--}}
 

VÖPE Herbstkonferenz: Das Interview mit Bernhard Inninger und Thomas Madreiter

Bernhard Inninger und Thomas Madreiter - zwei Stadtplanungsexperten geben Einblick in ihr Denken und Wirken. Ihre Stellungnahmen zu ESG, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft zeigen Weitblick und inspirieren.

EU-Rechtsakt mit verbindlichen Zielen - Renaturierungsgesetz 

Die bevorstehende Verordnung der EU zur Wiederherstellung der Natur, sieht Bernhard Inninger, Leiter der Stadtplanung Graz, als Aufruf „unser Tun zu hinterfragen“. Machen wir das Richtige? Machen wir das, was wir machen, richtig? Ist es vielleicht Zeit, das eine oder andere an den Zielsetzungen und Methoden zu ändern? Das sind nur einige Fragen, die er in den Raum stellt. 

Betrachtet man dabei Städte genauer, so erkennt man – „eine Stadt kann keine Autarkie erreichen“. Es braucht Umland, für adäquate Lebensmittelversorgung und Energie, um sie zu produzieren. Dabei kommt man ins Grübeln, ob „Stadt“ per se noch ein guter Lebensraum für Ökosysteme ist, oder ob nicht das „freie Land mit Einfamilienhaus und Garten die bessere Siedlungsstruktur wäre.“ Bei näherer Betrachtung kommt man aber Bernhard Inningers Meinung nach, zu dem Schluss, dass die Stadt einen Mehrwert bringt. In seinen Augen ist sie „Teil der Lösung und nicht Teil des Problems.", wenn man den Ressourcenverbrauch von Stadtbewohnern mit dem der Landbevölkerung vergleicht.

Nachhaltige Stadtplanung – eine Notwendigkeit 

Rechtliche Reglementierungen durch bestimmte Vorschriften hält er für unumgänglich, um eine Mindestqualität zu sichern. So wird in der Stadt Graz durch neue rechtliche Möglichkeiten eine gewisse Durchgrünung im Bauland sichergestellt. Ob begrünte oder baumüberschirmte Fläche, oder der Erhalt bestehender Bäume als Bonus, Substrat eines Gründachs – bei jedem einzelnen Bauvorhaben ist dies von der Baubehörde zu prüfen. Die erlassene Verordnung ist gerade in der Erprobung und befindet sich in der Evaluierungsphase.  

Bernhard Inninger ist sich bewusst: „Es sind Zeiten großer Veränderungen und wir haben alle unsere Rollen und unsere Verantwortung“.  

„Wien wieder lebenswerteste Stadt der Welt“ – THE ECONIMIST 

„Wie glücklich man an Land war, merkt man erst, wenn das Schiff untergeht“, für Thomas Madreiter, Planungsdirektor der Stadt Wien, beschreibt dieses Zitat von Seneca, den derzeitigen Umgang mit der globalen Klimakrise, die, seiner Meinung nach, aufgrund von Ignoranz zu einem bitteren Erwachen führen wird. Die Tragik, die er hier sieht – Entscheidungen, die jetzt getroffen werden, haben hauptsächlich Auswirkungen auf die kommenden Generationen und nicht auf die derzeitigen Entscheidungsträger.  

Was ihn mit Stolz erfüllt ist die Tatsache, dass Wien eine hohe und stabile Lebensqualität vorzuweisen hat, die ihr im Ranking „Global Liveability Index“ (EIU) Platz 1 als lebenswerteste Stadt der Welt einbrachte. 

Sein Anspruch für die Zukunft, „Wir wollen Stadtentwicklung quantitativ auf einem hohen Niveau halten“. Zwar gibt es noch kein Klimaschutzgesetzt oder EWG dafür jedoch eine Reihe von Strategien wie z.B. Smart-Klima-Strategie oder Sonnenstromoffensive, um nur einige zu nennen.  

STEP und Smart City Wien – lösungsorientierte Stadtentwicklung 

Was in Wien gestärkt werden muss, ist das Errichten dezentraler Zentren. Denn ein Zentrum kann für eine Zwei-Millionen-Stadt nicht funktionieren. Daneben muss eine umfassende Begrünung forciert werden, woraus resultiert, dass öffentliche Räume in Zukunft anders aussehen und auf dem Weg dorthin „die eine oder andere Parkplatzdiskussion zu führen sein wird.“

Die Liste der Zielwidersprüche, die es zu managen gilt, ist lang:


„Stadterweiterung vs. 50% muss Grün bleiben“ 
„Mischnutzung forcieren vs. Betriebsbaugebiete absichern“ 
„ausreichend Wohn- und Arbeitsraum bauen vs. Ressourcen schonen“ 
„bestehende Bauten im Sinne der Kreislaufwirtschaft umnutzen vs. überkommene Strukturen ersetzen“ 
„erneuerbare Energieträger ausbauen vs. Landschaft – Biodiversität schützen“ 
„Straßen- und Plätzebegrünung vs. anspruchsvollere Infrastruktur für erneuerbare Energien etablieren“ 

Keine einfache Aufgabe, haben doch alle Forderungen ihre Bedeutung und Berechtigung. 

