RICS: Gesamtwachstum der Bautätigkeit weltweit schwächt sich etwas ab

Die Ergebnisse des RICS Global Construction Monitor (GCM) für das dritte Quartal 2024 zeigen eine leichte Verlangsamung des Wachstums der Bautätigkeit, wobei die Trends auf Sektorebene stärker divergieren. Dennoch sind die Erwartungen für die kommenden 12 Monate nach wie vor positiv, auch wenn das Vertrauen in die Aussichten im Vergleich zur letzten Erhebung leicht gesunken ist.

© katyatsiganok

-      RICS veröffentlicht Global Construction Monitor Q3 2024

-      Stimmungsindex für das Baugewerbe gibt von +15 auf +8 nach, bleibt aber leicht positiv

-      Zunehmender Anteil der Befragten verzeichnet unzureichende Nachfrage, wobei finanzielle Beeinträchtigungen nach wie vor ein häufig genannter Faktor sind, der sich negativ auswirkt

-      Druck auf Materialkosten scheinen sich etwas abzuschwächen, da Prognosen für Gesamtanstieg der Baukosten in den nächsten 12 Monaten zurückgehen

-      Europa: Ausblick bleibt insgesamt leicht positiv

-      Deutschland: Baustimmungsindex fällt deutlich von +20 auf -17

-      Ausblick für Bautätigkeit im Wohnungssektor fällt hierzulande, Nettosaldo sinkt von +42 % auf +18 % und auch Ausblick für Bautätigkeit von Gewerbeimmobilien fällt von +31 % auf Null

Baustimmungsindex (CSI) in den meisten Regionen der Welt rückläufig

Auf globaler Ebene verzeichnete der Gesamtindex CSI (Construction Sentiment Index) im dritten Quartal einen Wert von +8, nachdem in den beiden vorangegangenen Quartalen jeweils ein Wert von +15 gemeldet wurde. Der jüngste Wert entspricht zwar immer noch einem insgesamt positiven Ausblick, ist aber der niedrigste seit der zweiten Jahreshälfte 2022. Die CSI-Werte haben sich in den meisten Regionen im dritten Quartal etwas abgeschwächt. Am schwächeren Ende der Skala verzeichnete der Gesamtindex in der APAC-Region einen Wert von -2 (gegenüber +7 im zweiten Quartal), was den schlechtesten Wert in der gesamten Region seit 2020 darstellt. Daneben verzeichnete Europa einen Wert von +7 gegenüber einem Wert von +12 im letzten Quartal. In Nord-, Mittel- und Südamerika liegt der CSI-Wert für das dritte Quartal mit +18 zwar immer noch deutlich im positiven Bereich, ist aber gegenüber den wesentlich höheren Werten von +27 und +32 im zweiten bzw. ersten Quartal zurückgegangen. MEA schließlich war die einzige Region, in der sich der CSI in diesem Quartal verbesserte. Der jüngste Wert lag bei +28 (zuvor +24).

Auf Länderebene weisen Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate weiterhin robuste CSI-Werte auf, die auf ein starkes Wachstum des Arbeitsaufkommens in allen Sektoren zurückzuführen sind. Darüber hinaus sind die Erwartungen für die kommenden 12 Monate durchweg optimistisch. Im Gegensatz zum regionalen Gesamtbild herrschen in einigen APAC-Ländern wie den Philippinen und Indien derzeit insgesamt bessere Bedingungen, und die zukunftsgerichteten Messwerte zeichnen ein positives Bild für das Bauwesen. Im Gegensatz dazu ist die Stimmung in China nach wie vor gedrückt, da das kürzlich angekündigte Konjunkturpaket der Regierung noch nicht zu einer Verbesserung des Marktvertrauens geführt hat.  

Die Daten für die einzelnen Länder in Europa sind etwas uneinheitlich, wobei sich insbesondere Spanien mit einem positiven CSI-Wert hervorhebt, während Deutschland einen deutlich negativen Gesamtwert meldete. Hier fiel der Baustimmungsindex deutlich von +20 auf -17. Im Mittelfeld liegen Frankreich, Italien, die Niederlande und Großbritannien, die alle im dritten Quartal flache bis leicht positive Werte verzeichneten, obwohl es in den meisten Fällen keine signifikante Verbesserung gegenüber dem letzten Quartal gab. 

