Wachsende Investitionschancen im Studentischen Wohnungsmarkt in Deutschland erwartet

Der Bedarf an hochwertigem, flexibel nutzbarem Wohnraum für Studierende in Deutschland bleibt weiterhin hoch. Wie eine aktuelle Publikation von Savills zeigt, eröffnen sich im Bereich des Studentischen Wohnens (Purpose-Built Student Accommodation (PBSA)) und des Mikrowohnens attraktive Investitionspotenziale, nicht zuletzt aufgrund der weiterhin hohen Studierendenzahl in Deutschland.

© luismanuelm

Im Wintersemester 2024/25 waren über 2,87 Mio. Studierende eingeschrieben – ein weiterhin sehr hohes Niveau, auch wenn der Rekordwert aus dem Jahr 2020/21 (2,94 Mio.) nicht erreicht wurde. Parallel dazu stiegen die Angebotsmieten in den 30 größten deutschen Hochschulstädten innerhalb eines Jahrzehnts um durchschnittlich 52 %, bei Einzimmerwohnungen sogar um 58 %. Die durchschnittliche Leerstandsquote liegt bei lediglich 1,1 %, in einigen Städten sogar unter 0,5 %.

Steigende Nachfrage nach spezialisierten und flexiblen Angeboten

Die Umstellung vom Diplom- auf das Bachelor- und Mastersystem sowie eine zunehmende Auslandsmobilität haben in den vergangenen Jahren zu veränderten Studienbedingungen geführt, die häufig mit einem Wechsel des Studienortes einhergehen. Dadurch steigt der Bedarf an kleinen, möblierten Apartments mit digitaler Buchungsmöglichkeit. Besonders internationale Studierende, deren Anteil im Wintersemester 2023/24 16,4 % aller Studierenden in Deutschland ausmachte, sind auf solche flexiblen und kurzfristig verfügbare Wohnangebote angewiesen.

Die größten gemeinnützigen Anbieter solcher Apartments sind die Studierendenwerke, die an Hochschulstandorten vielfältige Serviceleistungen für Studierende erbringen – darunter auch die Bereitstellung von Wohnheimplätzen. Im Jahr 2023 standen bundesweit 237.215 öffentlich geförderte Wohnheimplätze zur Verfügung, von denen 194.837 durch Studierendenwerke betrieben wurden. Damit konnten lediglich 8,3 % der Studierenden mit einem Platz in diesen Unterkünften versorgt werden.

Steigende Bedeutung des privaten Sektors

Während das öffentliche Angebot an Studierendenwohnungen nur leicht zugenommen hat, verzeichnete der private Sektor ein dynamisches Wachstum: Ende 2024 standen rund 68.500 Betten in privat betriebenen Studierendenwohnanlagen zur Verfügung – ein Anstieg um das Fünffache innerhalb von 15 Jahren. Laut aktueller Prognose wird diese Anzahl bis 2027 auf rund 80.000 Betten steigen – bei einer weiterhin hohen Belegungsquote. Dieser Trend spiegelt sich auch in den wachsenden Transaktionsvolumen wider: Zwischen 2018 und 2022 wurden jährlich im Schnitt 490 Millionen Euro in das Segment investiert. Im Zuge der Zinswende sank das Volumen 2023 und 2024 jedoch auf unter 200 Millionen Euro. Savills geht allerdings davon aus, dass es sich hierbei nur um einen temporären Rückgang handelt.

„Für das laufende Jahre 2025 kann wieder mit einer zunehmenden Anzahl an Transkationen im Bereich des Studentischen Wohnens und der Mikroapartments gerechnet werden. Das Marktsegment profitiert von einer anhaltend hohen Nachfrage – insbesondere in den großen Hochschulstädten“, sagt Florian Gust, Director Operational Capital Markets PBSA & Micro-Living.

Umnutzung von Büroimmobilien – eine Chance für den Markt?

