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Green FM: Trends und Entwicklungen

Was hat sich im FM (Facility Management) in den letzten zwei Jahren am auffälligsten verändert? Was sind derzeit die wesentlichsten Themen? Anlässlich der zweiten von der Facility Management Austria (FMA) und der International Facility Management Association (IFMA) Austria organisierten Konferenz, FM-Day – „Dimensionen schaffen. Generationserfolge sichern.“ fragte die Immobilien-Redaktion nach, welche Trends und Entwicklungen im Facility Management 2016 auf der Tagesordnung stehen.
Natürlich wurde und wird auf der einen Seite die Vernetzung in der Branche als Schlüssel zum Erfolg gesehen, auf der anderen Seite werden „Umweltthemen und Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich des Facility Managements immer wichtiger und stellen uns vor neue Herausforderungen“, erläuterte Ingo Linke, Geschäftsführer von WISAG Gebäudetechnik. „Die WISAG hat diesen Trend frühzeitig erkannt und auch Pionierarbeit geleistet.“ Das Ziel müsse sein, Rahmenbedingungen festgzulegen, um das vorhandene Potenzial bestmöglich auszuschöpfen sowie neue Perspektiven zu schaffen.

Vernetzen und austauschen

Das könne aber laut Linke nur passieren, wenn sich alle Beteiligten vernetzen und auch austauschen. „Entscheidend ist“, so der WISAG-Geschäftsführer, „dass wir als WISAG–ebenso wie alle anderen FM-Dienstleister– einen Beitrag dazu liefern, um innerhalb der Branche gemeinsam innovative und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Und Vernetzung ist hier ein ganz entscheidender Faktor.“

Die Veränderungen wirken sich auf die Gesellschaft ebenso aus wie auf die Wirtschaft: Innovative technische Lösungen in Gebäuden erfordern ein umfassendes Know-how, es braucht ganz neue, vor allem ganzheitliche Herangehensweisen an diese Themen.

Veränderungswille zu wenig ausgeprägt

Veränderungen geschehen für einige Unternehmen immer noch zu langsam, wie die Aussage aus der Rustler Gruppe bestätigt: „Bedauerlicherweise ist der Veränderungswille noch zu wenig ausgeprägt. Nur wenn das künftige FM-Unternehmen, das mit der Betriebsführung betraut wird, frühzeitig in alle relevanten Bereiche des Energiemanagements eingebunden wird, kann die nachhaltige Sichtweise uneingeschränkt verfolgt werden. Hier besteht jedenfalls noch Handlungsbedarf.

Die aktuellen Schwerpunkte des Unternehmens liegen im Technischen Facility Management, wobei wir uns durch einen hohen Eigenleistungsanteil auszeichnen und, damit verbunden, auch versuchen, möglichst viel Know-how im eigenen Unternehmen zu haben. Zudem haben wir kürzlich ein Handbuch über Prüfpflichten haustechnischer Anlagen in Österreich herausgegeben, das Eigentümern und Immobilienmanagern einen roten Faden im Dickicht des Gesetzes- und Normendschungels bietet.“

Green FM und der Mensch

Prof. Alexander Redlein, Lehrgangsleiter des MBA Facility Management an der TU Wien, definiert Green FM so: „Green FM soll noch mehr den Aspekt Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellen. FM und Nachhaltigkeit waren aber immer schon verwandte Themen, nur dass die FM-Manager das nie erkannt haben. Wir haben 2011 und 2014 zwei Studien zum Thema Nachhaltigkeit gemacht.“

Das Ergebnis dieser Nachhaltigkeitsreports war: 96% der Ziele des CSR-Reports überschneiden sich mit FM. Die am meisten genannte Absicht ist, den Kohlendioxidausstoß zu reduzieren, und die zweite, Energie einzusparen. Redlein: „Heute geht es aber auch viel mehr um Inclusion, um Training, um Work-Life-Balance. Man hat herausgefunden, dass zum Beispiel durch optimierte Arbeitsplatzstrategien 37% der Krankheitstage reduziert werden können. Das ist für mich richtig nachhaltig.“

Green FM stellt also neben der Energieeffizienz auch den Menschen stärker in den Mittelpunkt– das Thema Workplace und damit die Arbeitsplatzgestaltung werden ein entscheidender Faktor sein.