Aussichten für Arbeitsauslastung bleiben positiv, aber Erwartungen wurden leicht zurückgeschraubt 

Wie schon in den letzten Umfragen zeigt die Region MEA weiterhin die positivsten Erwartungen bei der Arbeitsauslastung in den kommenden 12 Monaten, wobei in allen Sektoren ein starkes Wachstum erwartet wird, angeführt vom Bereich Infrastruktur. In Nord-, Mittel- und Südamerika sowie in der APAC-Region sind die Aussichten für den Infrastrukturbereich zwar nach wie vor solide, für den privaten Wohnungsbau erwarten die Befragten jedoch nur ein bescheidenes Wachstum. In beiden Regionen wurden die Erwartungen für die Bautätigkeit im Wohnungsbau im kommenden Jahr im Vergleich zu den vorherigen Ergebnissen zurückgeschraubt. 

In Europa wird für die Bereiche Infrastruktur und private Wohngebäude mit einem recht soliden Wachstum gerechnet, während die Aussichten für Gewerbeimmobilien etwas flacher sind. Auch in der Region APAC sind die Erwartungen für das Arbeitsvolumen im Gewerbeimmobilienbau relativ gering, hier fiel der Nettosaldo von +12 % auf +17 %.  

Unzureichende Nachfrage wird zunehmend als begrenzender Faktor angesehen 

Wie schon in den vergangenen vier Quartalen sind finanzielle Beeinträchtigungen das am häufigsten genannte Hindernis für die Marktaktivität weltweit. Allerdings hat sich der Anteil der Befragten, die diesen Faktor nennen, mit 63 % gegenüber dem jüngsten Höchststand von 71 % im Jahr 2022 verringert. Die globalen Kreditbedingungen, die im dritten Quartal einen Wert von +2 % verzeichneten und sich damit gegenüber dem letzten Wert von -20 % deutlich verbessert haben, dürfte den Druck in gewissem Maße verringern. Im Einklang mit der in diesem Quartal gemeldeten allgemeinen Verlangsamung des Wachstums ist die unzureichende Nachfrage nun der am zweithäufigsten genannte Faktor, der die Tätigkeit einschränkt. 54 % der Umfrageteilnehmer gaben dies im dritten Quartal an (der höchste Anteil seit 2021). Interessanterweise zeigen die jüngsten Ergebnisse, dass der Prozentsatz der Befragten, die die Materialkosten als einschränkenden Faktor nennen, im dritten Quartal deutlich zurückgegangen ist (von 66 % auf 53 %), obwohl dies nach wie vor ein Problem darstellt. Mit 53 % ist der Anteil der Befragten, die über Probleme mit den Materialkosten berichten, zudem so niedrig wie seit 2020 nicht mehr. Ebenso bemerkenswert ist, dass die Zwölfmonatsprognosen für die Materialkosteninflation in diesem Quartal weiter gesenkt wurden und nun bei 4 % liegen, was wiederum der niedrigste Wert seit 2020 ist.  

Internationale Märkte auf der Suche nach Fachkräften im Bausektor 

Während der Anteil der Befragten, die einen Mangel an Fachkräften und allgemeinen Arbeitskräften meldeten, in den jüngsten Ergebnissen ebenfalls leicht zurückgegangen ist, bleiben solche Engpässe für die Branche weltweit eine ständige Herausforderung. In einer zusätzlichen Frage wurden die Teilnehmer gefragt, ob sie eine zunehmende Anwerbung von Personal aus Ländern außerhalb ihres lokalen Marktes beobachten. Auf regionaler Ebene gaben 67 % der Befragten in der MEA-Region an, dass sie eine Zunahme beobachten, während die entsprechenden Anteile in Europa bei 66 %, in Nordamerika bei 60 % und in der APAC-Region bei 50 % liegen.
 
Europa: Ausblick bleibt insgesamt leicht positiv

Die Ergebnisse des GCM für Europa im dritten Quartal 2024 zeigen weiterhin ein gemischtes Bild, sowohl auf Sektorebene als auch bei Betrachtung der einzelnen Länder. Dennoch bleibt die allgemeine Einschätzung der Bautätigkeit für das kommende Jahr leicht positiv. Darüber hinaus haben einige der Faktoren, die in der jüngsten Vergangenheit als Markthindernisse angesehen wurden, auf breiter Front nachgelassen, was den Weg für eine deutlichere Belebung der Dynamik in der Zukunft ebnen könnte.  