In Thomas Madreiters Augen geht es, angesichts des Ausmaßes und der Dramatik der Klimakrise, darum das Problem zu verstehen und für Wien Rahmenbedingungen zu setzen, die es für die Zukunft ermöglichen, die Stadt „einigermaßen sicher durch unsichere Zeiten zu steuern“. 

Die Antworten der Fragen vom Publikum finden Sie im Clip ab Min. 18:25 - einfach hier klicken: 

  1. Wie ist die VÖPE-Idee einer „Fast Lane“ für nachhaltige Gebäude zur schnelleren Bewilligung für Projekte zu sehen? 

  1. Inwiefern gibt es unter den Bundesländern einen aktiven Austausch um moderne, regionale Stadtplanung durchzuführen? 

  1. Welche Auswirkungen haben bauliche Rücknahmen, die innerhalb gut erschlossener Bereiche im innerstädtischen Raum stattfinden? 

  1. Wie ist es zu schaffen, dass die Stadt schneller arbeiten kann, trotz all den Normen und Regeln, die notwendig sind? 

 

16.05.2025

„Reloading Retail" – Der Einzelhandel im Spannungsfeld zwischen Transformation und Innovation

Im historischen Ambiente des Palais Ferstel versammelten sich knapp 300 Entscheidungsträger, Vordenker und Experten der Handelsbranche zum 27. Retail Symposium by RegioPlan – einer Veranstaltung, die einmal mehr ihre Position als zentrales Branchenevent unter Beweis stellte. Unter dem prägnanten Motto „reloading retail – innovate, invest, transform" wurden Antworten auf die tiefgreifenden Umwälzungen im Handel und bei Handelsimmobilien diskutiert, die durch Digitalisierung, verändertes Konsumverhalten und divergierende Handelsrealitäten geprägt sind.

15.05.2025

Der erste österreichische Neubaubericht 2025 offenbart dramatische Verwerfungen im Bausektor

Die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) zeigt sich zunehmend besorgt über die Entwicklungen im Neubausektor, der mit steigenden Baukosten, verschärften Finanzierungsbedingungen und komplexeren regulatorischen Anforderungen konfrontiert ist. Insbesondere der Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen, der traditionell als Garant für leistbaren Wohnraum fungiert, steht unter enormem Druck, seine soziale Mission unter diesen erschwerten Rahmenbedingungen fortzuführen.

Geschrieben von:

User Centric Webdevelopment bei

Webentwicklung - Gerhard Popp

Webseiten-Entwicklung und Adnministration bei

Immobilien Redaktion
Interview-Partner:

Thomas Madreiter

Planungsdirektor Stadt Wien

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    21.10.2023
  • um:
    07:00
  • Lesezeit:
    4 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Werbung

Kategorie: Inland

Artikel:883

Die vielfältigen Inhalte unser Artikel und Videos befassen sich mit der Immobilienmarktentwicklung in Österreich und geben gemeinsam mit den relevanten Branchennews einen aktuellen Überblick. Allerdings werfen wir auch einen Blick in die Zukunft der einzelnen Assets. 
Mit diesem Blick in die Zukunft garantieren wir allen Lesern und Leserinnen, bei den entscheidenden Entwicklungen vorne dabei zu sein. Wir denken oft schon über Themen nach, die andere noch gar nicht als solche erkannt haben und greifen Entwicklungen auf, bevor sie sich am Markt etabliert haben.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 19/2025

Wir Gratulieren s REAL zu erreichten 20 Punkten!

s REAL

Landstraßer Hauptstraße 60, 1030 Wien

Die s REAL ist spezialisiert auf umfassende Immobilienunterstützung. Als Tochterunternehmen der Erste Bank und Sparkassen stehen wir für Sicherheit, Seriosität und erstklassigen Service.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

Immobilienrendite AG

Hollandstraße 14, 1020 Wien

Die Immobilienrendite AG sucht unterbewertete Immobilien, um mit kreativen Lösungen neuen Nutzen für Mieter, Investoren, Banken und Käufer zu schaffen.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3