Die größten Potenziale

Christian Call, zuständig für Innovation und Kommunikation des Unternehmens Facilitycomfort, listet folgende Arbeitsansätze auf, in welchen Bereichen es für Green FM in Österreich und auch International die größten Potenziale gibt:

  • Energie oft erster Ansatzpunkt– höhere Effizienz vor allem durch bedarfsgerechte Regelung und Steuerung
  • „Green“ Auswahl von Anlagen (Filter, Pumpen, Fuhrpark, …), Materialien und Reinigungsmitteln
  • GLT Gebäudeleittechnik und Sensoren geben wertvolle Hinweise auf effizienten und nachhaltigen Betrieb einer Immobilie– ohne Komfortverlust
  • Mehr Green Buildings– damit auch bessere Voraussetzungen für Green FM geschaffen werden.

Viele Möglichkeiten für Nachhaltigkeit

Die Geschäftsführerin von Facilitycomfort, Martina Jochmann, erläutert: „Nachhaltigkeitskriterien sind an vielerlei Stellen des FM anwendbar– etwa bei Wartungstätigkeiten, in der Reinigung oder bei den Hausdiensten. Die Liste beinhaltet die Anpassung von Inspektions- und Wartungsintervallen im Sinne einer optimalen Betriebsstabilität, eine vorausschauende und präventive Instandhaltungsstrategie, die Verwendung energieeffizienter Filter, energieeffiziente Pumpentechnik, umweltverträgliche, ökologisch abbaubare Reinigungs- und Schmiermittel, Optimierung der Reinigungsintervalle, Reduzierung des Wasserverbrauchs, Minimierung des Abfallaufkommens bis hin zum optimalen Abfallwirtschaftskonzept.“

Dieses gewerkeübergreifende Handeln und die auf den jeweiligen Nutzungszweck abgestimmte Betriebs- und Laufzeiten aller Anlagen sowie permanentes Monitoring aller Medienverbräuche führt zu einer Minimierung des CO2-Ausstoßes, zum schonungsvollen Umgang mit der Immobilie und ihren Anlagen, und damit auch zu einem optimalen Werterhalt.

Und wie steht Green FM für Energiekomfort im Spannungsfeld zwischen Investoren und Nutzern?

Jochmann: „Eigennutzer wie Immobilieninvestoren können daher nur ermutigt werden, sich mit den Grundsätzen der Nachhaltigkeit zu beschäftigen und sich am FM-Markt professionelle Unterstützung zu holen. Damit stellen Sie sicher, Ihr Know-how sinnvollerweise auf Ihr Kerngeschäft zu konzentrieren und gleichzeitig das Funktionieren der Facilities in die Hände professioneller Experten mit Erfahrung im Health Care FM zu legen, somit stets die beste Lösung zu erhalten.“

Die Digitalisierung der Objekte, Anlagen und Immobilien– Stichwort BIM– Building Information Modelling– und die Auswertung und Handlungs-Umsetzung aus GLT Co lassen sich nicht aufhalten und haben in den vergangenen Jahren große Sprünge gemacht.

Auch der Siegeszug von CAFM– Computer Aided Facility Management– ist vorgegeben: Elektronische Abbildung der Anlagen und Prozesse, Durchführung von geplanten Wartungen und Behebung von Störungen durch Techniker mit Tablets, übersichtliches Dispatching und „Knopfdruck“-Reporting an den Auftraggeber.

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Geschrieben von:

Eva Brunnsteiner

Studienrichtung: Publizistik- und Kommunikationswissenschaft mit Kunstgeschichte Forschungsinteressen: Dissertation: Visuelle Kommunikation der Aboriginals Australiens Berufserfahrung: Ich bin selbstständig als PR-Berater.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    31.10.2016
  • um:
    12:30
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Kategorie: Trends

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Auch wenn Immobilien nicht beweglich sind, so sind es doch ihr Umfeld und ihr Innenleben. Viele Trends und Entwicklungen in unserer Welt betreffen entweder direkt oder indirekt die Immobilie. 
Einer der Megatrends des 21. Jahrhundert ist jedenfalls die Digitalisierung. Sie wird massive Veränderungen in unserer Gesellschaft bringen. Natürlich macht sie auch vor Immobilien nicht halt. Der digitalisierte Wandel verändert die Immobilienwelt in einem ungeahnten Ausmaß. Deshalb haben wir dieser digitalen Revolution neben den „Trends“ einen ganz wesentlichen Stellenwert eingeräumt.

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