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Erkenntnisse aus der Expo Real 2019

Die Meinung einiger österreichischer Marktteilnehmer spiegelt sehr gut die Tendenzen auf der Expo Real wider.

„Es ist eine große, ungetrübte Euphorie, die hier verbreitet wird“, sagt Anton Bondi mit Blick auf die Menschenmassen, die zur EXPO REAL geströmt sind: „Die niedrigen Zinsen machen alles möglich. Ich glaube aber schon, dass man in Zeiten, in denen fast alles geht, doch auch immer wieder schauen muss, wie die Lage ist, und auf die Nutzer der Immobilie.“ Darauf wird vermutlich auch geachtet, aber die niedrigen Zinsen machen derzeit sehr viel möglich und sind einer der großen Treiber.

„An eine schnelle Zinserholung glaubt keiner“, beschreibt Peter Engert, Geschäftsführer der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft, die aktuelle Lage, und Wolfgang Fessl, Metzger Reinberg Gruppe, ergänzt: „Nicht einmal die Banken.“ In den nächsten Jahren wird sich – so die Meinung zahlreicher Marktteilnehmer – an den Zinsen nichts ändern, und damit ist wohl alles über die Nachfrage nach Immobilien gesagt. Wolfgang Fessl stellt in diesem Zusammenhang fest, dass es „wenige herausragende Projekte gibt“, und führt das darauf zurück, dass „der Markt wohl mittlerweile abgegrast ist“.

Grundstücke statt Projekten

Wenn es keine Projekte gibt, dann wird eben die Suche nach Grundstücken intensiviert. „Die Kür ist die Grundstücksakquise“, sagt Maximilian Pasquali, Deputy-CEO Eyemaxx Real Estate Gruppe. Investoren steigen immer früher in die Projekte ein. Wenn möglich, schon beim Grundstückskauf“, erklärt Engerth. Was früher undenkbar war, ist mittlerweile Realität. Die Investoren übernehmen das Projektentwicklerrisiko. Einige von ihnen setzen sich auch sehr früh in neue Gebiete, und die Kunst ist „zu erkennen, ob es sich dabei um Hoffnungsgebiete handelt“, so Pasquali. Wer aber „Hoffnungsgebiete“ besitzt, der hat auch eine entsprechend starke Nachfrage. So wie die ÖBB Immobilien. „Wir sehen nicht zuletzt an der Relation zwischen Verkehrswertgutachten und dem tatsächlich erzielten Kaufpreis, wie groß das G’riss um Grundstücke ist. Speziell in Ballungszentren und vornehmlich in Wien“, meint Johannes Karner, Geschäftsführer ÖBB-Immobilienmanagement. Viel wichtiger als der Preis ist den Großinvestoren, dass sie Kapital langfristig sicher veranlagen können, konstatiert Sandra Bauernfeind, Geschäftsführende Gesellschafterin EHL Wohnen: „Mit hoher Liquidität können sie in Zeiten von Negativzinsen schlicht nichts anfangen.“

Andere Länder – andere Märkte

Es gibt einige Länder, die eigentlich nie wirklich im Fokus der Österreicher standen – außer bei Ferienimmobilien. Jetzt aber sind Portugal, Italien und Spanien bei value one gefragt. Das kongeniale Team Christian Farnleitner & Karl Bier hat mittlerweile in Portugal eine Niederlassung mit drei Mitarbeitern gegründet. Sechs Projekte in Portugal sind fertig oder in Umsetzung, wobei es sich um studentisches Wohnen und Hotel handelt. Als nächste Länder folgen „Italien und Spanien“, wie Christian Farnleitner bestätigt.

„Die Welt verändert sich so schnell, dass es Dinge, die wir uns jetzt nicht vorstellen können, irgendwann gibt“, meint Michael Griesmayr, value one, über die Digitalisierung – oder besser über die Geschwindigkeit der Digitalisierung: „Bei der digitalen Transformation ist die Halbwertszeit so gering.“ Für den value-one-Chef stellt sich die Frage, was in die Häuser eingebaut werden muss „damit sie geeignet sind für Dinge, die durch die Digitalisierung und Transformation kommen müssen“. Michael Griesmayr hat sich daher für Dezember sieben Tage Fortbildung in Silicon Valley verordnet.