Während Studierendenwohnraum knapp ist, stehen in vielen Großstädten Büroflächen leer – insbesondere Bestandsgebäude mit nur geringem Vermarktungspotenzial. In Frankfurt beträgt die Leerstandsquote rund 12,3 %, in München 7,5 % und in Berlin 6,8 %. Vor diesem Hintergrund sieht Savills in der Umnutzung von Büroflächen zu PBSA oder Mikrowohnungen eine vielversprechende Lösung. Eine aktuelle Studie von Bulwiengesa beziffert das Potenzial allein in den Top-7-Städten auf 150.000 zusätzliche Wohnungen durch Umnutzung. Voraussetzung ist allerdings, dass Grundrisse und Gebäudestrukturen eine Wohnnutzung ermöglichen.

„Der Markt für Studentisches Wohnen in Deutschland steht vor einem strukturellen Wandel. Die hohe Nachfrage trifft auf ein begrenztes öffentliches Angebot und eröffnet damit Raum für Investitionen, Umnutzungskonzepte und neue Wohnformen. Künftig werden nicht nur Studierende, sondern auch Young Professionals und Expats vermehrt auf Mikroapartments angewiesen sein. Für sie ist flexibles Mikrowohnen an Hochschulstandorten eine Voraussetzung, um gut bezahlte Jobs in wissensintensiven Branchen auszuüben. Diese Entwicklung wird sich auch auf dem Investmentmarkt deutlich bemerkbar machen”, sagt Florian Gust abschließend.

Savills

Margaret Street 33, W1G 0JD London

Noch keine Beschreibung vorhanden.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Jetzt Bewerten Pressemeldungen Öffentliche Seite

09.07.2025

Gerald Herndlhofer: Ein strategischer Vordenker für die internationale Expansion

„Die Herausforderungen unserer Zeit verlangen nach integrierten Lösungen und einem standortübergreifenden Denken", erklärt Gerald Herndlhofer, der kürzlich zum Partner in der internationalen Drees & Sommer-Gruppe ernannt wurde. Das auf Infrastruktur, Bau und Immobilien spezialisierte Beratungsunternehmen stärkt mit dieser Entscheidung nicht nur seine Position am österreichischen Markt, sondern setzt auch ein deutliches Zeichen für die weitere Internationalisierung der Gruppe.

08.07.2025

„Österreich ist nicht fertiggebaut" – Andreas Pfeiler über Flächenmanagement und Nachhaltigkeit in der Baustoffindustrie

Im Rahmen der Veranstaltung „Ist Österreich fertiggebaut?" spricht Andreas Pfeiler, Geschäftsführer des Fachverbands der keramischen Industrie, über die aktuellen Herausforderungen der Branche. Die Initiative des Fachverbands Steine-Keramik zielt darauf ab, eine transparente und sachliche Diskussion zum Thema Flächeninanspruchnahme zu führen – ein Bereich, für den die Baustoffindustrie oft kritisiert wird.

07.07.2025

Deutschland zeigt, wie es nicht geht: Mietpreisbremse verlängert

Der Bundestag hat die Verlängerung der Mietpreisbremse bis Ende 2029 beschlossen – und damit heftige Kritik aus der Immobilienwirtschaft auf sich gezogen.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    04.07.2025
  • um:
    09:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 27/2025

Wir Gratulieren Raiffeisen Immobilien Österreich zu erreichten 20 Punkten!

Raiffeisen Immobilien Österreich

Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien

Raiffeisen Immobilien ist die Maklerorganisation der Raiffeisenbanken Gruppe in Österreich und bietet Fullservice: Immobilienvermittlung, Bewertung, Investment

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

Platz 3

EHL Immobilien Gruppe

Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien

EHL Immobilien ist einer der führenden Immobiliendienstleister Österreichs und auf Gewerbe- und Wohnimmobilien sowie Investment spezialisiert. Das Spektrum reicht von Immobilienvermittlung über Immobilienbewertung, Asset- und Portfolio Management bis zu Market Research und Investmentberatung. Die exklusive Partnerschaft mit dem globalen Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate sichert der EHL-Gruppe ein globales Netzwerk und Markt Know-how in 23Ländern.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News