Die wirtschaftlichen Entwicklungen und die Corona Pandemie haben dazu geführt, dass sich die Geldpolitik der EZB erst jetzt beginnt zu ändern. Im Schatten dieser Politik wurde allerdings eineVermögenswertinflation erzeugt. Im Immobilienbereich hatte dies europaweit teils massiv steigende Immobilienpreise zur Folge. Dies gilt besonders auch für Österreich. Und seit einigen Monaten kommenzusätzlich stark inflationäre Impulse bei Baumaterialen an. Die Konsequenz, auch die Preise für Baumaterialen steigen massiv.Wohnen ist eines der wichtigsten Grundbedürfnisse. Das Schaffen von eigenem Wohnraum hat daher eine ganz besondere sozialpolitische und volkswirtschaftliche Bedeutung. Mit der Schaffung von Wohnraum eng verbunden ist der Markt für Immobilienkredite und die Zinsentwicklung. Zusätzlich zu den steigenden Immobilienpreisen scheint sich auch die Geldpolitik der EZB zu ändern. Die damitverbundenen Erwartungen der Marktteilnehmer führen zu steigenden Zinsswapsätzen, die wiederum insbesondere bei fix verzinsten Krediten aktuell zu höheren Kreditzinsen führen.Bei Immobilienkrediten ist jedoch nicht nur der Zinssatz bzw. der Preis des Kredits bedeutend. Alleine nach dem Zinssatz zu schauen, ist nicht mehr genug. Individuelle Bonität, Marktangebot,Verfügbarkeit von Kredit- und Zinsmodellen sowie die Geschwindigkeit der Abwicklung von Krediten, sind Faktoren, die im Zusammenspiel eine ganz wesentliche Rolle spielen. Der Kreditmarkt wird künftig noch unübersichtlicher und nur ein breiter, unabhängiger Marktzugang führt dazu, den konkreten Bedarf eines Kreditsuchenden mit dem richtigen Kreditangebotspaket zusammen zu führen. „Unser Ziel ist es, dass der Markt für Wohnkredite transparenter wird. Dies wird aufgrund der aktuellen Preisentwicklungen bei Immobilien und Baukosten, den nun auch steigenden Zinsen sowie strengeren Kreditvergaberichtlinien von Kreditinstituten immer wichtiger!“, führt Christoph Kirchmair, Geschäftsführer des Wohnbau-Finanz-Experten Infina dazu aus.Kreditverteuerung im Einklang mit InflationsschockSeit Jahresbeginn bis Ende April sind langjährige Fixzinsbindungen bereits um mehr als 1 % pro Jahr teurer geworden. Die Geschwindigkeit des Zinsanstiegs hat dabei insbesondere im April zugenommen. Auf der anderen Seite hält die (noch) gemäßigte Geldpolitik der EZB die kurzfristigen Referenzzinsen für variabel verzinste Kredite niedrig. Doch durch den politischen Auftrag der EZB zur Inflationsbekämpfung(im März gab es im Euroraum eine Rekordinflation von 7,5 %!), scheinen auch Leitzinserhöhungen in absehbarer Zeit als wahrscheinlich.Hürden bei der ImmobilienfinanzierungUnd es gibt noch weitere aktuelle Entwicklungen, die die Aufnahme eines Wohnimmobilienkredits stärker beeinflussen werden:* Der geforderte Mindestanteil für Eigenmittel bei Immobilienfinanzierungen wird ansteigen. Dazu, und zu weiteren makroprudenziellen Parametern wie der Schuldendienstquote (DSTI), ist eine Verordnung der österreichischen FMA mit Anfang Sommer zu erwarten.* Der Inflationsschub erhöht Ausgaben für Energie und Lebensmittel. Haushalte müssen damit einhergehend höhere Einkünfte vorweisen können.* Kreditinstitute bedienen nicht mehr alle Kundengruppen bzw. werden Standardfälle bevorzugt. Die Vielfalt der Finanzierungsangebote wird eingeschränkt.* Kreditinstitute schränken ihre Personalkapazitäten ein. Dies führt teils zu langen Bearbeitungszeiten um Kredite abzuwickeln.* Die Umsetzung von Basel IV schreitet voran. Höhere Eigenmittelerfordernisse von Kreditinstituten bei der Kreditvergabe können in bestimmten Marktsegmenten zu höheren Zinsen führen.Fazit:Zusammenfassend ist festzuhalten, dass wir uns noch in einer Phase eines niedrigen Zinsniveaus befinden. Die Tiefststände liegen allerdings hinter uns und der Anstieg der Kreditzinsen könnte nochweitergehen. Darüber hinaus befindet sich der Markt für Wohnimmobilienkredite, getrieben durch verschiedene Einflussfaktoren, im Wandel.
Infina Kredit Index (IKI) – Die Zinswende ist da
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Erschienen am:03.05.2022
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um:13:00
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