Auf der EXPO REAL selbst sind zahlreiche Start-ups, die sich und ihre Innovationen präsentieren. Die Immobilienwirtschaft wird immer digitaler.

Was sich heuer bereits abschätzen lässt, ist, dass „Sozialimmobilien“ in den kommenden Jahren in der Immobilienwirtschaft und damit auch auf der EXPO REAL eine große Rolle spielen werden. Dabei gehe es um „nachhaltige Investitionen in soziale Infrastruktur – also in Kitas, Schulen, Pflegeheime und Krankenhäuser, aber auch in betreutes Wohnen“, so Mathias Giebken, Vorstandsvorsitzender der AviaRent Invest AG.

In den ersten drei Quartalen wurden rund 220 Millionen Euro in Ärztehäuser und medizinische Versorgungszentren investiert. Dies ist ein Anstieg um 29,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so das Ergebnis einer Studie von CBRE und Hamburg Team Investment Management.

Neue und alte Marktteilnehmer

Auffällig findet Herbert Petz, Arnold Immobilien, „dass sehr viele ,neue‘ Player in der Branche auftauchen: „Sie lösen sich aus der Konzernstruktur und machen sich selbstständig oder gehen zu kleineren Unternehmen.“ Netzwerke und Know-how zählen in der schnellen Welt mehr als der große Name eines Unternehmens. Maximilian Pasquali ist noch etwas anderes aufgefallen: „Es tauchen immer mehr mir bis dahin nicht bekannte große Player auf dem Markt auf.“

Nachhaltigkeit in allen Bereichen

„Ohne Zertifizierung geht gar nichts mehr, wenn du für dein Projekt einen institutionellen Investor haben möchtest“, stellt Peter Engert vom ÖGNI fest. Für Wolfgang Kradischnig, Geschäftsführer DELTA, ist „Nachhaltigkeit“ ohnehin der einzige Weg, der in die Zukunft führt: „Die Bauwirtschaft ist ein extremer Ressourcenverbraucher, und wir müssen daher Schritte setzen. Wir müssen so bauen, dass wir Urban Mining verwenden können.“

Neben allen Entwicklungen steht aber weiterhin ein zentrales Thema im Mittelpunkt: „ein Geschäft auf der Messe zu machen“, wie Karl Derfler, Geschäftsführer von ADEQAT, meint.

Bei den PRESSEMELDUNGEN finden Sie noch „Die wichtigsten Trends bei der Expo Real 2019“ von EHL.

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Das Wiener Zinshaus als nachhaltigste Wohnform

Im Rahmen des DREA & ÖGNI Events „Future Real Estate: Digital. Nachhaltig. Transformativ.", präsentierte Stephan Pasquali, Geschäftsführer der 3SI Immogroup, seine fundierten Erkenntnisse zum Thema Nachhaltigkeit des Wiener Zinshauses. In seinem Vortrag analysierte er die stadtbildprägenden Gebäude und führte den Beweis an, dass diese traditionelle Bauform „die nachhaltigste Form des Wohnens gewesen ist”.

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Die Altbausanierung in Österreich steht vor einem komplexen Geflecht aus gesetzlichen Anforderungen und wachsendem Handlungsdruck. Dieser Spannungsbereich bildete auch den thematischen Schwerpunkt eines Gesprächs mit Johannes Wild, Fachverbandsobmann-Stellvertreter und Obmann der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Niederösterreich.

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Chefredakteur bei

Immobilien Redaktion
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  • Erschienen am:
    09.10.2019
  • um:
    08:18
  • Lesezeit:
    4 min
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Kategorie: Ausland

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 Es ist wesentlich, einen Blick über den eigenen Tellerrand zu werfen. Speziell nach Deutschland, wo zahlreiche österreichische Immobilienunternehmen engagiert sind.
In Artikeln und Interviews mit CEOs von Immobilienunternehmen bringen wir einen umfassenden Marktüberblick, der die aktuelle Immobiliensituation in Deutschland widerspiegelt.
Wir informieren aber nicht nur über die Geschehnisse bei unseren direkten nördlichen Nachbarn, sondern erfassen auch andere Trends in Europa und weltweit. 

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