„Die aktuellen Zahlen bedeuten zwar einen nominellen Rückgang um 54%, sind aber angesichts der herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Lage durchaus positiv zu bewerten“, sagt Daniel Pfeiffer, Head of Sector für Industrie & Logistik Österreich: „Vergangenes Jahr hatten wir aufgrund von Verschiebungen aus 2022 und zwei sehr großen Anmietungen von Eigennutzern ein All Time High. Über die Jahre statistisch geglättet wäre der Rückgang heuer keineswegs dramatisch. Generell konnten wir aber die sinkende Vermietungsleistung bereits in anderen europäischen Ländern betrachten. Nun hat dieser Trend auch den Wiener Logistikmarkt erreicht“, sagt Pfeiffer. Den Grund dafür sieht Pfeiffer in der konjunkturell bedingt abgeschwächten Nachfrage.
Rund die Hälfte der gesamten Vermietungsleistung wurde im Gebiet Wien Umland Ost, 18% im nördlichen Wiener Umland und 13% im Norden Wiens erzielt, die restlichen Vermietungen teilen sich auf die weiteren Regionen in und um Wien auf.
Insgesamt sollen in und um die österreichische Hauptstadt im Jahr 2024 rund 70% mehr Logistikflächen fertiggestellt werden als 2023. Erstmals seit Langem werden daher die Fertigstellungen die Vermietungsleistung wieder übertreffen. Infolgedessen steigt der Leerstand. Lag der Anteil unvermieteter Flächen Ende 2023 noch bei 0,8%, ist die Leerstandsrate im ersten Halbjahr 2024 moderat auf 0,9% gestiegen.
Dennoch rechnet man bei CBRE nicht mit stark fallenden Preisen. „Wir sehen keine signifikanten Rückgänge, aber die Entwickler werden bei der Projektverwertung deutlich längere Verwertungsphasen einplanen müssen“, sagt Pfeiffer. Lagen die Spitzenmieten Ende 2023 bei EUR 6,95/m²/Monat, so befindet sie sich aktuell sogar aufgrund höherwertiger technischer Ausstattung bei Fertigstellungen leicht darüber bei nunmehr EUR 7 /m²/Monat.
Die Marktlage spielt aber eindeutig den Mietern in die Hände, da sie deutlich mehr Auswahlmöglichkeiten vorfinden. Mitentscheidend für die Verwertung ist die infrastrukturelle Anbindung.