Uneinheitliche Standards erschweren Vergleich der Energieeffizienz von Gebäuden in Europa

Die Energieeffizienzklassen von Gewerbeimmobilien sind in Europa nur eingeschränkt vergleichbar. Darauf weist Savills in einem aktuellen Artikel im Rahmen der Impacts-Publikationsreihe hin.

© thichas

Als Ursache für diese Unterschiede nennt das internationale Immobilienberatungsunternehmen die großen Unterschiede in den nationalen und regionalen Regelungen bei den Energieausweisen (Energy Performance Certificate bzw. EPC). Selbst zwischen EU-Ländern kann dies dazu führen, dass eine Gewerbeimmobilie, die in einem Land die Bestnote erhält, in einem anderen um bis zu vier Klassenstufen schlechter eingestuft werden kann.

Savills führt aus, dass ein Mangel in der Standardisierung der Energiekennzeichnung teils sogar innerhalb einzelner Länder vorkommen kann. In Belgien beispielsweise würde dieselbe Energieperformance (in kWh/m²/Jahr) in der Region Flandern ein „C“ erhalten, in Brüssel jedoch ein „D“ oder „F“ – was auf strengere Bewertungsschwellen in der Region Brüssel-Hauptstadt zurückzuführen ist. Auch die Standards für die Klasseneinteilung beim Primärenergieverbrauch von Gewerbeimmobilien variieren europaweit, sodass diese mit Gebäuden in anderen Ländern schwer vergleichbar sind. So würde ein in den Niederlanden mit der Klasse „A” bewerteter Primärenergieverbrauch einer Gewerbeimmobilie in Deutschland beispielsweise mit „D” oder „E” eingestuft werden.

Obwohl die EU eine überarbeitete Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) umsetzt, die die Länder in ihrem Zuständigkeitsbereich stärker angleichen soll, werden voraussichtlich auch weiterhin Abweichungen innerhalb einzelner Staaten bestehen. Gründe hierfür sind lokale politische Sensibilitäten, technische Herausforderungen, Klimarisiken und die Beschaffenheit des bestehenden Gebäudebestands, die dazu führen, dass Nachhaltigkeitsstandards von Stadt zu Stadt erheblich variieren.

Chris Cummings, Founding Director von Savills Earth, kommentiert: „Die fehlende Standardisierung der von Energieeffizienzklassen innerhalb der EU und im Vereinigten Königreich, das ebenfalls das EPC als Hauptmaß für die Gebäudeleistung nutzt, verdeutlicht ein größeres globales Problem: Für grenzüberschreitende Investoren und Mieter ist unklar, was ein ‘gutes’ Gebäude ist. Wenn es bereits innerhalb desselben Wirtschaftsraumes solche Unterschiede gibt, wie sollen Vergleiche über noch größere Regionen wie die Asien-Pazifik-Region (APAC) oder die USA gelingen? Idealerweise sollten Investoren und Nutzer über die bloße EPC-Einstufung hinaus die tatsächlichen Energiedaten eines Gebäudes prüfen, um ein realistisches Bild seiner relativen Leistungsfähigkeit zu erhalten. Andernfalls riskieren sie, Gebäude in Ländern mit ‘strengeren’ EPC-Regimen wegen einer niedrigeren Note auszuschließen und damit ihre Nachhaltigkeitsziele zu verfehlen – nur um anschließend in einem anderen Land eine Immobilie mit höherer Note zu wählen, das am Ende schlechter performt.“

Sarah Brooks, Associate Director, Savills World Research, sagt: „Unterschiede bei Nachhaltigkeitsstandards zwischen Immobilienmärkten bringen spezifische Herausforderungen und Chancen für Nutzer und Investoren mit sich. In ihren Strategien müssen sie Unterschiede in der lokalen Politik, den Markterwartungen und den verfügbaren Anreizen berücksichtigen. Einen Wettbewerbsvorteil erlangt häufig, wer nationale Anforderungen übertrifft und sich zugleich an Erwartungen auf Stadtebene sowie an langfristige lokale Nachhaltigkeitspläne anpasst. Eine differenzierte Due-Diligence ist dabei entscheidend.”

Savills

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  • Erschienen am:
    08.09.2025
  • um:
    15:00
  • Lesezeit:
    2 min
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