Stimmungsindex für das Baugewerbe bleibt in den meisten europäischen Ländern positiv 

Die meisten europäischen Märkte wiesen im dritten Quartal leicht positive CSI-Werte auf, wobei Italien, Irland und Großbritannien nur minimale Veränderungen im Vergleich zum letzten Mal verzeichneten. Spanien übertraf jedoch die allgemeine Entwicklung und verzeichnete diesmal eine beträchtliche Stimmungsverbesserung. Der CSI kletterte von einem Wert von +17 auf +41 (im Einklang mit den besseren makroökonomischen Bedingunen). In Frankreich verließ der CSI den negativen Bereich und erreichte im dritten Quartal einen Wert von +16. Außerdem ist dies der erste positive CSI-Wert für Frankreich seit Anfang 2023. In Deutschland hingegen rutschte der CSI mit einem Wert von -17 wieder unter die Nulllinie, was nach zwei positiven Quartalswerten zuvor einen Rückschlag darstellt.  

Infrastruktur und privater Wohnungsbau werden in Zukunft die Erholung anführen 

Was die Arbeitsauslatung im Baugewerbe in den nächsten 12 Monaten angeht, so sind die Prognosen sowohl für den Infrastruktursektor als auch für den privaten Wohnungsbau durchweg positiv, wobei der erstgenannte Sektor in den jüngsten Ergebnissen eine leichte Verbesserung erfährt. Daneben wird auch für den Bau von Gewerbeimmobilien ein Anstieg erwartet, der allerdings im Vergleich zu den beiden anderen Kategorien bescheidener ausfällt. 

Aufgeschlüsselt nach Ländern sind die Befragten in Italien und Frankreich am zuversichtlichsten, was die Aussichten auf ein Wachstum der Infrastrukturarbeiten angeht, (Nettosaldo von +63% bzw. +60%). Im privaten Wohnungsbausektor sind die Erwartungen in Spanien besonders robust, wo ein Nettosaldo von +79 % der Befragten mit einer Belebung der Bautätigkeit rechnet. Dennoch wird für alle europäischen Märkte ein gewisser Aufschwung im privaten Wohnungsbau erwartet. In Deutschland gingen die Zwölfmonatsprognosen im privaten Wohnungsbau von +42 % auf +18 % zurück. Auch im Infrastrukturbereich sanken die Erwartungen von +44 % auf Null.

Für den Bau von Gewerbeimmobilien sind die Aussichten europaweit etwas differenzierter. So gehen die Befragten in Deutschland von einer weitgehend stagnierenden Entwicklung aus. Hier fiel der Wert von +31 % auf Null. In Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden wird nur ein geringes Wachstum erwartet. Dagegen wird für Spanien ein deutlicher Anstieg im Bau von Gewerbeimmobilien erwartet. 

Druck auf die Materialkosten lässt nach  

Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass mehrere Faktoren, die die Marktaktivität einschränken, europaweit nachlassen. Am bemerkenswertesten ist, dass der Anteil der Befragten, die Materialkosten als Hindernis nennen, deutlich zurückgegangen ist; der aktuelle Anteil von 43 % ist der niedrigste seit 2020. Auch in Deutschland fiel der Wert von 50 % auf 25 %. Daneben sind in Europa finanzielle Einschränkungen zwar nach wie vor das am häufigsten genannte Markthemmnis, aber der Anteil der Befragten, die dieses Problem angaben, hat sich in letzter Zeit ebenfalls leicht abgeschwächt und liegt derzeit bei 52 % (gegenüber einem Höchststand von 72 % zu diesem Zeitpunkt im letzten Jahr). In Deutschland ging der Wert ebenfalls zurück und fiel von 69 % auf 38 %. Zu dieser leichten Entspannung dürfte auch beigetragen haben, dass sich die Kreditbedingungen im dritten Quartal insgesamt in Europa verbessert haben, wobei der Nettosaldo mit +13 % positiv ausfiel, verglichen mit einem Wert von -23 % beim letzten Mal. Darüber hinaus gehen +22 % der Befragten von einer weiteren Lockerung der Kreditvergabebedingungen in den kommenden 12 Monaten aus.

