CBRE, national wie international führender Immobiliendienstleiter und seit 2022 mit einem eigenen Büro in Graz vertreten, hat diese Standorte hinsichtlich der Nachnutzung analysiert. Laut den Daten von CBRE konnten für rund 45 Filialen bereits Nachmieter gefunden werden.
Besonders betroffen von den Insolvenzen: das mittelpreisige Modesegment, auf das rund 70% der Schließungen aufgrund von Insolvenzen in den Jahren 2020 bis 2023 entfielen. Damit liegt die Steiermark im Österreich-Trend, wo im selben Zeitraum rund zwei Drittel der Handelsinsolvenzen im mittelpreisigen Modehandel festzustellen waren. Mehr als die Hälfte der geschlossenen Filialen befinden sich in Shopping Centers, die damit überproportional von den Schließungen betroffen sind.
„High Street Lagen wie etwa die Herrengasse in Graz sowie Innenstadtlagen generell sind resilienter gegenüber Geschäftsschließungen. Dasselbe gilt für das Luxussegment sowie für Diskonter“, so Sigrid Filzmoser, Leiterin des CBRE Büros in Graz, die mit ihrem Team bei Vermietungen von Geschäftsflächen berät.
Potenzial für neue Mieter und Retailer
Durch Insolvenzen frei werdende Filialen sind Potenzialflächen für neue Mieter und Retailer. Von den 73 analysierten Geschäftslokalen konnten bisher 45 wieder neu verwertet werden, „Da die meisten Insolvenzen Filialen von großen Handelsunternehmen betreffen, die in der Regel in guten Lagen angesiedelt sind, werden hier interessante Optionen für neue Mieter und Branchen frei“, so Filzmoser. Lediglich rund 34% der Neunutzungen entfallen auf das mittelpreisige Modesegment, der Trend geht zu anderen Branchen wie Beauty, Accessoires und vor allem Diskonter. Mittelfristig ist mit einer noch größeren Diversifizierung zu rechnen, so werden voraussichtlich Pick Up Stationen, Services oder Gastronomie Handelsflächen übernehmen.
„Prinzipiell ist die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen in guten Lagen in der Steiermark zufriedenstellend, wir rechnen daher mit zeitnahen Nachvermietungen“, so Filzmoser.