Firmenpleiten: Österreich noch heuer über Vor-Pandemie-Niveau

Kreditversicherer Acredia rechnet mit weltweitem Insolvenz-Anstieg von +6 Prozent bis Ende 2023, für Österreich sogar +10 Prozent. Laut der aktuellen Insolvenzprognose von Kreditversicherer Acredia in Zusammenarbeit mit Allianz Trade steigt die Zahl der Firmenpleiten weltweit voraussichtlich um +6 Prozent bis Ende 2023.

Gudrun Meierschitz, Vorständin von Acredia

© Acredia/M. Draper

Für 2024 werden weitere +10 Prozent erwartet. Damit dürften drei von fünf Länder bis Ende nächsten Jahres wieder das Vor-Pandemie-Niveau erreichen, Österreich wird diese Marke bereits heuer überschreiten. „Für Österreich gehen wir derzeit von etwa 5.250 Firmenpleiten bis Ende des Jahres aus“, sagt Gudrun Meierschitz, Vorständin von Acredia, der größten Kreditversicherung in Österreich. „Das sind +10 Prozent gegenüber dem Vorjahr und um +5 Prozent mehr als vor der Pandemie im Jahr 2019.“ 

Gefährdete Branchen: Einzelhandel, Baugewerbe und Gastronomie

Nach dem starken Anstieg von +57 Prozent im letzten Jahr, prognostiziert Acredia dieses Jahr ein Plus von 10 Prozent bei den Firmenpleiten. „Die Dynamik dürfte nächstes Jahr abschwächen, derzeit gehen wir von +4 Prozent für 2024 aus“, so Gudrun Meierschitz. Zu den gefährdeten Branchen zählen der Einzelhandel, das Baugewerbe und die Gastronomie. Vor allem der Wohnbau steht auf unsicheren Beinen. Viele offene Aufträge sind fertiggestellt und die Zahl der Neuvergaben ist stark eingebrochen, da die Nachfrage nach Immobilien angesichts der steigenden Zinsen zurück gegangen ist. 

3 von 5 Länder erreichen bis Ende 2024 das Vor-Pandemie-Niveau

Ende 2023 wird sich die Insolvenzdynamik in den meisten Industrieländern wieder normalisieren. Acredia geht dieses Jahr von einem weltweiten Anstieg von +6 Prozent bei den Unternehmensinsolvenzen aus. Mehr als die Hälfte der Länder wird voraussichtlich große zweistellige Zuwächse verzeichnen. Dazu zählen etwa die USA (+47 Prozent), Frankreich (+36 Prozent), die Niederlande (+59 Prozent), Japan (+35 Prozent) und Südkorea (+41 Prozent). Für 2024 wird ein weiteres Plus von 10 Prozent bei den Firmenpleiten prognostiziert, dann dürften drei von fünf Länder das Niveau vor der Pandemie erreichen, einschließlich großer Märkte wie die USA und Deutschland.

„Um die Insolvenzzahlen zu stabilisieren, müsste sich das weltweite Wirtschaftswachstum verdoppeln,“ so Meierschitz. „Das ist vor 2025 nicht realistisch. Gleichzeitig gehen wir davon aus, dass sich die Zahlungsfristen verlängern, was die Insolvenzdynamik in den kommenden Quartalen zusätzlich anheizt.“ 47 Prozent der Unternehmen weltweit warten über 60 Tage, bis ihre offenen Forderungen bezahlt werden. Ein zusätzlicher Tag Zahlungsverzug entspricht in der EU einer Finanzierungslücke von beinahe 87 Milliarden Euro. „Da Bankkredite für KMUs bereits knapper werden, werden sogenannte Lieferantenkredite zunehmend ausgeschöpft. Das Eintreiben offener Forderungen könnte für Unternehmen zu einer erheblichen Herausforderung werden", betont Meierschitz. 

Sinkende Liquiditätsreserven und abnehmende Rentabilität gefährden Unternehmen

Hauptgrund für den weltweiten Anstieg der Firmenpleiten sind sinkende Unternehmensgewinne, vor allem bedingt durch einen geringeren Spielraum bei der Preisgestaltung und eine schwächere Nachfrage. So gingen im zweiten Quartal 2023 die Gewinne erstmals seit 2020 in allen Ländern spürbar zurück (-1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Die Kombination mit anhaltend hohen Kosten drückt auf die Rentabilität und infolgedessen kann sich die Liquidität der Unternehmen schnell verschlechtern.

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  • Erschienen am:
    21.10.2023
  • um:
    15:00
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