Gasheizungsverbot und Inflation: Was Zinshausbesitzer jetzt wissen sollten

Das kommende Gasheizungsverbot, hohe Energiekosten, die wachsende Inflation und die in Wien um 6% gestiegene Richtwertmiete wirken sich langfristig auch auf Zinshausbesitzer aus und bringen diese zunehmend unter Zugzwang. Immobilienexperte Patrick Rezazadeh Geschäftsführender Gesellschafter der VRG Immobilien erklärt auf welche Trends Zinshausbesitzer nun achten müssen.

Gasthermenverbot bis 2040

Mit dem erneuerbarem Wärmegesetz und dem Gasheizungsverbot in Zinshäusern ab 2040 ändert sich auch einiges für Besitzer von Zinshäusern. Das Gesetz sieht vor, das Öl- und Gasheizungen bis spätestens 2035 bzw. 2040 im Altbau durch klimafreundliche Heizmethoden ersetzt werden müssen. Mittel- und langfristig kommen hier jedoch hohe Kosten auf Zinshausbesitzer zu, weiß Patrick Rezazadeh, Geschäftsführender Gesellschafter der VRG Immobilien. „Bei einem Mehrparteienhaus ist hier mit Kosten von über 50.000 EUR zu rechnen. Zwar gibt es hier staatliche Förderungen, diese werden aber maximal für sechs Monate zugesagt. Aufgrund von Lieferengpässen verpassen Antragsteller jedoch oft diesen Zeitraum und fallen um diese Förderung. Damit bleiben sie auf den Kosten sitzen.“

Langfristige Wertentwicklung von Zinshäusern

„Wir erwarten, dass viele Zinshausbesitzer die Renovierungen möglichst lange aufschieben oder ganz vermeiden möchten. Diese haben hier keinen akuten Zugzwang, denn die Kosten für hohe Energiepreise tragen primär die Mieter. Dementsprechend werden sich einige Zinshausbesitzer kurz vor Eintreten der neuen Richtline 2040 gut überlegen, ob der Verkauf ihres Zinshauses oder die Investition in das Heizsystem langfristig lukrativer sind. Vor allem jene die nicht über die nötige Liquidität verfügen werden ihre Immobilie verkaufen wollen. Dies kann bei einem kurzfristigen Angebotsüberschuss am Markt zu gedrückten Preisen führen“, erklärt Rezazadeh.

Druck auf Mieter steigt

Zuletzt im April verkündete Statistik Austria eine Inflationsrate von 7,2%. Damit einhergehende erhöhte Energie und Verbraucherpreise, sowie um rund 6% gestiegene Richtwertmieten und Lagezuschläge in Wien setzen Mieter weiter unter Druck. „Wir rechnen damit, dass Mieter sich nun vermehrt an öffentliche Schlichtungsstellen, wie etwa dem Mieterschutzverband und der Mieterhilfe wenden werden, um diese Erhöhungen zu vermeiden. Der Druck auf die Mieter mag zwar kurzfristig mehr Einkünfte für Vermieter bedeuten, langfristig erhöht sich aber auch das Risiko für Mietausfälle für Vermieter“, so Rezazadeh weiter.

Überhitzung am Immobilienmarkt

Zuletzt hatte auch die Nationalbank vor einer Überhitzung des Immobilienmarktes gewarnt. 2021 erhöhten sich die Immobilienpreise laut einer Immobilienmarktanalyse der Nationalbank allein in Wien um durchschnittlich 10,8% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. „Das ist ein Wachstum weit über der Inflationsrate und kann eine Überhitzung des Marktes mit sich bringen“, so Rezazadeh. Zusätzlich würden die steigenden Immobilienpreise nicht mit steigenden Gehältern einhergehen erklärt er weiter. Dies führe dazu, dass immer mehr Immobilien über Kredite finanziert würden. Sollten hier nun Zinssteigerungen folgen, könnte das viele Kreditnehmer und Banken unter Druck setzen.

Zuletzt hatte die EZB angekündigt ihre milliardenschweren Anleihenkäufe noch diese Sommer einzustellen. Dies werten viele Analysten als Vorstufe zur Zinswende: „Steigende Zinsen sollen den Euro wieder aufwerten und damit die Inflation dämpfen. Das würde auch zu steigenden Kreditzinsen führen. Für Immobilienverkäufer bedeutet dies, dass die Nachfrage nach Immobilien nachlassen würde“, resümiert der Immobilienexperte Rezazadeh.

Die Vienna Real Estate Group (VRG) steht für den Ankauf, die Revitalisierung und die Entwicklung von Immobilien in Österreich und setzt den Fokus dabei auf die stilvolle Weiterentwicklung charakteristischer Einzelobjekte. Ziel ist ein wertschaffendes und langfristiges Bestehen der Objekte. Jedes Projekt wird neu bewertet, individuell gestaltet und voll ausgeschöpft. Seit der Gründung 2017 hat die VRG knapp 70 Immobilien und über 90.000 Quadratmeter entwickelbare Gesamtnutzfläche revitalisiert.

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  • Erschienen am:
    19.05.2022
  • um:
    11:00
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