Hausbau als Luxus? Wie sich Familien trotzdem ein Zuhause schaffen können

Seit Jahren wartet die Immobilienbranche auf eine Trendwende – doch die Preise bleiben hoch, und wirklich leistbar ist Bauen nach wie vor nicht. Auch die jüngste Lockerung der Kreditvergaben durch die Aufhebung der KIM-Verordnung hat daran wenig geändert. Für viele Familien rückt der Traum vom Eigenheim weiter in die Ferne – doch nicht nur wegen der Finanzen, sondern vor allem wegen überholter Wohnideale.

© wohnwagon.at

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Das große Haus mit 150 Quadratmetern, das jahrzehntelang als Standard galt, ist heute längst zur Kostenfalle geworden. Das niederösterreichische Unternehmen Wohnwagon zeigt mit kompakten, intelligent geplanten Häusern Wege auf, wie Eigenheim wieder möglich werden kann. 

In Österreich ist die durchschnittliche Wohnfläche pro Person seit den 1980er-Jahren von rund 29 auf etwa 45 Quadratmeter gestiegen. Größer zu bauen galt lange als Wohlstand, doch heute zeigt sich, dass diese Entwicklung zur Kostenfalle wird: Mehr Fläche bedeutet höhere Errichtungskosten, mehr Energieverbrauch und mehr Instandhaltung. Gleichzeitig leben im Durchschnitt immer weniger Menschen in einem Haushalt, die Verantwortung lastet also auf immer weniger Schultern. Die Antwort auf die steigende Belastung ist nicht ein noch größeres Zuhause, sondern ein anderer Zugang zum Bauen: kompaktere Grundrisse, die mit weniger Fläche auskommen, ein Gebäude aus Naturmaterialien, das ohne aufwendige Technik für ein gesundes Raumklima sorgt und modulare Bauweisen, die Zeit und Geld sparen. „Wir müssen uns von der Vorstellung lösen, dass groß automatisch besser ist. Qualität entsteht durch intelligente Planung und natürliche Materialien, nicht durch überdimensionierte Grundrisse“, sagt Theresa Mai, Gründerin von Wohnwagon. Sie gilt als Pionierin des Tiny-House-Baus und hat jahrzehntelange Erfahrung darin, Wohnfläche maximal effizient zu gestalten – Wissen, das sie heute auch in größere Projekte einbringt.

Kompakte Grundrisse statt überdimensionierte Wohnträume

Aus dieser Erfahrung entstanden modulare Einfamilienhäuser, die zeigen, dass kompaktere Bauformen nicht weniger Komfort bedeuten. Im Gegenteil: Durchdachte und helle Grundrisse, multifunktionale Möbel und autarke Versorgung schaffen ein völlig neues Wohnkonzept mit mehr Leichtigkeit im Alltag. Die modulare Bauweise sorgt zusätzlich für Planbarkeit und Sicherheit: Die einzelnen Elemente des Hauses werden in der Wohnwagon-Werkstatt in Gutenstein vorgefertigt – auf Wunsch inklusive Heizung, Boden, Küche und Dusche. Auf der Baustelle selbst dauert die Montage dadurch nur wenige Tage und Verzögerungen durch Wetter oder Koordinationsprobleme verschiedener Gewerke werden vermieden. Auch die Kosten lassen sich dadurch präziser kalkulieren, weil ein Großteil der Arbeit bereits in einem kontrollierten Umfeld abgeschlossen ist. „Das Modulhaus kann bereits binnen kurzer Zeit bezogen werden und lange, nervenaufreibende Bauprojekte, die Monate oder Jahre dauern können, werden vermieden“, erklärt Mai.

