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Leerstand nutzen statt neu bauen: Wie bestehende Gebäude zu Wohnraum werden

In vielen Städten sind leerstehende Gebäude ein alltäglicher Anblick, während gleichzeitig dringend Wohnungen benötigt werden. Der Schlüssel zur Lösung dieser Schieflage liegt oft nicht im Neubau, sondern im klugen Umgang mit dem Bestehenden: Durch Umnutzung lassen sich leerstehende Objekte in relativ kurzer Zeit und mit geringerer Umweltbelastung in hochwertigen Wohnraum verwandeln, ohne neue Flächen zu versiegeln.

© Johannes Fritz

Die Wiederbelebung bestehender Bausubstanz bietet eine bedeutende Chance, den Wohnraummangel gezielt zu lindern. Dieser Beitrag zeigt, wie durch ressourcenschonende Modernisierung und innovative Nutzungsideen aus leerstehenden Gebäuden neue Lebensräume entstehen können.

Bestandsnutzung als nachhaltige Antwort auf Wohnungsknappheit

Die Aktivierung vorhandener Gebäude bietet enormes Potenzial, um den angespannten Wohnungsmarkt zu entlasten. Während neue Bauprojekte oft Jahre dauern und erhebliche Kosten verursachen, ermöglicht die Umnutzung eine vergleichsweise schnelle, flexible und kosteneffiziente Lösung. Schätzungen zufolge könnten auf diesem Weg in den kommenden zehn Jahren rund 2,5 Millionen Wohnungen entstehen – ein entscheidender Beitrag zur Deckung des Bedarfs.

Allerdings ist das verfügbare Angebot regional ungleich verteilt: In ländlichen Regionen fehlt es häufig an Interessenten, während in urbanen Zentren geeigneter Leerstand knapp ist.

Welche Gebäude lassen sich umnutzen und mit welchem Aufwand?

Nicht jedes leerstehende Gebäude lässt sich problemlos in Wohnraum umwandeln. Am einfachsten ist der Umbau dort, wo die frühere Nutzung bereits wohnähnlich war, etwa bei ehemaligen Wohnhäusern, Hotels oder Kasernen. Auch leerstehende Bürogebäude eignen sich gut, da sie häufig bereits an Versorgungsleitungen wie Strom, Wasser und Abwasser angeschlossen sind und über vorhandene Zugänge wie Treppenhäuser und Aufzüge verfügen. Ihre meist offene Raumaufteilung erleichtert zudem die Umgestaltung in Wohnungen.

Anspruchsvoller wird es bei Gewerbeobjekten wie Kaufhäusern, wo etwa Lichtführung und Fluchtwege angepasst werden müssen. Historische Höfe wiederum sind meistens sanierungsbedürftig, bieten aber reizvolle Standorte und bei Denkmalschutz steuerliche Vorteile.

Rechtliche Hürden: Was (noch) im Weg steht

Trotz hohem Potenzial scheitern viele Umnutzungsprojekte an starren Regularien. Häufig gelten dieselben Bauvorgaben wie für Neubauten, etwa bei Barrierefreiheit, Brandschutz oder Stellplatznachweisen. Diese Anforderungen sind wichtig, erschweren Umbauten aber erheblich und machen kreative Lösungen manchmal unmöglich.

Einige Bundesländer wie etwa Baden-Württemberg haben erste Schritte zur Entbürokratisierung unternommen. Dennoch fehlt es vielerorts an flexiblen Rahmenbedingungen. Förderprogramme zur energetischen Sanierung existieren zwar, sind in ihrer Anwendung aber häufig so komplex, dass kleinere Investoren zurückschrecken.

Finanzielle und gesellschaftliche Vorteile

Richtig geplant, ist die Umwandlung bestehender Gebäude oft günstiger als ein kompletter Neubau, mit Einsparungen von bis zu 50 Prozent. Gleichzeitig sind hochwertig sanierte Altbauten mit historischem Charakter auf dem Wohnungsmarkt stark nachgefragt, was stabile Mieterträge verspricht.

Doch der Mehrwert geht über das Ökonomische hinaus: Umnutzungen leisten einen wichtigen Beitrag zur Belebung von Ortszentren, reduzieren die Flächeninanspruchnahme und erhalten identitätsstiftende Baukultur – Aspekte, die sich langfristig gesellschaftlich und ökologisch auszahlen.

Was Kommunen tun können

Entscheidend für den Erfolg solcher Projekte ist die Rolle der Städte und Gemeinden. Eine konstruktive, frühzeitige Abstimmung mit Behörden kann Genehmigungswege verkürzen und Planungsrisiken verringern. Gleichzeitig sollten Vorschriften entschlackt und Prozesse vereinfacht werden, ohne dabei Sicherheit und Nachhaltigkeit zu vernachlässigen.

Kommunen können viel bewirken, wenn sie klare Strategien verfolgen, bürokratische Hürden abbauen und Vertrauen in erfahrene Baupartner setzen. Vereinfachte Förderanträge und transparente Kommunikation machen Umnutzungsvorhaben attraktiver und realisierbar.

Fazit: Vom Leerstand zum Lebensraum

Die Umnutzung leerstehender Immobilien ist eine tragfähige, umweltbewusste und sozial wertvolle Alternative zum klassischen Neubau. Um dieses Potenzial flächendeckend zu nutzen, braucht es entschlossene politische Unterstützung, rechtliche Anpassungen und kommunalen Gestaltungswillen. Erst dann kann aus leerstehenden Gebäuden das entstehen, was vielerorts dringend gebraucht wird: lebenswerter, bezahlbarer Wohnraum.

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  • Erschienen am:
    22.08.2025
  • um:
    15:00
  • Lesezeit:
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