Der dehnbare Begriff Luxusimmobilie
Der Begriff „Luxusimmobilie“ ist, wie viele wissen, sehr dehnbar. Oft werden Immobilien als Luxusimmobilien präsentiert, die in Wirklichkeit weit von diesem Status entfernt sind. Um eine Immobilie als Luxusimmobilie zu klassifizieren, muss sie bestimmte Kriterien erfüllen. Zunächst einmal ist die Qualität der Ausstattung und der Lage von entscheidender Bedeutung. Diese Aspekte sind für viele Käufer von großer Wichtigkeit.
Eine Luxusimmobilie muss die hohen Ansprüche von sehr anspruchsvollen Klienten erfüllen. Diese Ansprüche können sich auf verschiedene Bereiche beziehen, wie zum Beispiel die Ausstattung, die technische Ausstattung, die Lage und die Größe der Immobilie. Es ist wichtig zu beachten, dass die Größenordnung variieren kann.
Qualität und Alleinstellungsmerkmale
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine gewisse Qualität und ein Alleinstellungsmerkmal erforderlich sind, um den hohen Ansprüchen wohlhabender Interessenten gerecht zu werden.
Marktentwicklung und Preissteigerungen
1In der Diskussion über die Preisentwicklung im Immobilienmarkt ist es wichtig, die verschiedenen Phasen und Trends zu betrachten. Auch wenn es schwer ist, genaue Zahlen zu nennen, lässt sich sagen, dass seit 2009 eine klare Aufwärtsbewegung zu beobachten war. Diese Bewegung hat sich während der Corona-Zeit sogar noch verstärkt. Die Nachfrage nach Immobilien stieg, und viele Menschen suchten nach neuen Wohnmöglichkeiten, was zu einem Anstieg der Preise führte.
Peter Marschall würde behaupten, dass der extreme Preisanstieg, den wir in den Jahren 2020 und 2021 erlebt haben, mit etwa 20 bis 21 Jahren seinen Höhepunkt erreicht hat. Bereits im Jahr 2022 war eine erste Abschwächung deutlich spürbar. Er betont, dass er die Behauptung, es habe in einem Jahr eine Preissteigerung von 70 Prozent gegeben, nicht bestätigen kann. Diese Zahl erscheint ihm übertrieben und er kann nicht nachvollziehen, in welchem Zusammenhang diese Ermittlung stattfand.
Trotz der signifikanten Preissteigerungen über die Jahre, die sicherlich bei 30 bis 50 Prozent liegen, und über einen Zeitraum von 15 Jahren sogar 100 Prozent betragen können, war es nicht so, dass die Preise in einem einzigen Jahr um 70 Prozent gestiegen sind.
Peter Marschall äußert sich zur aktuellen Situation auf dem Immobilienmarkt. Er betont, dass die Diskussion über einen möglichen Preisabsturz oft übertrieben dargestellt wird. Im High-End-Bereich, in dem er tätig ist, kann er keinen dramatischen Rückgang der Preise feststellen.
Er erklärt, dass sich der Markt zwar etwas abgekühlt hat und der anfängliche Hype nicht mehr so stark ist wie zuvor, jedoch sind die vorhandenen Preisnachlässe nicht so gravierend, wie es häufig dargestellt wird. Er beantwortet die Frage nach einer großen Blase im Immobilienmarkt, insbesondere im High-End-Segment, mit einem klaren Nein.
Der Immobilienexperte führt aus, dass die meisten Immobilien in diesem Bereich ohne Fremdfinanzierung erworben werden. Dies bedeutet, dass die Käufer weniger anfällig für plötzliche Marktveränderungen sind. Er räumt jedoch ein, dass es einige Personen geben könnte, die möglicherweise Schwierigkeiten haben, insbesondere Unternehmer, deren Geschäfte nicht mehr so gut laufen. Diese Personen könnten in der aktuellen Marktsituation vor Herausforderungen stehen, aber das betrifft nicht den gesamten Markt.
Abschließend betont er, dass die Marktentwicklung im Luxusimmobilienbereich ein komplexes Thema bleibt, das von vielen Faktoren beeinflusst wird. Er weist darauf hin, dass die Preisentwicklung nicht nur von kurzfristigen Trends abhängig ist, sondern auch von langfristigen Veränderungen in der Nachfrage und den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Veränderungen durch den Ukrainekrieg
Die Situation hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Der Ukrainekrieg, der nun schon fast drei Jahre andauert, hat das Geschäft, insbesondere für Investoren aus dem Osten, stark beeinflusst. Käufer aus Russland sind nahezu nicht mehr vorhanden, was die Dynamik im Markt verändert hat.
Die Käufer aus Osteuropa, die zuvor stark im High-End-Bereich vertreten waren, sind durch die geopolitischen Spannungen eingeschränkt. Die Annexion der Krim hat bereits vor dem Krieg zu einem Rückgang geführt. Die wohlhabenden Ukrainer, die geflüchtet sind, haben zunächst gemietet, beginnen jedoch langsam, wieder Immobilien zu kaufen.
Allerdings sind die Rahmenbedingungen oft herausfordernd. Wenn sie keine EU-Bürger sind, benötigen sie spezielle Genehmigungen, was den Prozess kompliziert macht. Zudem stellen die strengen Geldwäsche-Bestimmungen und Compliance-Regeln der Banken eine erhebliche Hürde dar, die Transaktionen oft erschwert oder sogar unmöglich macht.
Auswirkungen des Zinsniveaus
Das gestiegene Zinsniveau hat ebenfalls Auswirkungen auf den Markt. Käufer, die auf Kredite angewiesen sind, könnten Schwierigkeiten haben, die Finanzierung zu sichern. Dies könnte die Nachfrage weiter beeinflussen und die Preisentwicklung im Luxussegment verändern.
Investitionsüberlegungen in unsicheren Zeiten
Die Frage, wo man sein Geld investieren sollte, ist in der aktuellen Marktsituation besonders relevant. Viele Menschen stellen sich die Frage: „Ich will das Geld irgendwo investieren?“
In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erkennen, dass verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Die gegenwärtige Situation kann als eine Art Giftcocktail beschrieben werden. Hohe Inflation, steigende Rohstoffpreise und geopolitische Konflikte, wie der Ukrainekrieg, haben die Märkte stark beeinflusst. Diese Faktoren, zusammen mit den signifikanten Zinssteigerungen, haben den gesamten Markt in eine schwierige Lage gebracht.
In anderen Anlageklassen, insbesondere im Immobilienbereich, sind zahlreiche Herausforderungen aufgetreten. Wenn der Markt in eine negative Richtung tendiert, neigen Investoren dazu, abzuwarten. Sie fragen sich, ob die Preise weiter fallen oder ob sich vielleicht eine Gelegenheit für ein Schnäppchen bietet. Diese psychologischen Aspekte des Marktes führen oft dazu, dass weniger gekauft wird oder dass potenzielle Käufer länger zögern. Es dauert in der Regel eine gewisse Zeit, bis sich die Marktbedingungen stabilisieren und die Kaufbereitschaft zurückkehrt.