Autarkie statt Technikballast

Während moderne Neubauten im Vergleich zu Altbauten bis zu 90 Prozent weniger Energie verbrauchen, hat sich ein anderer Kostenfaktor massiv nach oben entwickelt: Die Haustechnik. Ihr Anteil an den Bauwerkskosten liegt heute häufig bei 20 bis 30 Prozent – und hat sich damit gegenüber früheren Jahrzehnten nahezu verdoppelt. Immer komplexere Systeme treiben nicht nur die Investitionskosten, sondern auch die laufenden Ausgaben für Wartung und Reparatur in die Höhe. „Wir brauchen Häuser, die einfach funktionieren – ohne Technikballast“, sagt Mai. Ihr Ansatz: Hochwertige Gebäudehüllen sowie robuste, leicht verständliche Systeme, die für minimalen Aufwand beim Heizen und Kühlen sorgen und mit möglichst wenig Aufwand betrieben werden können. Gleichzeitig bieten sie ein hohes Maß an Autarkie, das von eigener Stromerzeugung bis hin zu intelligenter Wärmenutzung reicht. Das macht nicht nur unabhängig von hohen Energiepreisen, sondern senkt vor allem die Betriebskosten über Jahrzehnte hinweg: eine Ersparnis, die den Unterschied über ein ganzes Leben ausmacht. Häuser, die sich weitgehend selbst versorgen, sind damit nachhaltiger, günstiger und langfristig kalkulierbar. „Für uns stehen Autarkie und Selbstermächtigung bei Haustechnik im Vordergrund. Wenn das Haus, in dem man wohnt, verstanden wird, können einfache Wartungen selbst durchgeführt werden, was nicht nur einen enormen Kostenunterschied macht, sondern auch die eigene Beziehung zum Haus stärkt“, so Mai. 

Nachverdichtung: Bestehende Flächen gemeinschaftlich nutzen

Ein weiterer Kostentreiber ist das Grundstück. In vielen Regionen übersteigen die Bodenpreise bereits die Baukosten. Mai sieht gerade in Österreich großes Potenzial im Bereich der Nachverdichtung und gemeinschaftlichen Lösungen: „Es braucht Wohnmodelle, die Flächen effizient nutzen und im Idealfall auch sozialen Mehrwert bieten.“ Viele der Kunden von Wohnwagon pachten ungenutzte und leerstehende Bauflächen oder errichten ein platzsparendes Modulhaus als Ergänzung zu einem bereits bestehenden Einfamilienhaus. Besonders spannend dabei sind Mehrgenerationen-Konzepte: Die Eltern errichten ein kompaktes Zuhause im Garten, während die junge Generation mit Nachwuchs das größere Haus übernimmt. Werkstatt, Garten oder Hauswirtschaftsraum können gemeinsam genutzt werden. Doch nicht nur mit der Familie, sondern auch mit Freunden kann eine solche „neue Nachbarschaft“ entstehen und bringt viele Vorteile: Geteilte Gartenarbeit, Großeltern können Kinder betreuen und Nachbarn teilen Infrastruktur. Gemeinsam genutzte Ressourcen senken Ausgaben und schaffen ein soziales Miteinander, das Stabilität und einen Mehrwert im Alltag bringt. 

Warum kurze Bauzeiten Familien entlasten

Ein Eigenheim ist mehr als ein Ort zum Wohnen, es ist auch eine Frage der Absicherung und Wertanlage. Während Ersparnisse durch Inflation an Wert verlieren, bleibt ein Haus eine der stabilsten Investitionen, das einen Mehrwert für Generationen schafft. Häuser, die einfach gebaut und autark betrieben werden, verursachen deutlich geringere laufende Kosten. Hinzu kommt der Zeitfaktor: Dank modularer Bauweise dauert eine Baustelle oft nur wenige Tage, ein ganzes Projekt kann in einem halben Jahr abgeschlossen werden – das spart Mietkosten und gibt Familien schneller Sicherheit. „Durch die gestiegenen Bau- und Grundstückskosten haben viele Familien den Traum vom Eigenheim vorerst begraben. Es ist entscheidend, innovative Lösungen zu schaffen, die es Menschen wieder ermöglichen, eine solche langfristige Wertanlage zu schaffen. Der autark betriebene Modulbau ist ein Ansatz, der neue Wege aufzeigt und dafür sorgen soll, dass Werte, die bleiben, geschaffen werden – für die eigene Familie und die kommenden Generationen“, betont Mai.

Wohnwagon

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  • Erschienen am:
    20.09.2025
  • um:
    09:00
  • Lesezeit:
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