Bereits 2013 realisierte Wohnwagon den Prototyp und ebnete damit den Weg für ein neues Konzept in der Baubranche: Flexible, hochwertige Wohnlösungen auf kleinerem Raum - ohne Komfortverlust. Über 200 Projekte wurden von Wohnwagon in Österreich, Deutschland und der Schweiz in den letzten zehn Jahren realisiert. Aspekte wie effiziente Grundrisse, natürliche Baustoffe und ein hohes Maß an Autarkie und Flexibilität sind seit Anbeginn beim Unternehmen mit Sitz im niederösterreichischen Gutenstein der Grundstein für ein zukunftsfähiges Bauen. Durch Krisen wie jene in der Immobilienbranche und die Energiekrise in den letzten Jahren spielen sie nun eine wichtigere Rolle denn je. „Wir gehen achtsam mit jedem verbauten Quadratmeter um. Dank der autarken Versorgung im Kreislauf mit der Natur, halten wir die Fixkosten gering und machen das Wohnen wieder leistbarer“, erläutert Wohnwagon-Gründerin Theresa Mai.
Die Tragik des Einfamilienhauses: Wohnbedürfnisse verändern sich
Die Entwicklung hin zu der Realisierung von größeren Projekten entstand laut Theresa Mai aus der Nachfrage ihrer Kund:innen: „Viele identifizieren sich mit unseren Werten und mit der Art und Weise wie wir bauen, haben aber Wohnbedürfnisse, die sich auf ganz kleinem Raum nicht abbilden lassen. Auch bei größeren Projekten können wir unsere Erfahrung zur effizienten Nutzung von Fläche einbringen und sparen dadurch wertvolle Ressourcen“ Das Team von Wohnwagon, das mittlerweile rund 50 Personen zählt, achtet dabei besonders auf das Kennenlernen der Wohnbedürfnisse der Kund:innen in der Planungsphase: „Wir hören genau zu und finden gemeinsam heraus, wie Räume genutzt werden. Wir appellieren an den Mut zum Weglassen, von allem, was man nicht braucht und schlagen neue Wege vor“, meint Mai. Eine Umfrage[1] von ImmoScout24 zeigt, dass die Österreicher:innen in einem Haus im Schnitt auf 158 m2 wohnen. Durch eine effiziente Planung des Grundrisses kann man laut Mai 20 bis 30 Prozent der Fläche einsparen, ohne dabei an Wohnqualität zu verlieren: „Das braucht am Anfang mehr Zeit in der Planung, der Mehraufwand rentiert sich aber. Denn auch die Baukosten und die späteren Betriebskosten lassen sich dadurch deutlich senken.“
Auch die Änderung der Bedürfnisse über die Jahrzehnte wird bei der Planung berücksichtigt: „Das klassische große Einfamilienhaus ist immer mit der Tragik verbunden, dass es dort zwar für einige Jahre lebendig zugeht, solange die Kinder klein sind. Wenn sie dann ausgezogen sind, steht aber viel Fläche leer, die nicht genutzt werden kann, weil der Grundriss des Hauses gar nicht darauf ausgelegt ist.“ Die modularen Holzhäuser von Wohnwagon werden deswegen so geplant, dass einzelne Wohnbereiche später auch anderweitig genutzt werden können. Zum Beispiel werden Kinderzimmer so konzipiert, dass sie separat zugänglich sind und später als Einliegerwohnung oder Büro genutzt werden können. Die modulare Bauweise ermöglicht zudem eine nachträgliche Erweiterung der Wohnfläche: „Man kann mit einem Gebäude mit 50 m2 als Paar starten und wenn die Familienplanung konkret wird, ein Modul mit zwei weiteren Schlafzimmern ergänzen“, so Mai. „Besonders gefallen mir auch innovative Ansätze bei der Grundstückssuche und generationsübergreifende Projekte. Viele Kunden stehen auf gepachteter Fläche bei Freunden und Familie und schaffen kleine Nachbarschaften, die der zunehmenden Vereinsamung entgegenwirken. Oft geben die Eltern das zu große Haus auch an die junge Generation ab oder verkaufen es und schaffen sich mit einem kleineren, modularen Gebäude ein neues Zuhause, das sie noch viele Jahre selbstbestimmt nutzen können und das mehr Leichtigkeit in den Alltag bringt: „Weniger Fläche zum Putzen!“, schmunzelt Mai.
