Finden Sie das nicht auch interessant: kaum eine Projektentwicklung kommt noch ohne die Typisierung „Quartier“ aus. Oder in der stadträumlichen Ergänzung: „Urbanes Quartier“. Fast scheint es, dass es eine Inflation gibt beim Gebrauch des Begriffes, zumindest gemessen am Referenzjahr 2010, als wir in Deutschland ganze 6 Projekte identifizieren konnten, welche diese Bezeichnung nutzten. Mitte 2019 kommen wir auf stattliche 54 Projekte.
Auf der Immobilienebene gelten Mixed-Use-Bauprojekte als der charakteristische Objekttypus eines Urbanen Quartiers. Damit vollzieht sich auf der Nutzungsebene eine strukturelle Neupositionierung – die Ansprüche der Bewohner und Nutzer an das kulturelle, handels- und konsumbezogene Angebot verändern sich. Gentrifizierungseffekte können das Ergebnis sein. Infrastrukturell werden mit den zumeist innerstädtischen Vorhaben auch die Parameter der urbanen Mobilität neu definiert: ÖPNV-Struktur bzw. Verkehrsträgerfokussierungen bilden die DNA eines lebendigen Urbanen Quartiers.
Das so definierte Urbane Quartier bildet einen Rahmen für die Entwicklung von innerstädtischen Mixed-Use-Gebäuden. Vier Elemente und Faktoren sollten aus Investorensicht maßgeblich sein: Verdichtung, Mobilität, Konnektivität und Identität. Um eine hohe Lebensqualität im Quartier zu gewährleisten, müssen diese Faktoren bei der Planung und Konstruktion beachtet werden. Dies bildet die Grundlage nicht nur für die interne Funktionalität der Gebäude, sondern auch für die Akzeptanz des Projektes in der Stadt und der Region.
Zumal die Frage lautet: Was macht ein Urbanes Quartier eigentlich aus?
Die Menschen erleben die Stadt in einer neuen Dimension. Sie möchten aktiv teilnehmen und das städtische Leben in seiner Gesamtheit erfahren. Durch das Interesse am urbanen Leben und der Partizipation daran erhöht sich zusätzlich die Attraktivität der Stadt, aber auch die damit einhergehenden Spannungen zwischen Neu- und Altbewohnern, Besuchern und Pendlern.
Als praktischen Baukasten enthält die Studie einen 8-Punkte-Plan für die Entwicklung Urbaner Quartiere. Schritt für Schritt führt der Prozess von der Identifikation von Verdichtungsgrad und Lebensweisen an einem Standort über die Auswahl von Nutzungsformen und Quartierstyp bis hin zur Gestaltung einer architektonischen Identität. Aktuelle Beispiele sind Quartiersentwicklungen des Städteplaners MVRDV in Göteborg, von Catella Project Management in Düsseldorf und von Sogelym Dixence in Paris. Weitere laufende und erfolgreich umgesetzte Beispiele in der Studie zeigen europäische Quartiersplanung auf hohem Niveau.
Die vollständige Studie finden Sie hier zum Download:
https://www.catella.com/de/deutschland/research