Wohnen wird europaweit teurer
Laut dem Deloitte Property Index 2015 (PDF, 6MB) hält in ganz Europa der Preisanstieg für Wohnimmobilien an. Auch in Österreich sind die Preise im Jahr 2014 um 5 % gegenüber 2013 moderat gestiegen. Für 2014 liegen die Werte bei durchschnittlich 2.500 Euro pro Quadratmeter, und es wird auch weiterhin mit einem Anstieg gerechnet. Den höchsten Preisanstieg für Neubauten verzeichnet Irland (+31,7 %), gefolgt von Israel (+25,6 %) und Großbritannien (+21,6 %).
Die teuersten Städte Europas
London und Paris bleiben weiterhin die teuersten Städte in Europa. Der durchschnittliche Preis für eine Wohnung in der Londoner Innenstadt liegt bei rund 14.000 Euro pro Quadratmeter, im Vorjahr lag der Wert noch bei 10.000 Euro. Außerhalb des Stadtzentrums von London bezahlt man immer noch stolze 7.879 Euro pro Quadratmeter. Auch in Paris – der zweitteuersten Stadt – beträgt der Preis in der Innenstadt pro Quadratmeter über 10.000 Euro.
Am günstigen hingegen wohnt es sich in Porto (Portugal), dort liegt der Quadratmeterpreis für gebrauchte Wohnungen bei nur 860 Euro. Wien liegt gemeinsam mit Hamburg, Rom und Mailand im Mittelfeld mit 3.500 bis 4.200 Euro pro Quadratmeter.
Die asiatische Konkurrenz
Das Londoner Westend bleibt laut der halbjährlichen Analyse „Global Prime Office Occupancy Costs“ von CBRE mit 2.469 Euro pro Quadratmeter und Jahr der teuerste Büromarkt weltweit. An fünfter Stelle liegt Moskau und an achter Stelle London City. Der Rest der Top 10 befindet sich durchwegs in Asien, was für die wirtschaftliche Stärke spricht. Hinter London kommt Hong Kong (Central), dann zweimal Peking (Finance Street, gefolgt vom Central Business District), an sechster Stelle Neu Delhi, Hong Kong (West Kowloon), Tokio und Shanghai. Erst am 11. Rang folgt die erste US-Stadt: New York (Midtown Manhattan) mit 1.088,77 Euro pro Quadratmeter und Jahr, was vermutlich ebenfalls für die Wirtschaftskraft des Landes spricht.
Ungewöhnliche Eigentümer
Die US-amerikanische Kette Hard Rock Cafe könnte in Berlin ihr erstes Hotel in Deutschland eröffnen. So weit, so gut. Was aber den wenigsten bekannt ist – die US-Kette hat äußerst ungewöhnliche Eigentümer. Es handelt sich dabei nämlich um den Stamm der Seminolen-Indianer – Ur-Einwohner Amerikas. Der Stamm der Seminolen aus Florida hat das Unternehmen vor acht Jahren gekauft. Inzwischen gibt es weltweit etwa 170 Restaurants, 21 Hotels und zehn Casinos. Das Besondere daran: Der Gewinn des Unternehmens kommt nicht – wie wir es aus wirtschaftlich getriebenen Unternehmen gewohnt sind – einigen wenigen zugute, sondern dem ganzen Stamm. Die Übernahme hat auch dem Unternehmen gutgetan. Vor zehn Jahren lag der Umsatz der Kette und ihrer Franchise-Nehmer bei 700 Millionen US-Dollar, im vergangenen Jahr waren es 3,9 Milliarden Dollar.
Übrigens: Bezüglich der Lage des Hotels denkt Seminolen-Häuptling James Edward Billie an einen Standort am Kurfürstendamm oder in der Nähe des Checkpoint Charlie.
Investorenschwemme aus Asien
Durch den schwachen Euro kommen immer mehr reiche Investoren aus China und anderen asiatischen Staaten nach Europa, um hier Immobilien zu kaufen. Nach Aussage von Simon Smiles, Investmentchef für hochvermögende Personen bei UBS Group AG, werfen die Kunden aus Fernost ein Auge auf spezielle europäische Immobilien: „Vor allem die größten Kunden haben ein starkes Interesse an Trophäen-Anlagen wie Luxusmarken oder Hotels.“ Aber letztendlich macht die Kaufwut vor keiner Immobilie halt, und die im ersten Quartal veranlagte Summe war mit 7,7 Milliarden Euro in einem Erstquartal noch nie so hoch, seit Investoren aus Asien mit einem Vorstoß bei Auslandsimmobilien begonnen haben.
Häuser zu verschenken
Geschätzte 6.000 Ortschaften in Italien kämpfen mit einer massiven Abwanderung der Bevölkerung. Auch in Statistiken zeigt sich das ganz deutlich: Von rund 60 Millionen Einwohnern Italiens leben nur noch zehn Millionen in den Berggebieten. Und das, obwohl diese Regionen gut die Hälfte des Landes ausmachen. Vor allem kleine Orte in abgelegeneren Regionen, wie zum Beispiel in Sizilien, tun sich schwer. Vor kurzem ist der Bürgermeister des 7.000-Einwohner-Dorfes Gangi – wie die WELT berichtet – auf eine ungewöhnliche Idee gekommen: Die leer stehenden Häuser werden an Interessenten verschenkt. Zwar gibt es gewisse Auflagen, wer sich aber für ein Haus in der Ortschaft interessiert, der kann sich auf der Webseite www.comune.gangi.pa.it einmal umsehen.