Geopolitische Unsicherheit und Zölle – Auswirkungen auf Büro- und Industrieimmobilien

In seinen neuesten Global Capital Markets Reports hat Savills die voraussichtlichen kurz- und langfristigen Auswirkungen der jüngsten makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten untersucht. Das Unternehmen kommt zu dem Schluss, dass die Fundamentaldaten der Büro- und Industriemärkte weltweit langfristig solide bleiben.

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Für den Bürosektor stellt Savills fest, dass das Transaktionsvolumen im 1. Quartal mit 35 Mrd. US-Dollar weltweit zwar niedrig blieb, aber dennoch eine gewisse Dynamik bei den Büroinvestitionen zu verzeichnen ist, da die Durchschnittsrendite in den fünfzehn wichtigsten globalen Märkten in diesem Quartal zum ersten Mal seit drei Jahren unverändert blieb. Das Interesse größerer institutioneller und grenzüberschreitender Investoren am Bürosektor nimmt ebenfalls zu: Zusammengenommen haben diese Gruppen ihren Marktanteil am Transaktionsgeschehen Anfang 2025 auf fast 50 % erhöht, gegenüber rund 40 % im vergangenen Jahr.

Die mögliche Einführung von Zöllen und die damit verbundene makroökonomische Unsicherheit könnten sich kurzfristig auf die Vermietungsaktivitäten und damit auf die Stimmung der Investoren auswirken, so Savills. Die Gesamtnachfrage nach Büroflächen wird jedoch größtenteils vom Dienstleistungssektor bestimmt, der keinen Zöllen unterliegt, so dass der internationale Immobilienberater nur geringe langfristige Auswirkungen erwartet. Savills zufolge könnte die wirtschaftliche Unsicherheit dazu führen, dass einige Gruppen von Büronutzern Bedarf an weiteren Flächen haben. Zudem spreche das mangelnde Angebot für Investitionen in erstklassige Büros, zumal die Projektentwicklung absehbar noch schwieriger sein wird: 

„Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass einige Büronutzer von einer Zunahme des Handels und der politischen Unsicherheit profitieren“, sagt Oliver Salmon, Director - Global Capital Markets, Savills World Research. „Eine Reihe globaler Banken meldete beispielsweise ein starkes erstes Quartal, das durch Handelserträge während der jüngsten Marktturbulenzen gestützt wurde. Darüber hinaus führt die Unsicherheit zu einer schwächeren Bautätigkeit, was den Mangel an qualitativ hochwertigen Büros in den meisten globalen Städten noch verstärkt. Der Besitz eines erstklassigen CBD-Büros mit bonitätsstarken Mietern und langen Mietverträgen könnte daher in diesem Umfeld eine der rentableren Immobilieninvestitionen sein.“  

Der Industrie- und Logistikmarkt ist laut Savills der am ehesten durch Disruptionen und Zölle gefährdete Immobiliensektor, was den Anstieg der Investitionen in diesem Sektor im 1. Quartal 2025 um 3 % gegenüber dem Vorjahr (auf 41 Mrd. US-Dollar) zunichte machen könnte. Der US-amerikanische Vermietungsmarkt wird wahrscheinlich am stärksten von Störungen betroffen sein, während die ost- und südostasiatischen Exportmärkte ebenfalls anfällig erscheinen, da sie große Handelsdefizite mit den USA aufweisen. Die australischen und europäischen Märkte mit ihren ausgewogeneren Handelsbeziehungen zu den USA und einem knapperen Angebot an inländischen Industrie- und Logistikflächen dürften laut Savills jedoch relativ widerstandsfähig sein. Langfristig könnte auch eine Zunahme der Nearshoring-Aktivitäten einige Vorteile bringen.

Rasheed Hassan, Head of Global Cross Border Investment bei Savills, kommentiert: „Für Industrieinvestoren bieten die verschiedenen Grundstücks- und Planungsbeschränkungen in Europa einen wichtigen Renditeschutz. Mit einer durchschnittlichen regionalen Leerstandsquote von 6 % ist der Markt im Allgemeinen immer noch mieterfreundlich. Die Knappheit an zum Verkauf stehenden Top-Objekten unterscheidet Europa jedoch von anderen Weltregionen und erklärt, warum wir in den Kernmärkten weiterhin einen Abwärtsdruck auf die Spitzenrenditen beobachten, da die Käufer um die besten Objekte konkurrieren. In der Region Asien-Pazifik, in der die Auswirkungen der Zölle mit mehr Fragezeichen versehen sind, haben sich die Bedingungen für Investoren allgemein verbessert, da die Bedenken hinsichtlich eines Überangebots in Südkorea und Japan nachgelassen haben und große grenzüberschreitende Investoren in der Region aktiver geworden sind, vor allem mit Ziel Australien. Auch wenn einige Investoren jetzt eine Pause einlegen, um das Ergebnis der aktuellen Zollverhandlungen abzuwarten, bleibt der Industrie- und Logistiksektor langfristig widerstandsfähig.“

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  • Erschienen am:
    12.06.2025
  • um:
    15:00
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