Susanne Eickermann-Riepe FRICS, Vorsitzende des RICS European World Regional Board (EWRB): „Die globale Bautätigkeit schwächt sich ab und unzureichende Nachfrage hemmt das Wachstum. In der zweiten Jahreshälfte ist ein deutlicher Rückgang der Erwartungen festzustellen. Der Gesamtindex CSI (Construction Sentiment Index) entspricht zwar immer noch einem insgesamt positiven Ausblick, ist aber der niedrigste Wert seit der zweiten Jahreshälfte 2022. In Deutschland fällt der Baustimmungsindex deutlich, auch der Ausblick auf die Bautätigkeit sinkt in allen Sektoren. Finanzielle Einschränkungen bleiben zwar auf Platz 1 bei den beschränkenden Faktoren, aber unzureichende Nachfrage wird zunehmend als limitierender Faktor für die Bautätigkeit angesehen. Dagegen zeigt sich leichte Entspannung bei den Materialkosten. Die Erwartungen fallen in der 12-Monatsprojektion auf den niedrigsten Wert seit 2020. Auch der Fachkräftemangel bleibt unter Beobachtung, denn die Befragten in sehen eine zunehmende Anwerbung von Personal aus Ländern außerhalb ihres lokalen Marktes.“ 

Baustimmungsindex (CSI) in den meisten Regionen der Welt rückläufig

Auf globaler Ebene verzeichnete der Gesamtindex CSI (Construction Sentiment Index) im dritten Quartal einen Wert von +8, nachdem in den beiden vorangegangenen Quartalen jeweils ein Wert von +15 gemeldet wurde. Der jüngste Wert entspricht zwar immer noch einem insgesamt positiven Ausblick, ist aber der niedrigste seit der zweiten Jahreshälfte 2022. Die CSI-Werte haben sich in den meisten Regionen im dritten Quartal etwas abgeschwächt. Am schwächeren Ende der Skala verzeichnete der Gesamtindex in der APAC-Region einen Wert von -2 (gegenüber +7 im zweiten Quartal), was den schlechtesten Wert in der gesamten Region seit 2020 darstellt. Daneben verzeichnete Europa einen Wert von +7 gegenüber einem Wert von +12 im letzten Quartal. In Nord-, Mittel- und Südamerika liegt der CSI-Wert für das dritte Quartal mit +18 zwar immer noch deutlich im positiven Bereich, ist aber gegenüber den wesentlich höheren Werten von +27 und +32 im zweiten bzw. ersten Quartal zurückgegangen. MEA schließlich war die einzige Region, in der sich der CSI in diesem Quartal verbesserte. Der jüngste Wert lag bei +28 (zuvor +24). 

Auf Länderebene weisen Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate weiterhin robuste CSI-Werte auf, die auf ein starkes Wachstum des Arbeitsaufkommens in allen Sektoren zurückzuführen sind. Darüber hinaus sind die Erwartungen für die kommenden 12 Monate durchweg optimistisch. Im Gegensatz zum regionalen Gesamtbild herrschen in einigen APAC-Ländern wie den Philippinen und Indien derzeit insgesamt bessere Bedingungen, und die zukunftsgerichteten Messwerte zeichnen ein positives Bild für das Bauwesen. Im Gegensatz dazu ist die Stimmung in China nach wie vor gedrückt, da das kürzlich angekündigte Konjunkturpaket der Regierung noch nicht zu einer Verbesserung des Marktvertrauens geführt hat.  

Die Daten für die einzelnen Länder in Europa sind etwas uneinheitlich, wobei sich insbesondere Spanien mit einem positiven CSI-Wert hervorhebt, während Deutschland einen deutlich negativen Gesamtwert meldete. Hier fiel der Baustimmungsindex deutlich von +20 auf -17. Im Mittelfeld liegen Frankreich, Italien, die Niederlande und Großbritannien, die alle im dritten Quartal flache bis leicht positive Werte verzeichneten, obwohl es in den meisten Fällen keine signifikante Verbesserung gegenüber dem letzten Quartal gab. 

Aussichten für Arbeitsauslastung bleiben positiv, aber Erwartungen wurden leicht zurückgeschraubt 

Wie schon in den letzten Umfragen zeigt die Region MEA weiterhin die positivsten Erwartungen bei der Arbeitsauslastung in den kommenden 12 Monaten, wobei in allen Sektoren ein starkes Wachstum erwartet wird, angeführt vom Bereich Infrastruktur. In Nord-, Mittel- und Südamerika sowie in der APAC-Region sind die Aussichten für den Infrastrukturbereich zwar nach wie vor solide, für den privaten Wohnungsbau erwarten die Befragten jedoch nur ein bescheidenes Wachstum. In beiden Regionen wurden die Erwartungen für die Bautätigkeit im Wohnungsbau im kommenden Jahr im Vergleich zu den vorherigen Ergebnissen zurückgeschraubt.  

