsfähigen Zimmerpreisen immer größerer Bedeutung. Zusätzlich zu den Hotelzimmern sollen von 2023 bis 2025 in Wien rund 1.300 Serviced Apartments finalisiert werden.
Nachhaltigkeit ist Must
„Bei allen Neuerrichtungen und Fertigstellungen von Hotels und Serviced Apartments spielen ESG-Kriterien eine wichtige Rolle – einerseits motiviert von den ganz klaren Erwartungen der Gäste, andererseits getrieben durch die EU-Taxonomie sowie Fördermaßnahmen des Bundes. In Bezug auf ESG hat in den vergangenen Monaten – sowohl bei großen Ketten als auch bei familiengeführten Hotelbetrieben – ein klares Umdenken stattgefunden“, bestätigt Nadja Pröwer, Head of Building Consultancy bei CBRE.
Lukas Schwarz, Head of Capital Markets bei CBRE, ergänzt: „Für Investoren und Eigentümer sind nicht nur nachhaltige Immobilien, sondern vor allem Betriebe und Unternehmen mit nachhaltigen Konzepten von Interesse. Diese können auch höhere Erträge bzw. Pacht bringen“.
Interesse an Hotelinvestments intakt
Auch wenn der Hotelinvestmentmarkt aufgrund des Marktumfeldes und der konjunkturellen Unsicherheiten weiter zurückgegangen ist, so fallen die Preiskorrekturen in diesem Bereich weniger stark aus als in anderen Assetklassen. Die Spitzenrenditen im Hotelsektor sind in den letzten 12 Monaten um rund 50 Basispunkte gestiegen, in anderen Assetklassen durch den umfassenden Repricing Prozess um bis zu 90 Basispunkte.
Seit Jahresbeginn wurden rund EUR 100 Millionen in österreichische Hotels investiert, im bisher stärksten Jahr 2019 war es rund EUR 1 Milliarde. „Prinzipiell stehen Investoren der Assetklasse Hotel in Österreich positiv gegenüber und wir gehen davon aus, dass aufgrund der Marktentwicklung auch die Investmenttätigkeit wieder ansteigen wird“, prognostiziert Schwarz.
Eine Trendwende hat die Pandemie gebracht: lag der Fokus der Investoren bis 2019 vor allem auf der Stadthotellerie, so interessieren sie sich nun auch zunehmend für die Ferienhotellerie sowie Hotels in den Landeshauptstädten. Midscale und Upscale Hotels sowie Serviced Apartments sind bei Investoren die Favoriten.