ÖHGB: Klare Ablehnung einer Grundsteuerreform!

Grundsteuerreform ist Schritt in die falsche Richtung. Substanzsteuern gefährden Erhaltung und Schaffung von Eigentum. Mit Nachdruck spricht sich der Österreichische Haus- und Grundbesitzerbund (ÖHGB) gegen die Pläne für eine Reform der Grundsteuer aus.

ÖHGB-Präsident RA Dr. Martin Prunbauer

© ÖHGB

Eine Reform wertet der Verband als schweren Wortbruch der ÖVP und NEOS. Beide Parteien haben im Wahlkampf ebenso wie die FPÖ zugesichert, dass es mit ihnen keine Substanzsteuern geben wird. Die Grundsteuer ist eine typische Substanzsteuer, die jetzt erheblich erhöht werden soll.

ÖHGB-Präsident RA Dr. Martin Prunbauer: „Wird diese Zusage gebrochen, würde Grundeigentum der Österreicher massiv und direkt unter Druck geraten - und das völlig unabhängig von Ertrag oder Einkommen aus dem Immobilienbesitz!“ Prunbauer verdeutlicht seine Sorge: „Ein einmal begonnener Trend zur Substanzbesteuerung wird kaum umkehrbar sein. Eine solche Entwicklung ist nicht nur gefährlich, sondern auch wirtschaftlich unklug.“

Die Kommunen haben bereits im aktuellen Finanzausgleich (2024-2028) zusätzliche Einnahmen in Höhe von rund 2,4 Milliarden Euro erhalten. Eine Erhöhung der Grundsteuer mit dem Ziel, auf diese Weise weitere Finanzmittel zu schaffen, sieht der ÖHGB-Präsident als nicht gerechtfertigt.

Zahlreiche grundstücksbezogene Abgaben unter anderem Titel

Nach dem Äquivalenzprinzip soll die Steuerlast dem Nutzen oder Vorteil entsprechen, den der Steuerpflichtige durch den Staat erhält. Im Fall der Grundsteuer heißt das: Die Steuer sollte die Kosten widerspiegeln, die durch staatliche Leistungen für die Immobilie entstehen. Was dabei völlig übersehen wird: Es gibt bereits zahlreiche Abgaben, die der Grundsteuer zugeordnet werden, aber unter einem anderen Titel (Infrastrukturabgabe, Poolabgabe, Tourismus- und Zweitwohnsitzabgabe etc.) eingehoben werden. 

Grundsteuern gefährden das Eigentum 

Ambitionen zur Forcierung verstärkter Eigentumsbildung und mehr Leistungsgerechtigkeit wären damit auch gleich vom Tisch gewischt. Nicht nur die Eigentumsquote käme weiter unter Druck. Betroffen wäre auch die Wirtschaft, insbesondere die Hotellerie, die ihre Standorte zumeist in guten Lagen hat und durch deutlich höhere Grundsteuern weniger Gewinn macht und weniger Einkommenssteuer zahlt. Die dadurch bewirkte Steuerverschiebung zwischen Bund und Gemeinden würde wohl beim Finanzausgleich Berücksichtigung finden, also für die Gemeinden ein Nullsummenspiel sein. 

Eine solche Reform wäre ein fatales Signal, denn in Österreich ist die Eigentumsquote schon jetzt eine der niedrigsten in Europa. Mit einer höheren Grundsteuer wird es für viele noch schwieriger, Eigentum zu erwerben und zu halten. Prunbauer: „Dies ist ein Schritt in die falsche Richtung - eine Belastung für Eigentümer und eine zusätzliche Hürde für zukünftige Eigentümer. Prunbauer appelliert an die verhandelnden Koalitionsparteien, insbesondere ÖVP und NEOS sich an ihre Wahlversprechen zu halten und die Pläne für eine Grundsteuerreform umgehend aufzugeben: „Die Bevölkerung verdient politische Klarheit und Verlässlichkeit.“

Mehr über den ÖHGB

Der Österreichische Haus- und Grundbesitzerbund (ÖHGB, www.oehgb.at) ist die größte freiwillige Interessenvertretung österreichischer Haus-, Grund- und Wohnungseigentümer. Die Hauptaufgabe des ÖHGB besteht im Schutz und in der Förderung des Privateigentums sowie der Wahrnehmung der gemeinsamen Interessen der privaten ImmobilienbesitzerInnen. Die ca. 30.000 Mitglieder teilen sich auf die neun Landesverbände auf, die ihren Mitgliedern mit fundierten Rechts-, Steuer-, Versicherungs-, Bau- bzw. Finanzierungsberatungen und weiteren, umfangreichen Informations- und Serviceleistungen, zur Seite stehen. Darüber hinaus betreiben der ÖHGB und dessen Landesverbände im Interesse der Mitglieder aktive Standespolitik in der Interessenvertretung auf allen Ebenen.

09.05.2025

"Rekordzahl an Insolvenzen zwingt die Branche sich der Realität zu stellen"

Moritz Kraneis, Geschäftsführer der Deutschen Zinshaus Gruppe, beschäftigt sich mit den derzeitigen Verwerfungen innerhalb der Immobilienbranche in Deutschland und sieht darin auch positive Aspekte.

08.05.2025

Blackout im Aufzug – weder aufwärts noch abwärts (Teil 2)

Haben Sie Angst oder verfallen Sie beim Aufenthalt in kleinen Räumen sogar regelrecht in Panik? Haben Sie das Gefühl, dass Ihnen in geschlossenen Räumen die Decke auf den Kopf fällt? Dann sollten Sie jetzt zu lesen aufhören – denn es geht um Aufzüge, die steckenbleiben. Und zwar sehr lange.

07.05.2025

Blackout im Aufzug – weder aufwärts noch abwärts (Teil 1)

Haben Sie Angst oder verfallen Sie beim Aufenthalt in kleinen Räumen sogar regelrecht in Panik? Haben Sie das Gefühl, dass Ihnen in geschlossenen Räumen die Decke auf den Kopf fällt? Dann sollten Sie jetzt zu lesen aufhören – denn es geht um Aufzüge, die steckenbleiben. Und zwar sehr lange.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    12.11.2024
  • um:
    09:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 18/2025

Wir Gratulieren RE/MAX zu erreichten 20 Punkten!

Platz 2

BUWOG Group GmbH

Rathausstraße 1, 1010 Wien

Die BUWOG ist der führende Komplettanbieter am österreichischen Wohnimmobilienmarkt und deckt die gesamte Wertschöpfungskette des Wohnungssektors ab.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Hiring Profil News

Platz 3

ARE Austrian Real Estate GmbH

Trabrennstraße 2B, 1020 Wien

Mit einem Portfolio von 582 Bestandsliegenschaften und rund 35 Projekten in Entwicklung zählt die ARE Austrian Real Estate zu den größten österreichischen Immobilienunternehmen. Eine ihrer Kernkompetenzen ist die Entwicklung zukunftsweisender Stadtteile und Quartiere mit durchdachter Infrastruktur. Bei der Bewirtschaftung ihres breitgefächertes Portfolio an erstklassigen Büro-Objekten setzt die ARE auf kontinuierliche Bestandsoptimierung und individuelle Nutzungskonzepte mit bestmöglichem Service für ihre Kund*innen. Höchste Nachhaltigkeitsstandards und das Bekenntnis zum Klimaschutz stehen dabei stets im Zentrum des Wirtschaftens.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News