Begehbare Skulptur
Der für zehn Personen zugelassene Raum soll eine Art begehbare Skulptur darstellen und das Gefühl des Schwebens im öffentlichen Raum vermitteln. Der Anbau besteht aus Holz und Stahl und hat zahlreiche Fenster aus Plexiglas, wobei vor allem jenes am Boden des Schlussteils besonders erwähnenswert ist, da es eine außergewöhnliche Aussicht auf die Straße ermöglicht. Um die zusätzliche Fläche auch wohnlich nutzen zu können, gibt es Aussparungen für einen Tisch und ein Bett in den Wänden, die ausklappbar sind. Billig ist das „Rucksackhaus“ allerdings nicht; die Konstruktion alleine kostet schon über 15.000 Euro und mit der Montage kommt der Besitzer auf eine Summe von 35.000 Euro. Doch für Wohnungseigentümer mit dem Wunsch nach mehr Platz lohnt sich die Investition sicherlich. Vor allem, wenn man die Quadratmeterpreise von Immobilien in großen Städten kennt. So gesehen ist das „Haus“ fast schon eine Okkasion.
Besondere Herausforderungen und gute Nerven
Allerdings heißt es dabei Nerven bewahren. Um das „Rucksackhaus“ zu verwirklichen, musste im gegebenen Fall zunächst einmal das Trägerhaus passen. Die zahlreichen offiziellen Baugenehmigungen ähneln in der Anzahl einem normalen Hausbau. Außerdem gibt es einige Schwierigkeiten für das Statik- und Bauteam, die überwunden werden müssen. Vor allem die starken Hebelkräfte stellen einen großen Risikofaktor dar, welche durch Gurte wie bei einem Rucksack abgeschwächt werden sollen. Die Stahlseile werden im Dach verankert und vorne außen am Rucksackhaus angebracht, um die Konstruktion zu sichern. Das fertige Produkt ist allerdings dann sehenswert. Bei der Einweihungsparty muss man nur aufpassen, dass nicht alle 50 eingeladenen Gäste gleichzeitig den neuen Anbau stürmen …