Die Entscheidung steht fest: Fünf heimische Immobilienprojekte konnten sich gegen die Konkurrenz in den jeweiligen Kategorien durchsetzen. Die Entscheidung ist der hochkarätigen Jury diesmal sehr schwergefallen: „Alle Finalisten haben großartige Arbeit geleistet, in Österreich gibt es viel Innovationsgeist. Wir sind sehr froh, ihnen mit dem Prix d’Excellence eine Bühne geben zu können“, zeigt sich Jury-Vorsitzender Hannes Horvath begeistert. Der Prix wurde in diesem Jahr digital via Online-Preisverleihung übertragen. Keynotespeaker des Abends war Andreas Treichl, Chairman der Erste Stiftung, der zum Thema COVID-19-Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft interviewt wurde. Alle fünf Gewinner wurden dem Publikum online präsentiert und mit einer innovativen Trophäe, die ebenfalls in Österreich geschaffen wurde, ausgezeichnet. Alle Anwesenden wurden vor der Preisverleihung negativ auf Covid-19 getestet und konnten somit für einen reibungslosen Ablauf der Onlineveranstaltung sorgen.
Dank Unterstützung des Hauptsponsors IMMOunited erhielten die ersten 100 registrierten Zuseher eine kulinarische Lieferung nach Hause. Für Roland Schmid, CEO von IMMOunited, ist eine Online-Preisverleihung vorbildhaft für den Umgang mit der aktuellen Situation: „Den FIABCI Prix d’Excellence AUSTRIA als Online-Veranstaltung abzuhalten und damit die Sicherheit aller Teilnehmer zu garantieren, ist beispielhaft für das enorme Potential der Digitalisierung in unserer Gesellschaft. Dieser Mut zur Innovation ist einer der Hauptgründe, warum wir den Preis gerne als Hauptsponsor unterstützen.“
Die Trophäe – 3D-Druck aus Österreich
Ein besonderes Highlight ist die Trophäe des diesjährigen FIABCI Prix d’Excellence Austria, die die Gewinner in ihrem jeweiligen Projekt überreicht bekamen. Um auch damit die heimische Wirtschaft zu unterstützen, entschied man sich für ein Design „made in Austria“. Die Trophäe wurde nach einer Idee des FIABCI-Vorstandes und Jury-Vorsitzenden Hannes Horvath von der jungen Wiener Designerin Linda Hailing in ein digitales Modell umgesetzt. Dieses wurde schließlich mit einer speziellen 3D-Drucksoftware („Slicer“) in 3.200 Schichten bzw. Querschnitte zerlegt und vom Wiener Familienunternehmen 3D-Druckcenter im 3D-Druck Stereolithographieverfahren hergestellt. Die Druckzeit für jede einzelne Trophäe betrug rund 60 Stunden. Abschließend wurde sie manuell in alter Handwerkstradition mit 24 Karat Blattgold versiegelt: „Die Trophäe steht so für einen Mix aus Tradition und Moderne, aus organischen und klaren Strukturen. Sie versinnbildlicht optimal das nachhaltige und visionäre Gesamtkonzept des FIABCI Prix d’Excellence“, freut sich FIABCI-Präsident Eugen Otto.
Auch Anton Holzapfel, Geschäftsführer des ÖVI, ist begeistert von den prämierten Projekten: „Alle Gewinner eint, dass sie nachhaltige Projekte geschaffen haben. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten, gebührt ihnen besonderer Applaus und wir freuen uns sehr, sie mit dem diesjährigen Prix d’Excellence auszuzeichnen.“
Die Gewinner des FIABCI Prix d’Excellence AUSTRIA 2020/21 sind:
Kategorie Gewerbe: BUWOG Kunden- und Verwaltungszentrum/Wien
Die prominente Lage nahe dem Wiener Rathaus und die vielen Wünsche und Anregungen der Bezirksanrainer an das Gebäude machten eine lange Entwicklungsphase notwendig, um sicherzustellen, dass die gewünschte Sichtachse von der Josefstädterstraße zum Stephansdom erhalten bleibt. Eine klare Architektur mit vielen offenen und hellen Flächen prägen die neue Arbeitsumgebung. Und auch die technischen Details überzeugten die Jury. Das ÖGNI-Zertifikat in Gold dokumentiert einen hohen Nachhaltigkeitsstandard. Die Jury begründet ihre Entscheidung: „Der aktive Umgang mit den Baumaterialien beim Abbruch und deren nachhaltige Wiederverwendung sollen Vorbildwirkung für Abbruch- und Neubauprojekte haben.