In Europa wird für die Bereiche Infrastruktur und private Wohngebäude mit einem recht soliden Wachstum gerechnet, während die Aussichten für Gewerbeimmobilien etwas flacher sind. Auch in der Region APAC sind die Erwartungen für das Arbeitsvolumen im Gewerbeimmobilienbau relativ gering, hier fiel der Nettosaldo von +12 % auf +17 %.  

Unzureichende Nachfrage wird zunehmend als begrenzender Faktor angesehen 

Wie schon in den vergangenen vier Quartalen sind finanzielle Beeinträchtigungen das am häufigsten genannte Hindernis für die Marktaktivität weltweit. Allerdings hat sich der Anteil der Befragten, die diesen Faktor nennen, mit 63 % gegenüber dem jüngsten Höchststand von 71 % im Jahr 2022 verringert. Die globalen Kreditbedingungen, die im dritten Quartal einen Wert von +2 % verzeichneten und sich damit gegenüber dem letzten Wert von -20 % deutlich verbessert haben, dürfte den Druck in gewissem Maße verringern. Im Einklang mit der in diesem Quartal gemeldeten allgemeinen Verlangsamung des Wachstums ist die unzureichende Nachfrage nun der am zweithäufigsten genannte Faktor, der die Tätigkeit einschränkt. 54 % der Umfrageteilnehmer gaben dies im dritten Quartal an (der höchste Anteil seit 2021). Interessanterweise zeigen die jüngsten Ergebnisse, dass der Prozentsatz der Befragten, die die Materialkosten als einschränkenden Faktor nennen, im dritten Quartal deutlich zurückgegangen ist (von 66 % auf 53 %), obwohl dies nach wie vor ein Problem darstellt. Mit 53 % ist der Anteil der Befragten, die über Probleme mit den Materialkosten berichten, zudem so niedrig wie seit 2020 nicht mehr. Ebenso bemerkenswert ist, dass die Zwölfmonatsprognosen für die Materialkosteninflation in diesem Quartal weiter gesenkt wurden und nun bei 4 % liegen, was wiederum der niedrigste Wert seit 2020 ist.  

Internationale Märkte auf der Suche nach Fachkräften im Bausektor 

Während der Anteil der Befragten, die einen Mangel an Fachkräften und allgemeinen Arbeitskräften meldeten, in den jüngsten Ergebnissen ebenfalls leicht zurückgegangen ist, bleiben solche Engpässe für die Branche weltweit eine ständige Herausforderung. In einer zusätzlichen Frage wurden die Teilnehmer gefragt, ob sie eine zunehmende Anwerbung von Personal aus Ländern außerhalb ihres lokalen Marktes beobachten. Auf regionaler Ebene gaben 67 % der Befragten in der MEA-Region an, dass sie eine Zunahme beobachten, während die entsprechenden Anteile in Europa bei 66 %, in Nordamerika bei 60 % und in der APAC-Region bei 50 % liegen.
 
Europa: Ausblick bleibt insgesamt leicht positiv

Die Ergebnisse des GCM für Europa im dritten Quartal 2024 zeigen weiterhin ein gemischtes Bild, sowohl auf Sektorebene als auch bei Betrachtung der einzelnen Länder. Dennoch bleibt die allgemeine Einschätzung der Bautätigkeit für das kommende Jahr leicht positiv. Darüber hinaus haben einige der Faktoren, die in der jüngsten Vergangenheit als Markthindernisse angesehen wurden, auf breiter Front nachgelassen, was den Weg für eine deutlichere Belebung der Dynamik in der Zukunft ebnen könnte. 

Stimmungsindex für das Baugewerbe bleibt in den meisten europäischen Ländern positiv 

Die meisten europäischen Märkte wiesen im dritten Quartal leicht positive CSI-Werte auf, wobei Italien, Irland und Großbritannien nur minimale Veränderungen im Vergleich zum letzten Mal verzeichneten. Spanien übertraf jedoch die allgemeine Entwicklung und verzeichnete diesmal eine beträchtliche Stimmungsverbesserung. Der CSI kletterte von einem Wert von +17 auf +41 (im Einklang mit den besseren makroökonomischen Bedingunen). In Frankreich verließ der CSI den negativen Bereich und erreichte im dritten Quartal einen Wert von +16. Außerdem ist dies der erste positive CSI-Wert für Frankreich seit Anfang 2023. In Deutschland hingegen rutschte der CSI mit einem Wert von -17 wieder unter die Nulllinie, was nach zwei positiven Quartalswerten zuvor einen Rückschlag darstellt. 

