Nördlich der Donau – wo Zukunft gemacht wird

Die Wiener Bezirke Floridsdorf und Donaustadt ziehen derzeit großes Interesse auf sich: nicht nur, weil es Gegenden sind, wo noch viele Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bestehen, sondern auch durch die Vielfalt außergewöhnlicher Immobilienprojekte, die hier umgesetzt werden.

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HALLMANN HOLDING und SÜBA AG planen gemeinsam mit der Stadt Wien das erste urbane Plus-Energie-Quartier_VISUS_01 Kopie

Es ist schon einige Zeit her, dass die Bezirke nördlich der Donau eher dem Wohnen vorbehalten waren. Gewohnt wurde in „Transdanubien“, gearbeitet auf der anderen Seite der Donau. Das hat sich geändert. Donaustadt und Floridsdorf erleben einen unglaublichen Aufschwung. Dieser hat auch direkt mit der Erschließung der Bezirke durch die U-Bahn zu tun. Was aber die beiden Wiener Bezirke so besonders macht, ist nicht nur, dass es große Flächenreserven gibt, sondern auch, dass viele innovative Immobilien und Stadtteile realisiert werden. Diese zeigen eine enorme Vielfalt, sodass man wirklich behaupten kann, jenseits der Donau wird Zukunft gemacht. Das einstige Transdanubien ist Treiber für neue (energieeffiziente) Stadtquartiere.

Die D-City

Begonnen hat die Entwicklung vor mittlerweile zwei Jahrzehnten mit dem Areal rund um die UNO-City. Die S+B Gruppe hat sich dieses Gebiets angenommen und macht aus der D-City, wie sie mittlerweile heißt, ein rundes Ganzes. „Es ist so spannend zu sehen, wie sich das ganze Areal im Laufe der Jahre verändert hat. Da wir bei allen aktuellen Projekten der D-City aktiv sind, ergibt sich erstmalig die Möglichkeit, alle fehlenden Bausteine für eine vielfältige Belebung auf den neu entwickelten Flächen unterzubringen“, ist Wolfdieter Jarisch, Vorstand der S+B Gruppe AG, von den neuen Ideen überzeugt. Ein einzelner Entwickler hat nur sein eigenes Projekt im Auge. Wenn man hingegen den Überblick über mehrere Projekte hat, ist leichter zu berücksichtigen, was eine Gegend wirklich braucht. Jarisch: „So kann man die D-City zum besten Platz machen für alle, die dort leben, und für die, die dort arbeiten, lernen oder Freizeiteinrichtungen nutzen.“

VIENNA TWENTYTWO

„Spricht man von Stadtentwicklung, wird in Zukunft das Denken in Quartieren oder anders gesagt in ,Vierteln‘ noch wichtiger“, meint auch Hans-Peter Weiss, CEO der ARE Austrian Real Estate GmbH. In einem Joint Venture realisieren ARE und SIGNA das Stadtquartier VIENNA TWENTYTWO in unmittelbarer Nähe des Donauzentrums. Das aus sechs Bauteilen bestehende Projekt bietet einen breiten Nutzungsmix und erstklassige Infrastruktur. „Es gilt, Lebensräume zu gestalten, wo Wohnen, Arbeiten, Lernen, Sport und Zusammenleben in bestmöglicher Form umgesetzt werden“, so Weiss.

Auch Nachhaltigkeit wird in Bezug auf Bauen und Wohnen noch stärker in den Vordergrund treten, und VIENNA TWENTYTWO ist darauf ausgerichtet, so wenig Ressourcen wie möglich zu verbrauchen. Weiss: „In Zukunft wird es einen höheren Stellenwert haben, nachhaltig zu wohnen, als eine bestimmte Automarke zu fahren.“ VIENNA TWENTYTWO hält bereits ein Vorzertifikat für die Quartierzertifizierung der ÖGNI in Gold.

Erstes urbanes Plus-Energie-Quartier

Das erste urbane Plus-Energie-Quartier Österreichs entsteht in Floridsdorf und bietet ein außergewöhnliches Energiekonzept: Mit vielfältigen neuen Technologien – von Bauteilaktivierung über Erdwärme und Photovoltaik bis zur Fassadenbegrünung – soll Österreichs erstes urbanes Plus-Energie-Quartier ein Vorbild werden für innovative und nachhaltige Stadtentwicklung im dicht bebauten städtischen Raum. „Wir sehen es als besondere Ehre und Verantwortung, Österreichs erstes urbanes Plus-Energie-Quartier gestalten zu können“, erklärt Klemens Hallmann. Die HALLMANN HOLDING setzt gemeinsam mit der SÜBA in enger Abstimmung mit der Stadt Wien diesen außergewöhnlichen Stadtteil um. Basierend auf dem Fachkonzept „Produktive Stadt“, besticht das geplante Areal in der Pilzgasse mit innovativer Bau- und Energietechnologie sowie mit einer durchdachten Flächenwidmung als „Gewerbliches Mischgebiet“. Auf rund 34.000 Quadratmetern Bruttogeschoßfläche soll ein lebendiger Mix aus Wohnen, Arbeiten und produzierendem Gewerbe entstehen. „Das Jahr 2020 hat uns allen vor Augen geführt, wie schnell sich die Rahmenbedingungen für Arbeiten und Wohnen verändern können. Für eine nachhaltige Stadtentwicklung ist es wesentlich, dass die zur Verfügung stehenden Flächen zukunftsorientiert genutzt werden“, so Hallmann.

Zertifiziertes Business-Quartier

Als erstes Projekt wurde von der ÖGNI das neue Gewerbequartier in Floridsdorf, das TwentyOne von Bondi Consult, mit dem Zertifikat Gold für „Business-Quartiere Version 2020“ ausgezeichnet. Es dient außerdem als Pilotprojekt, um die neue Version nach dem Vorbild der DGNB für Österreich anzupassen. „Mit dem DGNB-System wird die Qualität unter Einbeziehung aller Aspekte der Nachhaltigkeit über den kompletten Gebäudelebenszyklus hinweg bewertet“, meint Peter Engert, Geschäftsführer der ÖGNI: „Es freut uns, dass Bondi Consult mit dem Projekt TwentyOne den Anfang für die Quartierszertifizierung nach der Version 2020 in Österreich macht und mit gutem Beispiel vorangeht!“

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  • 11.08.2021
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Geschrieben von:

Walter Senk

Walter Senk ist Chefredakteur der Immobilien-Redaktion, die er 2010 gründete. Er ist seit über 24 Jahren Journalist mit dem Fachgebiet „Immobilien“. Er konzipiert und betreut Newsletter und Magazine für Medien und Unternehmen, moderiert Veranstaltungen und leitet Podiumsdiskussionen. Sein Motto: Es gibt zum Optimismus keine vernünftige Alternative.

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