Modular bauen spart Aufwand, Zeit und Geld
Wohnwagon baut auch größere Gebäude bis 500 m2 in komplett fertigen Raumelementen. Die Module werden in der Werkstatt in Gutenstein bereits fertig eingerichtet: Boden, Heizung, Dusche und Küche sind auf Wunsch bereits eingebaut. „Auf der Baustelle werden die einzelnen Module dann nur noch verbunden. Ein neuer Ansatz im Vergleich zum klassischen Fertigteilhaus, bei dem nochmal alle Gewerke auf die Baustelle müssen – mit entsprechend längeren Bauzeiten und mehr Abstimmungsaufwand“, meint Mai. Mit der modularen Bauweise könne man bei Wohnwagon Projekte von der Planung bis zum Einzug innerhalb von einem halben Jahr realisieren. Die Baustelle vor Ort dauert dabei nur wenige Tage. Dabei begleitet das Wohnwagon-Team das gesamte Projekt von der Entwicklung des Grundrisses, über die Grundstückssuche, bis zum Einzug.
Autarkie: Ein Zuhause, das sich selbst versorgt
Gebaut wird bei Wohnwagon konsequent mit Naturmaterialen: Die Häuser bestehen aus Vollholz, werden mit Lehm verputzt und mit Schafwolle gedämmt. „Das Massivholz bringt Masse ins Gebäude und dient als optimaler Hitzeschutz und Wärmespeicher“, erklärt Mai. Auch autarke Gebäudetechnik ist bei größeren Projekten weiter ein Herzstück bei Wohnwagon. „Mehr als die Hälfte der Kosten eines Gebäudes fallen nach der Errichtung an. Wir schätzen meist falsch ein, wie wichtig effiziente Gebäudetechnik und wartungsarme Systeme für unsere Finanzen sind und achten nur auf billige Baukosten pro Quadratmeter.“ Vor allem in Zeiten von hohen Energiepreisen und Stromausfällen wird das Angebot für eine unabhängige Versorgung besonders geschätzt. Den Autarkiegrad können Kund:innen selbst bestimmen, sodass es sich gut im Alltag integrieren lässt: „Meist nutzen unsere Kund:innen das externe Backup über das Netz und erreichen einen Autarkie-Grad von 80 bis 100 Prozent. Das macht krisensicher, sorgt für niedrige Fixkosten und man muss sich keine Gedanken machen, wie viel Energie gerade in der Batterie vorhanden ist. Wir begleiten unsere Kund:innen zudem auch nach der Fertigstellung und bieten ein laufendes Service Angebot für unsere Holzhäuser über den gesamten Lebenszyklus. So können oft durch laufende Instandhaltung größere, teure Wartungen verhindert werden.“ Wohnwagon ist damit oft auch Partner für Menschen, die sich ein Eigenheim wünschen, aber selbst wenig Expertise am Bau und wenig Zeit für die Abwicklung einer Baustelle haben.
Preislich liegen die Projekte zwischen 130.000 und 500.000 Euro, abhängig von Größe und Ausstattung. Ein weiterer Vorteil der modularen Bauweise: ein klarer Kostenrahmen mit fixem Preis ohne Überraschungen auf der Baustelle. Als wichtigen Punkt nennt Mai abschließend die Schraubfundamente, auf denen die Häuser meist stehen: So kann ohne Bodenversiegelung gebaut werden – ein Thema, das in Zeiten von Klimakrise und Überschwemmungen aktueller denn je ist.