Die 56 qualitativ sehr hochwertigen und besonders vielfältigen Einreichungen, von Infrastrukturprojekten bis zu Wohnbauten, machten der Jury – bestehend aus Daniel Fügenschuh, Architekt aus Innsbruck und Präsident der Bundeskammer der Ziviltechniker:innen (Juryvorsitzender), Ute Schaller, Leiterin des Kompetenzzentrums „Soziale und kulturelle Infrastruktur, Nachhaltigkeit im Hochbau“ in der Baudirektion der Stadt Wien, Renate Hammer, Architektin und Geschäftsführende Gesellschafterin bei Institute of Building Research & Innovation, Stefan Sattler, MA 20 der Stadt Wien Energieplanung, Elmar Hagmann, Geschäftsführender Gesellschafter bei Wilhelm Sedlak GmbH, Berthold Kren, Präsident der Vereinigung Österreichischer Zementindustrie (VÖZ) und CEO von Holcim Österreich, und Franziska Leeb, Architekturjournalistin, – die Entscheidung nicht einfach. Der Österreichische Betonpreis ist die logische Weiterentwicklung des GVTB-Betonpreises, der seit 2013 jährlich vom Güteverband Transportbeton (GVTB) verliehen wurde.
Wientalterrassen und Rathaus Prinzersdorf als Siegerprojekte
Die Jury nominierte in einer ersten Runde 20 Projekte – dann erfolgte eine spannende Diskussion, in der die ausgeschriebenen Kriterien des Österreichischen Betonpreises – Nachhaltigkeit, Funktionalität, Ausführungsleistung, Innovation und Design – im Vordergrund standen. Schließlich wählten die Jurymitglieder zwei Siegerprojekte und vier Anerkennungen aus. Die beiden Siegerprojekte wurden im Rahmen der Preisverleihung gebührend gefeiert, auch die vier Anerkennungen werden als Vorbilder wirken. Anton Glasmaier, BDÖ-Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer des Verbands Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke, zeigt sich von der Qualität der Projekte beeindruckt: „Es ist sehr erfreulich ist, dass Nachhaltigkeit und soziale Ökologie im Planen und Bauen längst angekommen sind. Das Bewusstsein ist geschärft – die Innovationen sind gewaltig und leisten einen wichtigen Beitrag für eine klimaneutrale Zukunft. Die eingereichten Projekte zeigen, welche Möglichkeiten der Baustoff Beton bietet und wie Bauwerke gelingen, die auf Langlebigkeit, Nachhaltigkeit und Flexibilität setzen.“
Die Jury einigte sich auf zwei Siegerprojekte: das Wohnquartier Wientalterrassen mit dem Bauteil Käthe-Dorsch-Gasse 17 in der Kategorie Neubau und die Generalsanierung des Rathauses Prinzersdorf mit Zubau in der Kategorie Revitalisierung: „Bei den Wientalterrassen, der Wohnbebauung Käthe-Dorsch-Gasse 17 in Wien-Penzing, werden alle sozialen und ökologischen Kriterien perfekt erfüllt: Einerseits gelang hier die soziale Durchmischung von Studenten, Familien, Pensionisten bis zu Clusterwohnungen, andererseits verfügt die Anlage über großartige Höfe, ein klimafittes, ausgeklügeltes System der Energieversorgung mit Erdwärme und Bauteilaktivierung samt Wasseraufbereitung sowie einem Forschungsprojekt mit Asphaltkollektoren“, so die Jurybegründung. Die Generalsanierung und der Zubau des Prinzersdorfer Rathauses sind für die Jury wiederum ein Vorzeigebeispiel für zukunftsgerichtetes Planen und Bauen: Durch die Revitalisierung des Rathauses aus den 1970er Jahren wurde der Ortskern von Prinzersdorf aktiviert, statt einem Neubau wurde das Objekt ökologisch anspruchsvoll und ressourcenschonend saniert.
Der BDÖ-Vorstandsvorsitzende Anton Glasmaier und der Juryvorsitzende Daniel Fügenschuh überreichten den beteiligten Unternehmen der beiden Siegerprojekte u. a. eine eigens für den diesjährigen Österreichischen Betonpreis entwickelte Trophäe in Form eines Beton-Dodekaeders. Die Trophäe wurde grafisch von Susanne Teschner designt und von der Linzer Künstlerin frauklarer hergestellt. Die Veranstaltung fand im CAPE 10 – Haus der guten Hoffnung – statt: ein Projekt der gemeinnützigen CAPE 10 Stiftung. Die erwirtschafteten Einnahmen aus Veranstaltungen finanzieren die sozialen Projekte des Hauses.
Der Österreichische Betonpreis wird 2025 das nächste Mal vergeben.
Siegerprojekt Neubau: Wohnquartier Wientalterrassen: Bauherr: WBV-GPA Wohnbauvereinigung für Privatangestellte Ges.m.b.H., Architektur: Arge KDG / Architekt Christoph Lechner & Partner ZT GmbH und Berger+Parkkinen Architekten ZT GmbH, Bauunternehmen: Strabag AG, Betonlieferanten: Transportbeton Gesellschaft m.b.H. & Co. Komm. Ges. und Mischek Systembau GmbH (Fertigteile)
Siegerprojekt Revitalisierung: Generalsanierung Rathaus Prinzersdorf mit Zubau: Bauherr: Marktgemeinde Prinzersdorf, Architektur: Ernst Beneder und Anja Fischer, Bauunternehmen: Ing. Franz Kickinger GmbH, Betonlieferant: Ing. Franz Kickinger GmbH
Anerkennung Neubau: Gemeindebau Neu Aspern H4: Bauherr: WIGEBA Wiener Gemeindewohnungs Baugesellschaft m.b.H., Architektur: wup architektur ZT GmbH, Bauunternehmen: Östu-Stettin Hoch- und Tiefbau GmbH, Betonlieferant: Bau Beton GmbH
Anerkennung Neubau: ÖBB-Mobilitätszentrum Lienz: Bauherr: ÖBB-Infrastruktur AG, Architektur: Ostertag Architects ZT GmbH, Bauunternehmen: Walter Frey GmbH, Betonlieferant: BNW Osttiroler Transportbetongesellschaft m.b.H. & Co. KG
Anerkennung Revitalisierung: Fabrikatur: Bauherr: Amisola Immobilien AG, Architektur: ACC Ziviltechniker GmbH, Bauunternehmen: Hazet Bauunternehmung GmbH, Betonlieferant: Baumit GmbH
Anerkennung Revitalisierung: Burg Heinfels: Bauherr: A. Loacker Tourismus GmbH; Museumsverein Burg Heinfels, Architektur: Architekt DI Mitterberger Gerhard ZT GmbH, Bauunternehmen: Walter Frey GmbH, Chembau GmbH, Betonlieferant: BNW Osttiroler Transportbeton GmbH & Co KG