Die Grundsatzentscheidung ein großes Dienstleistungsunternehmen in der Innenstadt anzusiedeln hat positive Auswirkungen auf das Umfeld und hilft Mobilität zu vermeiden.“
Kategorie Wohnen: Rondo/Wien
Der Neubau „Rondo“ liegt direkt am grünen Wiener Prater und ist Teil des Stadtquartiers „Viertel Zwei“. Ausschlaggebend für die Jury war in diesem Fall, dass bei dem Projekt dichter Wohnbau optimal umgesetzt wurde: „Durch die einzelnen Gebäude ist dichter, aber qualitätsvoller Wohnbau möglich. Durch die individuell gestalteten Freiräume zwischen den Wohneinheiten ist ein hohes Maß an Privatsphäre gegeben“, so die Jurybegründung. Besonders sind auch das neu konzipierte Energienetz, das Energiequellen für die eigene Energieproduktion am Standort nutzt, und die vielfältigen Angebote und Qualitäten im gesamten Viertel.
Kategorie Altbau: Mariahilfer Straße 182/Wien
Nach einer Gasexplosion 2014 lag das Gebäude in Trümmern. Mit dem Entschluss, das Wohnhaus wiederaufzubauen, wurde ein innovatives Sanierungskonzept erstellt, dass erfolgreich umgesetzt wurde. „Hier ist vor allem der innovative Umgang mit der gegliederten Fassade hervorzuheben“, ist in der Jurybegründung zu lesen. „Die Dämmung mit Hanf und Aerogelputz hat gemeinsam mit kontrollierter Wohnraumlüftung eine 80-prozentige Steigerung der Energieeffizienz erreicht.“ Der moderne Dachgeschoßausbau, die Terrassen im Innenhof sowie die recht ungewöhnliche Außenbeschattung zeigen, wie innerstädtische Nachverdichtung gut gelingen kann.
Kategorie Spezialimmobilien: 2226 Lingenau/Vorarlberg
Das Therapiezentrum 2226 Lingenau kommt komplett ohne herkömmliche Heizung, Kühlung und Lüftung aus. 50 Zentimeter dicke Ziegelmauern und die Reduktion der Haustechnik auf die gesteuerte Öffnung der Fensterflügel schaffen ganzjährig ein Raumklima von Temperaturen zwischen 22 und 26 Grad. Die Jury dazu: „Exzellente Werte bei den Baukosten, den Betriebskosten und den Lebenszykluskosten überzeugen nachhaltig. Außerdem hervorzuheben ist die angemessene, zurückhaltende Architektur. Sie greift regional typische Elemente wie die Holzschindelfassade auf.“
Kategorie Hotel & Serviced Apartments: PhilsPlace/Wien
Das unverwechselbare, an Wiens Südeinfahrt gelegene, Philipps-Haus aus den 1960er-Jahren diente bis 2013 als Zentrale des Elektronikkonzerns. Mutige Entwickler haben Jahre später erkannt, dass sich das Gebäude für eine Umnutzung eignet.
Durch den komplexen Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes wurden heutige Standards für Energieeffizienz, Barrierefreiheit, Brand- und Schallschutz erreicht. PhilsPlace beherbergt nun 135 Vorsorgewohnungen, die mit hotelähnlicher Infrastruktur tage- bis monatsweise vollmöbliert vermietet werden.