Infrastruktur und privater Wohnungsbau werden in Zukunft die Erholung anführen 

Was die Arbeitsauslatung im Baugewerbe in den nächsten 12 Monaten angeht, so sind die Prognosen sowohl für den Infrastruktursektor als auch für den privaten Wohnungsbau durchweg positiv, wobei der erstgenannte Sektor in den jüngsten Ergebnissen eine leichte Verbesserung erfährt. Daneben wird auch für den Bau von Gewerbeimmobilien ein Anstieg erwartet, der allerdings im Vergleich zu den beiden anderen Kategorien bescheidener ausfällt.  

Aufgeschlüsselt nach Ländern sind die Befragten in Italien und Frankreich am zuversichtlichsten, was die Aussichten auf ein Wachstum der Infrastrukturarbeiten angeht, (Nettosaldo von +63% bzw. +60%). Im privaten Wohnungsbausektor sind die Erwartungen in Spanien besonders robust, wo ein Nettosaldo von +79 % der Befragten mit einer Belebung der Bautätigkeit rechnet. Dennoch wird für alle europäischen Märkte ein gewisser Aufschwung im privaten Wohnungsbau erwartet. In Deutschland gingen die Zwölfmonatsprognosen im privaten Wohnungsbau von +42 % auf +18 % zurück. Auch im Infrastrukturbereich sanken die Erwartungen von +44 % auf Null. 

Für den Bau von Gewerbeimmobilien sind die Aussichten europaweit etwas differenzierter. So gehen die Befragten in Deutschland von einer weitgehend stagnierenden Entwicklung aus. Hier fiel der Wert von +31 % auf Null. In Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden wird nur ein geringes Wachstum erwartet. Dagegen wird für Spanien ein deutlicher Anstieg im Bau von Gewerbeimmobilien erwartet. 

Druck auf die Materialkosten lässt nach  

Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass mehrere Faktoren, die die Marktaktivität einschränken, europaweit nachlassen. Am bemerkenswertesten ist, dass der Anteil der Befragten, die Materialkosten als Hindernis nennen, deutlich zurückgegangen ist; der aktuelle Anteil von 43 % ist der niedrigste seit 2020. Auch in Deutschland fiel der Wert von 50 % auf 25 %. Daneben sind in Europa finanzielle Einschränkungen zwar nach wie vor das am häufigsten genannte Markthemmnis, aber der Anteil der Befragten, die dieses Problem angaben, hat sich in letzter Zeit ebenfalls leicht abgeschwächt und liegt derzeit bei 52 % (gegenüber einem Höchststand von 72 % zu diesem Zeitpunkt im letzten Jahr). In Deutschland ging der Wert ebenfalls zurück und fiel von 69 % auf 38 %. Zu dieser leichten Entspannung dürfte auch beigetragen haben, dass sich die Kreditbedingungen im dritten Quartal insgesamt in Europa verbessert haben, wobei der Nettosaldo mit +13 % positiv ausfiel, verglichen mit einem Wert von -23 % beim letzten Mal. Darüber hinaus gehen +22 % der Befragten von einer weiteren Lockerung der Kreditvergabebedingungen in den kommenden 12 Monaten aus.

Susanne Eickermann-Riepe FRICS, Vorsitzende des RICS European World Regional Board (EWRB): „Die globale Bautätigkeit schwächt sich ab und unzureichende Nachfrage hemmt das Wachstum. In der zweiten Jahreshälfte ist ein deutlicher Rückgang der Erwartungen festzustellen. Der Gesamtindex CSI (Construction Sentiment Index) entspricht zwar immer noch einem insgesamt positiven Ausblick, ist aber der niedrigste Wert seit der zweiten Jahreshälfte 2022. In Deutschland fällt der Baustimmungsindex deutlich, auch der Ausblick auf die Bautätigkeit sinkt in allen Sektoren. Finanzielle Einschränkungen bleiben zwar auf Platz 1 bei den beschränkenden Faktoren, aber unzureichende Nachfrage wird zunehmend als limitierender Faktor für die Bautätigkeit angesehen. Dagegen zeigt sich leichte Entspannung bei den Materialkosten. Die Erwartungen fallen in der 12-Monatsprojektion auf den niedrigsten Wert seit 2020. Auch der Fachkräftemangel bleibt unter Beobachtung, denn die Befragten in sehen eine zunehmende Anwerbung von Personal aus Ländern außerhalb ihres lokalen Marktes.“

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  • Erschienen am:
    26.11.2024
  • um:
    09:00
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