Die robuste Geschäftsentwicklung, das anhaltende Wachstum des Reise- und Tourismussektors und die Stabilisierung der Zinssätze haben das Vertrauen der Investoren in den Hotelmarkt wieder gestärkt, so dass für Hotels ein geringerer Abschlag als für andere Immobiliensektoren erwartet wird.
Kleinere Investoren am aktivsten
Dem Bericht zufolge werden Firmen mit einem verwalteten Vermögen von weniger als fünf Milliarden Euro weltweit am aktivsten sein, denn mehr als die Hälfte von ihnen plant, ihre Investitionstätigkeit zu erhöhen. Im Gegensatz dazu planen nur zehn Prozent der Unternehmen mit einem Gesamtvermögen von mehr als 50 Milliarden Dollar weltweit, dies ebenfalls zu tun.
Kenneth Hatton, Leiter des Bereichs Hotels für Europa bei CBRE, sagte: „Hotels haben sich schon immer als großartiger Inflationsschutz erwiesen, aber es waren die damit verbundenen steigenden Zinsen, die die Investitionstätigkeit im Jahr 2023 gedämpft haben. Nach den Zinssenkungsprognosen zum Jahresende haben die Investoren eifrig in den Sektor investiert. Sie sehen viele Möglichkeiten zur Wertsteigerung, und grundsätzlich deuten die langfristigen Prognosen für die Tourismuszahlen in Europa darauf hin, dass das prognostizierte Angebotsniveau nicht ausreichen wird, um diese Nachfrage zu befriedigen."
Auf die Frage, welches Marktsegment für den Einsatz von Kapital am attraktivsten sei, dominierten die Segmente Upper Upscale und Luxury mit 51 Prozent beziehungsweise 45 Prozent. Beide haben sich nach der Pandemie schnell erholt und aufgrund des Nachholbedarfs besser entwickelt als der Hotelmarkt insgesamt.
Spanien am attraktivsten für Investoren, London führt weiterhin Städteranking an
Auf Länderebene hat Spanien das Vereinigte Königreich überholt und gilt als das attraktivste Ziel in Europa für Hotelinvestitionen. Das Land verzeichnete im Jahr 2023 ein Hotelinvestitionsvolumen von über vier Milliarden Euro, was mit 36 Prozent den größten Anteil am gesamten Gewerbeimmobilienvolumen in Spanien ausmacht. Italien vervollständigte die drei führenden Länder, und trotz eines geringeren Handelsvolumens machten Hotels im vergangenen Jahr über 20 Prozent des gesamten Gewerbeimmobilienvolumens in Italien aus.
Wenig überraschend waren auch die spanischen Städte bei den Befragten beliebt. So hat Madrid Paris überholt und galt bei den Investoren als zweitattraktivste Stadt für Hotelinvestitionen. Barcelona war ebenfalls unter den Top-10 zu finden. London stand an erster Stelle, getrieben durch die langfristigen Fundamentaldaten der Stadt und die höchsten erwarteten Ausgaben für Inbound-Reisen.
Auch Athen war unter den zehn besten Städten vertreten. Die Stadt profitierte von einem Anstieg der Betriebsergebnisse der Hotels um mehr als 30 Prozent im Jahr 2023. Die anhaltende Stärke von Athen und mehreren griechischen Resort-Märkten bietet Investoren nun eine sinnvolle Alternative für Portfoliowachstum und Diversifizierung.
Die Umfrage zeigt zudem, dass sich die Investoren wieder stärker auf städtische Hotels konzentrieren, insbesondere in den europäischen Gateway-Städten. 57 Prozent der Befragten nannten zentrale Geschäftsviertel als bevorzugten Standort. Resorts, ein Segment, das sich in der Vergangenheit als inflationsresistent erwiesen hat, folgt mit 36 Prozent auf dem zweiten Platz. Die Fortsetzung des Wiederaufschwungs nach der Pandemie, die steigende Freizeitnachfrage und die Knappheit an neuen Angeboten lassen auf gute Aussichten für gut gelegene Ferienanlagen schließen.
Österreich und Wien gehören, laut der aktuellen Studie, nicht zu den attraktivsten Regionen für internationale Investoren. „Zurzeit dominieren lokale und eigenkapitalstarke Investoren den österreichischen Hotelinvestmentmarkt – von ihnen sowie von den Angeboten wird das weitere Marktgeschehen in den kommenden Monaten in Österreich abhängig sein. Dazu ergänzend sehen wir auch ein verstärktes Interesse internationaler Investoren“, so Lukas Schwarz, Head of Investment Properties CBRE Österreich.
Ronald Chan, Associate Director, Europe Hotels Research bei CBRE, fügt hinzu: „Der europäische Hotelmarkt ist unglaublich dynamisch, und unsere Umfrageergebnisse zeigen, dass die Investoren im Jahr 2024 eine optimistische Haltung einnehmen werden, da sie vom Wachstum der Region profitieren wollen. In den letzten zehn Jahren entfiel mehr als die Hälfte des gesamten internationalen Reiseverkehrs auf Europa, und wir gehen nicht davon aus, dass sich dies in absehbarer Zeit verlangsamen wird."
*CBRE's 2024 European Hotel Investor Intentions Survey befragte über 60 Investoren, die sich aus Hoteleigentümern und -entwicklern, Private Equity, institutionellen Investoren, Privatinvestoren und Immobilienfonds zusammensetzten und für ein verwaltetes Vermögen von unter fünf Milliarden Dollar bis über 50 Milliarden Dollar weltweit verantwortlich sind.