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Digitalisierung fördert Qualifikation

In den 80er Jahren hat man sich das als Makler nicht vorstellen können: echte Daten wie die Adresse auf dem Bildschirm in dem komischen Internet? „Niemals, das bringt uns ja um“, habe ich oft gehört, und der Glaube an den Besichtigungsschein, der vom Kunden vor Ort unterschrieben wird, und zwar bevor er die Adresse bekommt, war groß.
Es wurde damals überhaupt sehr viel quasi persönlich verhandelt, und das Wort Digitalisierung gab es einfach nicht. Digitalisierung war in der Maklerbranche mit Schaudern besetzt. Aber dann, ab Anfang bzw. Mitte der 90er Jahre, hatten sich die Immobilien-Plattformen entwickelt, und wer damals was auf sich hielt, war dabei. Auch ich. Dann ging es um den Inseratenkampf – Zeitung und oder Internet, welche Plattform, was kostet wie viel, und welches Medium bringt mehr. Immer noch gab es eine gewisse Scheu beim Online-Inserat. Gibt man nicht zu viel preis über das Objekt, könnte ein Kollege vielleicht dazwischengehen? All diese Ängste und Befürchtungen waren da, und vor allem die große Sorge: Wird man dann noch Makler brauchen? Ist der Makler dann nicht überflüssig?

Ganz im Gegenteil. Die heutige Entwicklung zeigt ein konträres Bild.

Das Makler-Geschäft wurde komplett umgestaltet. Zunächst waren die Software-Unternehmungen da, welche digitale Lösungen für das Maklergeschäft angeboten haben, und etwas verzögert kamen die ersten Versuche zum Zusammenschluss und zum Datenaustausch zwischen den Firmen zustande. Eine Homepage war unerlässlich geworden, und wenn eine Firma nicht die Möglichkeit geboten hat, über die Homepage Informationen zu geben, Termine zu vereinbaren und schließlich Angebote zu senden, dann hat das Maklerunternehmen seine Markttauglichkeit sehr rasch eingebüßt.

Der Datenaustausch ist immer wesentlicher geworden, und entgegen allen Befürchtungen der Makler der vorhergehenden Generation ist die Zugehörigkeit eines Geschäftes zu einem bestimmten Makler sicherer geworden. Der Zeitpunkt des Angebotes steht durch das digitale Angebot fest, und den neuesten Anforderungen des FAGG und des VRUG kann überhaupt nur ein digitales Angebot Rechnung tragen. Keinesfalls ist die Digitalisierung als Fluch zu bezeichnen, in vielen Details ist sie eine große Erleichterung und Sicherung für das Maklergeschäft. Es ist sozusagen die Vorbereitung für die Besichtigung und Verhandlungen mit dem Käufer oder Mieter. Die Spielregeln stehen fest, und es ist heute nicht mehr die Frage, ob die Digitalisierung Segen oder Fluch ist, die Geschäftsmodelle haben sich deutlich verändert.

Ob eine weitere Digitalisierung das Maklergeschäft einschränkt oder verhindert, kann man aus heutiger Sicht mit einem deutlichen Nein beantworten. Die Pflichten und die Verantwortlichkeit eines Immobilien-Maklers als Berater einer Transaktion sind jedenfalls größer geworden, Individualität und persönliche Qualifikation des einzelnen Maklers kommen durch die digitale Entwicklung stärker und deutlicher zum Geltung – und das soll ja auch so sein.

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Geschrieben von:

Margret Funk

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  • Erschienen am:
    22.11.2017
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Kategorie: Trends

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