Sowohl Deutschland als auch die nordischen Länder verzeichneten Rekord-Investitionsvolumina mit einem Plus von 39% bzw. 44% im Jahr 2021 gegenüber dem Jahr 2020. In Deutschland wurden EUR 110 Mrd. in Immobilien investiert, dies ist das höchste jemals in einem europäischen Land verzeichnete Investmentvolumen. In den meisten anderen großen europäischen Märkten wurde 2021 ein höheres Gesamtjahresvolumen als im Jahr davor verzeichnet, darunter das Vereinigte Königreich (+49%), Irland (+54%), Spanien (+33%) und Italien (+13%). Der Trend war allerdings nicht in allen europäischen Ländern festzustellen: in mehreren Märkten wie Frankreich (-9%), Portugal (-21%) und den Niederlanden (-10%) lag das Volumen 2021 unter dem von 2020.
Das Rekordjahr wurde vor allem durch mehrere große Plattform-Deals getrieben, darunter die Übernahme der Wohnimmobilienplattform der Deutschen Wohnen in Deutschland durch Vonovia (EUR 22,3 Mrd.) und der Verkauf des Wohnimmobiliengeschäfts von Akelius in Deutschland und den nordischen Ländern an Heimstaden (EUR 9,1 Mrd.), bei dem CBRE als Berater tätig war. Der Anstieg bei den Portfolio-Aktivitäten sowie Fusionen waren Hauptursachen dafür, dass Investoren größere Volumina in Immobilien investierten, insbesondere in den Mehrfamilienhaussektor. Dieser Trend wird sich voraussichtlich auch 2022 fortsetzen.
Nach Angaben von CBRE bleibt der Büromarkt der größte Sektor in Europa, mit einem Investitionsvolumen von EUR 111 Mrd. im Jahr 2021, was einem Anstieg von 16% gegenüber 2020 entspricht und eine Rückkehr des Vertrauens der Investoren signalisiert. Besonders stark war der Büromarkt in den nordischen Ländern (+117%), Großbritannien (+48%), den Niederlanden (+30%), Spanien (+27%) und Deutschland (+10%). Für das Jahr 2022 erwartet CBRE eine breitere Erholung in vielen europäischen Ländern für Investitionen in der Assetklasse Office.
Der Markt für Mehrfamilienhäuser entwickelte sich weiterhin außerordentlich gut und verzeichnete ein Rekordjahr, so dass er nun den Büromarkt als größten Investitionssektor herausfordert. Das Gesamtinvestitionsvolumen erreichte im Jahr 2021 EUR 102,6 Milliarden und lag damit nur EUR 9 Milliarden hinter dem Bürosektor. Das Investitionsvolumen stieg im Vergleich zu 2020 um 42%, was durch umfangreiche Fusionen und Übernahmen sowie Portfolioaktivitäten begünstigt wurde.
Das vergangene Jahr brachte auch einen Rekord für Investitionen in den Industrie- und Logistiksektor: hier stieg das Volumen in Europa um 48% auf EUR 62 Mrd. Die gute Lage am Arbeitsmarkt unterstützte die Transaktionen, darunter die Rekapitalisierung des Europe Value Venture Fund III von EQT Exeter durch GIC im Wert von EUR 3,1 Milliarden, die Übernahme des Vertriebsnetzes von Asda durch Blackstone im Wert von 1,7 Milliarden Pfund und der Verkauf des spanischen Logistikportfolios von Montepino und CBRE Investment Management an Bankinter im Wert von EUR 1 Milliarde.
Am Hotelinvestmentmarkt deutet alles auf Erholung hin. Das europäische Hotelinvestitionsvolumen belief sich 2021 auf EUR 17,1 Milliarden, was einem Anstieg von 70% gegenüber dem Vorjahr entspricht, und es gab keine sichtbaren Probleme auf dem Markt.
Der Retailmarkt steht dagegen weiterhin unter Druck, da das Volumen auf EUR 35,2 Mrd. im Jahr 2021 zurückging, was einem Minus von 11% gegenüber dem Jahr 2020 entspricht. Einzelne Märkte verzeichneten jedoch einen Anstieg des Volumens, darunter das Vereinigte Königreich (51%), die nordischen Länder (23%) und die CEE Region (41%).
Andreas Ridder, Managing Director Austria & CEE, CBRE, kommentiert:
“Wir haben im Jahr 2021 einen starken Aufschwung des Investitionsvolumens erlebt, der den bisherigen Rekord aus dem Jahr 2019 übertrifft. Wir gehen davon aus, dass die positive Dynamik anhalten wird. Die Erholung wurde durch das Niedrigzinsumfeld und das starke Wirtschaftswachstum unterstützt. Dies hat das Vertrauen der Investoren gestärkt, aber die steigende Inflation und das anhaltende Aufkommen von Covid-19-Varianten bleiben Herausforderungen. Nach den Rekordergebnissen in den Sektoren Mehrfamilienhäuser und Logistik- und Industrieimmobilien erwarten wir für 2022 ein weiterhin starkes Interesse der Anleger an diesen Assetklassen; auch die Erholung bei Büroimmobilien ist bereits in vollem Gange. Die Investoren beginnen wieder, den Wert des Einzelhandels zu erkennen, und wir gehen davon aus, dass 2022 mehr Kapital in diesen Sektor fließen wird, insbesondere in Fachmarktzentren und Einzelhandelsgeschäfte mit Lebensmittelgeschäften“.