Zwei zentrale Entwicklungen machen den Immobilienmarkt für Käufer derzeit besonders attraktiv. Zum einen wird die seit 2022 geltende KIM-Verordnung Mitte 2025 aufgehoben, wodurch mehr Haushalte – insbesondere im mittleren Preissegment – Zugang zu Finanzierungen erhalten. Zum anderen hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins erneut um 0,25 Prozentpunkte auf 2,75 % gesenkt. Dies führt zu günstigeren Krediten und einer niedrigeren monatlichen Belastung für Immobilienkäufer. „Die Kombination aus gelockerten Kreditvorgaben und sinkenden Zinsen schafft eine einmalige Gelegenheit für alle, die in den letzten Jahren wegen strikter Finanzierungsregeln oder hoher Zinsen gezögert haben“, erklärt Matthias Ortner.
2026 droht Zuspitzung der Wohnungsknappheit
Während der Markt für Käufer derzeit vorteilhaft ist, bleibt die grundsätzliche Angebotsknappheit ein Problem. „Der Immobilienmarkt wird sich in den nächsten Jahren weiter zuspitzen. Wer langfristig Eigentum erwerben will, sollte nicht warten, bis sich die Lage verschärft“, warnt Ortner. „Wer jetzt kauft, profitiert von besseren Auswahlmöglichkeiten und günstigeren Konditionen.“ Denn die Neubauaktivität in Österreich ist in den letzten Jahren massiv zurückgegangen – dies wird auch Anfang 2026 zu einer erneuten Wohnungsknappheit führen.
Besonders für Menschen mit geringem Einkommen oder ohne hohem Eigenkapital bleibt der Zugang zu Eigentum jedoch schwierig. „Für Käufer mit kleinerem Budget ist es wichtig, flexibel zu sein – etwa in der Lage oder bei der Ausstattung der Immobilie“, so Ortner. Immobilien ohne Balkon oder mit weniger zentraler Anbindung sind oft deutlich günstiger. Auch Bestandsimmobilien können eine interessante Alternative zu teuren Neubauten sein.
Mietkosten bleiben hoch
Die Neubaukrise trägt nicht nur wesentlich zur Angebotsknappheit bei Eigentumswohnungen bei, sondern verschärft auch die Situation am Mietwohnungsmarkt. Die durchschnittlichen Wohnkosten in Österreich liegen aktuell bei 9,9 Euro/m2, was für viele Haushalte eine erhebliche Belastung darstellt. Für eine durchschnittliche Wohnung von 70m2 ergeben sich monatliche Kosten von rund 693 Euro, zzgl. Betriebskosten. (Quelle: Statistik Austria)
Wer in KI und Energieeffizienz investiert, gewinnt
Neben den günstigen Marktbedingungen für Käufer werden auch 2025 nachhaltige Bauweisen und KI-gestützte Geschäftsmodelle, die Immobilienwirtschaft maßgeblich prägen. Energieeffiziente Bauweisen und ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) sind längst entscheidende Faktoren für Investitionen. Der Gebäudesektor verursacht rund 40 % des Energieverbrauchs und 36 % der CO₂-Emissionen in Europa – auch in Österreich schreitet die Dekarbonisierung voran. ESG-konforme Immobilien erzielen um 10–15 % höhere Verkaufspreise und weisen eine geringere Leerstandsquote auf. Gleichzeitig bleiben hohe Baukosten, insbesondere für Altbausanierungen, eine Herausforderung. „Investitionen in nachhaltige Technologien wie Wärmepumpen und Solaranlagen amortisieren sich langfristig, dennoch sind gezielte Fördermaßnahmen essenziell“, erklärt Ortner.
Parallel dazu treibt die Digitalisierung die Branche maßgeblich voran. KI-gestützte Systeme optimieren den Energieverbrauch, smarte Gebäudetechnik verbessert Heizung und Lüftung, und digitale Gebäudepässe sorgen für mehr Transparenz. „Nachhaltigkeit und der Einsatz künstlicher Intelligenz sind keine Trends mehr, sondern die zentralen Erfolgsfaktoren der Zukunft“, betont der Experte. Zusammen mit den aktuellen Entwicklungen am Käufermarkt werden sie die Immobilienwirtschaft 2025 entscheidend formen.
Immobilienmarkt 2025: Jetzt kaufen - langfristig profitieren
Das aktuelle Marktumfeld bietet Käufern attraktive Chancen – aber nur für kurze Zeit. „Jetzt ist der Moment, um Finanzierungsoptionen zu prüfen und gezielt nach passenden Objekten zu suchen. Wer zögert, könnte bald mit steigendem Preisen bei knapperem Angebot konfrontiert sein,“ schließt Ortner ab.