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Mediation in der Immobilienwelt – Ein gemeinsames Ziel

Ein Konflikt findet nicht zwischen Immobilien statt, sondern zwischen Menschen. Diesen außergerichtlich beizulegen ist das Ziel der Mediation. Bei dieser nachhaltigen Form der Streitbeilegung bleiben in fast allen Fällen die Geschäftsbeziehungen aufrecht, was nach einem Rechtsstreit selten der Fall ist.

Im Interview

Isabella Eckhart

Isabella Eckhart ist Geschäftsführerin der Metzger Reinberg Gruppe. Das Unternehmen bietet die professionelle Bewertung von Vermögenswerten im Immobilienbereich.

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Sie machen eine Mediationsausbildung, warum?

Eckhart: Wir leben in einer stark konfliktbehafteten Welt, der professionelle Umgang mit Konflikten – und nicht deren Scheuen – sowie das Lösen von Problemen werden daher immer wichtiger, weshalb ich mich für diese berufliche Weiterbildung und persönliche Weiterentwicklung entschieden habe, um mir das notwendige Know-how zuzulegen.

Glauben Sie, dass Mediation in den kommenden Jahren im Immobilienwesen wichtig wird?

Eckhart: Aufgrund der hohen finanziellen Werte und der damit verbundenen Risiken im Immobilienwesen besteht ein hohes Maß an Konfliktpotenzial.

Die Mediation bietet eine kostengünstige und schnelle Lösung von Konflikten, weswegen Mediatoren von Gerichten beauftragt werden, bevor es zu einem langwierigen und kostenintensiven Rechtsverfahren kommt. Grundsätzlich gilt festzuhalten, dass die Mediation jedenfalls kein Ersatz für den Rechtsweg ist.

Der Unterschied liegt eben auch darin, dass die streitenden Parteien – die sogenannten Medianden – selbst zu einer Lösung finden können und Entscheidungen treffen. Die Aufgabe des Mediators ist es, sie zu unterstützen und für den zeitlichen sowie räumlichen Rahmen zu sorgen.

Das ist natürlich eine weitaus nachhaltigere Form der Streitbeilegung, denn dadurch ist es auch möglich, die Kommunikation zwischen den streitenden Parteien zu stärken und somit die Geschäftsbeziehungen aufrechtzuerhalten, was nach einem Rechtsstreit selten der Fall ist.

Welche Anwendungsfälle gibt es bei Mediation und Bewertung?

Eckhart: Erbschaftstreitigkeiten und Scheidungen, in letzter Zeit sehe ich auch vermehrt Auseinandersetzungen zwischen Käufer, Verkäufer und Makler. Wenn es subjektive und individuelle Unvereinbarkeiten gibt, denen auf monetärer Ebene Werte gegenüberstehen, auch in steuerlicher und technischer Hinsicht, wie beispielsweise bei einer Bausache, einem missglückter Grundstückskauf, einem Nachbarschaftssache oder dem Streit zwischen Gesellschaftern.

Wir werden auch öfters mit Gegengutachten konfrontiert, die von unseren abweichen. Da unterstützt die Mediationsausbildung, diesen Konflikt professionell anzugehen und sich nicht auf den Standpunkt zu stellen: Ich habe recht.

Welche Entwicklung sehen Sie bei der Bewertung von Immobilien?

Eckhart: Es herrscht große Angst vor einer Ressourcenknappheit von Grund und Boden, da es sich um ein nicht vermehrbares Wirtschaftsgut handelt.

Auf dem Markt wird sehr viel wegen des Potenzials gekauft, aber das Potenzial einer Immobilie, in die Zukunft gerechnet, wird vom Käufer oft zu hoch eingestuft. Wenn es später zu einem Verkauf kommt, kann es vorkommen, dass das zu hoch eingepreiste Potenzial vom neuen Käufer niedriger eingepreist wird.

Wenn die Immobilie nicht mehr als Anlage dient, besteht die Notwendigkeit des Desinvestments (Verkauf der Immobilie), und das bringt Gefahren mit sich. Man kann eine Immobilie nicht einfach wie beispielweise Aktien transferieren.

In unserer Branche beobachte ich die Notwendigkeit von schnellen Bewertungen für eine rasche Entscheidungsmöglichkeit. Ein präsumtiver Käufer einer Immobilie muss schnell handeln, sonst ist die Immobilie vergeben. Daher gibt es immer schnellere Bewertungen, bei gleichen qualitativen Ansprüchen.

Konnten Sie Ihr erworbenes Wissen auch in dem Zusammenschluss zwischen Reinberg & Partner und der Metzger Real Estate Group nutzen?

Eckhart: Natürlich gibt es auch bei einer Firmenübernahme innerbetriebliche Konflikte in allen Bereichen. Es steht aber hier im Vordergrund, unterschiedliche Ansichten und verschiedene Führungsstile zusammenzuführen, weniger der Konflikt an sich. Der professionelle Umgang zur Erzielung einer nachhaltigen Lösung wird durch die Ausbildung unterstützt. Sie bringt mich dazu, den eigenen Blickwinkel bei Bedarf zu ändern und konsequent an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten.

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  • Erschienen am:
    25.06.2018
  • um:
    07:00
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