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Partnerschaftliches Bau-Projektmanagement: Aktuelle Entwicklungen und rechtliche Rahmenbedingungen

Im Rahmen des Branchentalks des Bau- und Immobilienreports wurden die bedeutenden Entwicklungen im Bereich des partnerschaftlichen Bau-Projektmanagements erörtert. Dr. Stephan Heid von Heid und Partner Rechtsanwälte, einer auf öffentliches Wirtschaftsrecht spezialisierten Kanzlei, lieferte dabei wertvolle Einblicke in die rechtlichen Rahmenbedingungen und aktuellen Trends.

Rechtliche Meilensteine im Vergaberecht

Das Bundes-Vergabegesetz 2018 markierte einen entscheidenden Wendepunkt in der österreichischen Baubranche. Mit der verpflichtenden Einführung des Best-Bieter-Prinzips bei Bauaufträgen über einer Million Euro erfolgte eine grundlegende Neuausrichtung der Ausschreibungspraxis. Diese gesetzliche Vorgabe zwingt Auftraggeber, sich intensiv mit Qualitätskriterien auseinanderzusetzen – unabhängig davon, ob es sich um Einheitspreisverträge, Pauschalpreisverträge oder neuere Modelle wie Partnerschafts- und Allianzverträge handelt.

Paradigmenwechsel durch das Informationsfreiheitsgesetz

Mit dem Inkrafttreten des Informationsfreiheitsgesetzes am 1. September 2025 steht ein weiterer signifikanter Wandel bevor. Der Übergang von der traditionellen Amtsverschwiegenheit zu mehr Transparenz wird die Vergabeprozesse nachhaltig verändern. Konkret werden Verträge mit einem Auftragswert über 100.000 Euro als Verträge von öffentlichem Interesse eingestuft und müssen von den betroffenen Auftraggebern proaktiv veröffentlicht werden. Dies erhöht den Rechtfertigungsdruck auf Seiten der öffentlichen Auftraggeber und führt zu einer neuen Dimension der Verfahrenstransparenz.

Die Evolution partnerschaftlicher Modelle

Partnerschaftsmodelle gewinnen in der österreichischen Baubranche zunehmend an Bedeutung. Die praktische Umsetzung dieser theoretischen Konzepte begann vor etwa sechs bis sieben Jahren mit dem ersten Partnerschaftsmodell der TIWAG. Seither hat sich die Nachfrage nach diesen kooperativen Ansätzen kontinuierlich gesteigert.

Vorteile des partnerschaftlichen Projektmanagements

Der partnerschaftliche Ansatz bietet mehrere strukturelle Vorteile:

  • Frühzeitige Einbindung aller Projektbeteiligten
  • Gemeinsame Risikobewertung und -verteilung
  • Transparente Kommunikation und Entscheidungsprozesse
  • Reduzierung von Nachträgen und Streitigkeiten
  • Optimierung der Projekt- und Lebenszykluskosten

Herausforderungen in der Umsetzung

Die Implementation partnerschaftlicher Modelle erfordert jedoch ein Umdenken auf mehreren Ebenen:

  • Entwicklung neuer vertraglicher Strukturen
  • Anpassung interner Prozesse bei Auftraggebern und Auftragnehmern
  • Etablierung einer offenen, vertrauensbasierten Zusammenarbeitskultur
  • Sicherstellung der vergaberechtlichen Konformität
  • Entwicklung objektiver Qualitätskriterien für die Bieterauswahl

Spezifisches Fachwissen als Erfolgsfaktor

Die steigende Nachfrage nach Partnerschaftsmodellen hat zur Bildung spezialisierter Facheinheiten geführt. Die Komplexität dieser Vertragsformen erfordert profunde Kenntnisse sowohl im Vergaberecht als auch in der praktischen Umsetzung kooperativer Projektstrukturen. Die Verbindung von theoretischem Fachwissen mit praxisnaher Erfahrung ist entscheidend für die erfolgreiche Implementierung.

Ausblick

Das partnerschaftliche Bau-Projektmanagement wird durch die regulatorischen Entwicklungen weiter an Bedeutung gewinnen. Die erhöhten Transparenzanforderungen werden den Druck erhöhen, Projekte effizienter und im Konsens mit allen Beteiligten umzusetzen. Die frühzeitige Auseinandersetzung mit diesen Modellen und den zugehörigen rechtlichen Rahmenbedingungen wird für Akteure in der Baubranche zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor.

21.05.2025

Digitalisierung als Basis für valide Daten und erfolgreiche Dekarbonisierung

Im Rahmen des DREA & ÖGNI Events „Future Real Estate: Digital. Nachhaltig. Transformativ." präsentierte Michael Haugeneder, Geschäftsführer der ATP Sustain und Präsidiumsmitglied der ÖGNI (Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft), die aktuellen Ergebnisse der Arbeitsgruppe Digitalisierung. Im nachfolgenden Interview erläutert er die Herausforderungen und Zukunftsperspektiven an der Schnittstelle zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche.

20.05.2025

Wiener Wohnungsmarkt im Wandel – Erkenntnisse aus dem 1. Österreichischen Neubaubericht der WKO

Der kürzlich veröffentlichte erste Österreichische Neubaubericht 2025 der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) liefert besorgniserregende Zahlen zur Entwicklung des heimischen Immobilienmarktes. Die vom Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in Auftrag gegebene und vom Institut für Immobilienwirtschaft Exploreal durchgeführte Analyse zeichnet ein deutliches Bild der aktuellen Marktlage – insbesondere für den Wiener Wohnungsmarkt.

19.05.2025

Gebäudetyp E: „Wollen nicht zum Mond fliegen“

Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen hat in Berlin ein neues Gutachten vorgestellt, das sich mit dem kostengünstigen Wohnungsbau und der rechtlichen Umsetzung des Gebäudetyp E befasst. Verfasst wurde es von dem Rechtsexperten Michael Halstenberg, der darin elf konkrete Regelungs- und Verfahrensvorschläge formuliert. Diese orientieren sich direkt am aktuellen Koalitionsvertrag und zielen auf einen rechtssicheren, bundesweit einheitlichen Systemwechsel beim Planen und Bauen ab.

Geschrieben von:

User Centric Webdevelopment bei

Webentwicklung - Gerhard Popp

Webseiten-Entwicklung und Adnministration bei

Immobilien Redaktion
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Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    21.04.2025
  • um:
    07:00
  • Lesezeit:
    2 min
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Mit diesem Blick in die Zukunft garantieren wir allen Lesern und Leserinnen, bei den entscheidenden Entwicklungen vorne dabei zu sein. Wir denken oft schon über Themen nach, die andere noch gar nicht als solche erkannt haben und greifen Entwicklungen auf, bevor sie sich am Markt etabliert haben.

Kategorie: Office Talk

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