Trotz der Corona-Pandemie ist die Immobilie einer der zentralen Ankerpunkte der Österreicher. Auf die Frage, was im Leben wichtig ist, antworten 99 Prozent der Befragten die Gesundheit, an zweiter Stelle mit 97 Prozent rangiert bereits „ein schönes Zuhause”. 95 Prozent der Österreicher ist Sicherheit im Alter und 94 Prozent die Familie wichtig. Karriere, Freunde oder Erfolg im Beruf wurden als deutlich weniger wichtig eingestuft.
Nur Mut – Eigentumserwerb ist nach wie vor möglich
Der Weg zum eigenen Zuhause wird angesichts der steigenden Preise und des fehlenden Angebots als schwierig empfunden. Viele der Befragten befürchten beim Hauskauf außerdem eine hohe finanzielle Belastung durch die Finanzierung und schließen daraus, sich kein Eigentum mehr leisten zu können. Laut der Studie lohnt es sich dennoch für Mieter, den Wunsch in die Realität umzusetzen. „88 Prozent der Eigentümer sind mit der Entscheidung für ihre Immobilie zufrieden. Viele im Vorfeld mit dem Kauf einer Immobilie verbundenen Ängste erweisen sich als unbegründet”, sagt Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft bei Interhyp. 84 Prozent der befragten Mieter haben Angst vor hohen finanziellen Belastungen, 78 Prozent vor Zusatzkosten. 70 Prozent befürchten, dass sie Kompromisse beim Objekt eingehen müssen. Zudem haben nahezu dreiviertel der Befragten (72 Prozent) Angst vor dem möglichen Aufwand, eine gute Finanzierung zu finden. Die Realität sieht jedoch deutlich besser aus, wie die Auswertung auf Eigentümerseite verdeutlicht. Lediglich 35 Prozent beklagen hohe Belastungen, 32 Prozent Kompromisse beim Traumhaus oder 29 Prozent einen hohen Aufwand bei der Kreditsuche.
Das Einfamilienhaus als Wohntraum
Das freistehende Einfamilienhaus ist für die Österreicher die Traumimmobilie – 63 Prozent der Befragten wünschen sich ein solches. Andreas Luschnig, Interhyp-Niederlassungsleiter in Wien, zu den Ergebnissen: „Die medial diskutierten Wohntrends, wie zum Beispiel Shared-Living-Konzepte oder Tiny-Housing stoßen hierzulande auf wenig Begeisterung, Smart-Homes werden oft als Eingriff in die Privatsphäre gesehen. Die Idee, den Wohnraum zu verkleinern, ist gerade jetzt keine willkommene Neuerung.“ Im Gegenteil: Die Menschen wünschen sich sogar mehr Platz. Genauer gesagt sind es 29 Quadratmeter, die zwischen der aktuellen und der gewünschten Wohnfläche fehlen. Ein wesentlicher Punkt, der für das Einfamilienhaus spricht: In Zeiten von Corona ist der Wunsch nach Privatsphäre und Distanz gewachsen, das ‚Freistehende` wird als Rückzugsort gesehen. Das Bedürfnis nach Sicherheit und Stabilität sind auch im Wohnwunsch stark verankert. Das eigene Zuhause ist ein Ausdruck des gelungenen Lebenswerks, der Grundstein für eine stabile eigene Zukunft. Der Garten als private Freifläche spielt dabei im Wunschtraum eine zentrale Rolle.
Stadtflucht hält an: Österreicher bevorzugen ländlichen Raum
Aktuell wollen zwei Drittel (66 Prozent) am Land leben, etwa ein Drittel in der Stadt (34 Prozent). Die Hauptgründe sind hier die Nähe zur Natur (85 Prozent) sowie die ruhige Lage (84 Prozent). Das Leben am Land scheint außerdem im Vergleich für viele leistbarer und auch die größeren Grundstücke sind verlockend. Grundsätzlich ist eine gewisse Stadtflucht festzustellen. Denn sieht man sich die Antworten im Zusammenhang mit dem aktuellen Wohnort an, wollen Großstädter zu 64 Prozent weg aus der Großstadt, Klein- und Mittelstädter sind mit 41 Prozent relativ zufrieden. Nur die Landbevölkerung ist glücklich mit dem Status Quo, zwei Drittel (60 Prozent) wollen weiterhin auf dem Land leben.