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Schwierige Prognose

In zahlreichen Industrienationen durchläuft die Wirtschaft seit einigen Jahren eine krisenhafte Phase, und damit verändern sich auch die langfristigen Perspektiven auf dem Immobilienmarkt. Vor allem die hohe Jugendarbeitslosigkeit könnte in den kommenden Jahren einen sehr negativen Effekt haben.

Auch wenn der Dow Jones sowie der DAX ein All Time High erreicht haben, sind das definitiv keine Indikatoren für die Entwicklung der Weltwirtschaft. Die sieht nämlich ganz anders aus– vor allem in Europa. Von einer Entspannung und einem Anziehen der Konjunktur kann keine Rede sein. Vielmehr schlagen sich die Staaten mit einer enorm hohen Arbeitslosigkeit herum, und am schlimmsten ist dabei die extrem hohe Jugendarbeitslosigkeit.

Es ist eher nicht zu erwarten, dass eine Jugendarbeitslosenrate von 50% und mehr in näherer Zukunft vom Arbeitsmarkt absorbiert wird. Mittlerweile beschäftigen sich auch einige Studien mit diesem explosiven Thema. Die 16- bis 30-Jährigen sind in vielen Ländern ja nicht nur vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen, sondern in weiterer Folge auch vom Immobilienmarkt. In zahlreichen europäischen Ländern, die von der Wirtschaftskrise länger und stärker als Österreich betroffen sind, macht sich das Fehlen einer nachkommenden Käufer- und Mieterschicht bemerkbar. Die Jugendlichen, die eigentlich die kommenden Nachfrager auf dem Immobilienmarkt sein sollten, ziehen von zu Hause nicht mehr aus, weil sie es sich nicht leisten können. Gemietet wird, wenn überhaupt, zu mehreren und eher kleinflächig.

Beispiel Griechenland

Den Griechen fehlt das Geld, um einkaufen zu gehen. Die stetige Verteuerung von Nahrungsmitteln und Benzin, die Zunahme der Arbeitslosigkeit und die Einführung neuer Steuern führen dazu, dass weiterhin stark gespart wird– gespart werden muss. Ob große oder kleine Shoppingcenter, Einkaufsstraßen oder „Neighbourhood Retail“– sie alle leiden unter der Flaute. Nichts illustriert die Lage besser als die Tatsache, dass im Zentrum von Athen mehr als 30% aller Shoppingcenter-Flächen leer stehen. Auch die Situation des griechischen Immobilienmarkts spitzt sich immer weiter zu. Die Zahl der leer stehenden Wohnimmobilien hat die 300.000er-Marke durchbrochen und steigt stetig weiter. Damit ist einem Bericht der Zeitung „Kathimerini“ zufolge jede dritte Wohneinheit unbewohnt.

Selbst nach Miet- und Preisreduktionen können die Vermieter die Objekte nicht vermieten, geschweige denn die Häuser verkaufen. Die Nachfrage ist aufgrund der allgemein schlechten wirtschaftlichen Situation komplett weggebrochen. Gefragt sind momentan vor allem Ein-Zimmer-Apartments und kleine Häuser bis 65 Quadratmeter.

USA Spanien

In den USA und Spanien werden immer mehr Immobilienbesitzer insolvent. Ob jetzt ein Hauspreisindex ein oder zwei Quartale nach oben oder nach unten zeigt, ist faktisch egal, denn es handelt sich hier ja nicht um einen kurzfristigen Effekt, sondern um einen sehr langfristigen und nachhaltigen– im negativen Sinn. In den Vereinigten Staaten müssen die Banken immer mehr Hauseigentümer in ihren Häusern lassen, damit diese nicht verfallen bzw. zumindest gepflegt werden. In Spanien ist man noch nicht so weit. Hier werden die Menschen noch von den Banken– mit teilweise rigorosen Methoden– auf die Straße gesetzt. Da auf diese Weise viele Menschen auf der Straße landen, bleiben viele Immobilien übrig, die wiederverwertet gehören– aber wer will sie haben? Oder besser gesagt: Wer kann sie sich leisten? Der spanische Immobilienmarkt wird noch jahrelang schwierig bleiben. Die Zahl der unverkauften Neubauwohnungen wird nach wie vor auf mehr als 600.000 geschätzt. Hinzu kommen weitere 800.000 Wohnungen aus zweiter Hand.

Es wird extrem spannend sein, wie man in einem wirtschaftlich angespannten Umfeld mit den bestehenden– und über Jahre hinaus vermutlich unverwertbaren– Immobilien verfahren wird.

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  • Erschienen am:
    05.12.2013
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