Der Blick auf die Rechnung des Energieversorgers kostet Überwindung. Pünktlich zum Start von Frost und Kälte steigen die Energiepreise, schon wieder. Dazu kommen hohe Netzentgelte. Die Kombination ist für viele Österreicher eine finanzielle Herausforderung. Daher plant laut der repräsentativen Umfrage knapp die Hälfte (46 %), diesen Winter weniger zu heizen, um damit Geld zu sparen. Michael Rajtora, Vorstand der IMMOBILIENRENDITE AG: „Wie unsere Integral-Umfrage aus dem Vorjahr zeigt, sind das nur zwei Prozent weniger als 2023. Hier mussten 48 % beim Heizen sparen. Auch heuer will fast die Hälfte nicht unnötig Geld verheizen.“
Je jünger die Befragten sind, desto eher besteht Bereitschaft zum Verzicht auf wohlige Wärme in den vier Wänden (61 %). Überdurchschnittlich hoch ist sie auch in Wien (63 %) und bei Personen mit geringerem Netto-Haushaltseinkommen (59 %). Die monatlicheSchmerzgrenze für Heizung und Strom liegt durchschnittlich bei 213 Euro. Männer, Bessergebildete und Personen mit höherem Netto-Haushaltseinkommen können sich natürlich mehr leisten.
Wasserkraft vor Müllverbrennung
Obwohl Photovoltaik hierzulande stark ausgebaut wurde, existiert im Winter das Problem der sogenannten Dunkelflaute. Aufgrund fehlender Sonnentage wird hier nur wenig Solarstrom produziert. Dazu herrscht oft Windstille und die -Räder produzieren ebenfalls keine Energie. Dadurch fällt nahezu das gesamte erneuerbare Spektrum aus. Europa hat zu wenig Strom. Um den Mangel zu kompensieren, befürworten 57 % der Befragten den Ausbau von Wasserkraft, vor allem Tiroler (73 %), Salzburger (72 %) und Kärntner (70 %). 54 % würden zum Ausgleich auf Müll-Verbrennung setzen. Davon haben wir ohnehin genug. 30 % sind Fans von Verbrennern, Holz- oder Pellets-Öfen. Und das, obwohl der Rohstoff zwar nachwächst, aber viel Feinstaub und damit schlechte Luft produziert. Am liebsten feuern Kärntner (51 %).
Markus Kitz-Augenhammer, Vorstand der IMMOBILIENRENDITE AG: „Die Umfrage zeigt deutlich: Die Mehrheit der Österreicher denkt bereits nachhaltig und zukunftsgerichtet, was die Energie-versorgung betrifft. Und der Einwand, dass neue Stauseen Natur zerstören würden, scheint speziell in den westlichen Bundesländern nicht sehr verbreitet zu sein. “
Ein Viertel für Blackout nicht gerüstet
Obwohl das Szenario der winterlichen Überlastung der Stromnetze real ist, Stichwort Blackout, sind 23 % der Befragten unvorbereitet. Doch eine Mehrheit sorgt zumindest in Teilbereichen vor. 48 % haben zumindest Kerzen im Haus, 47 % Essens- und Trinkwasservorräte, 32 % ein Batterie-radio, 11 % Photovoltaik-Paneele und 9 % Trinkwasseraufbereitungsgeräte sowie -Tabletten. 7 % rechnen offenbar mit Ausschreitungen oder Verteilungskämpfen und absolvierten sogar einen Selbstverteidigungskurs oder haben Waffen daheim. Und 5 %besitzen für den Notfall eine Campingtoilette. Nur 4 % allerdings einen gut ausgestatteten Krisenraum beziehungsweise Bunker.
Mathias Mühlhofer, Vorstand der IMMOBILIENRENDITE AG: „9 % der Befragten halten ein Blackout hingegen für eine Verschwörungstheorie, weil es in Europa genug Strom gäbe. Hoffentlich kommt keines und belehrt sie eines Besseren.“