„In Anbetracht des veränderten Marktumfeldes – Inflation, die angepasste Zinspolitik und deren Auswirkungen auf die globalen Immobilienmärkte – ist das Ergebnis realistisch und entspricht unseren zuletzt veröffentlichten Prognosen“, so Lukas Schwarz, Head of Investment Properties beim national wie international führenden Immobiliendienstleister CBRE.
Als Konsequenz des aktuellen Marktumfeldes haben sich bei Immobilieninvestments sowohl Kaufprozesse als auch Kaufkriterien verändert: zum einen nehmen Prüfprozesse vor Akquisen mehr Zeit in Anspruch, zum anderen fokussieren sich Investoren auf gute und überzeugende Assets. „Neben beispielsweise Lage und Mieterstruktur spielen vor allem ESG Kriterien eine wichtige Rolle bei der Auswahl von Immobilien“, so Schwarz. Und: „Immobilien, die diesen Anforderungen nicht entsprechen, nehmen Investoren nicht in die engere Auswahl oder werden nur mit großen Abschlägen gekauft“. Nach wie vor befindet sich der österreichische Immobilienmarkt in einem Repricing Prozess – d.h. die Neuordnung der Preisvorstellungen zwischen Käufern und Verkäufern – der sich zumindest auch in der ersten Jahreshälfte 2023 fortsetzen dürfte.
Die stärkste Assetklasse, in die rund 38% des Investmentvolumens flossen, war 2022 Wohnen, gefolgt von Büro (20%) und Logistik (15%). Rund 10% wurden in Retail Immobilien investiert, 17% flossen in andere Assetklassen.
Beinahe zwei Drittel – 61% – der Investoren im Jahr 2022 kommen aus Österreich, 29% aus Deutschland und nur 10% sind internationale Investoren. „Je turbulenter die Zeiten, umso mehr investieren heimische Investoren und umso vorsichtiger sind internationale Investoren“, fasst Andreas Ridder, Managing Director CBRE Österreich, die Lage am Markt zusammen.
Die Renditen stiegen 2022 in allen Assetklassen – in einigen massiv. Am höchsten sind die Renditen zum Jahresende 2022 bei Einkaufszentren mit 5,25%, gefolgt von Fachmarktzentren mit 5%. In den Assetklassen Logistik, Büro und Wohnen liegen sie bei 4,4% bzw. 3,9% bzw. 3,45%.