Die Konferenz bot eine einzigartige Gelegenheit zum Austausch zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Neben Gewesslers richtungsweisenden Ausführungen wurden innovative Ansätze aus der Wirtschaft vorgestellt, die das Potenzial haben, die Kreislaufwirtschaft voranzubringen. Darüber hinaus ermöglichte die Veranstaltung eine intensive Vernetzung der Teilnehmer, was für die Umsetzung zukunftsweisender Recycling-Konzepte von großer Bedeutung ist. Die Erkenntnisse und Impulse der Konferenz versprechen, nachhaltige Auswirkungen auf die österreichische Umweltpolitik und Wirtschaft zu haben.
Keynote von Leonore Gewessler zur Kreislaufwirtschaft
Bedeutung der Kreislaufwirtschaft
Leonore Gewessler betonte in ihrer Keynote die enorme Bedeutung der Kreislaufwirtschaft für Österreich. Sie hob hervor, dass die Art und Weise, wie wir produzieren und konsumieren, an die Grenzen unseres Planeten stößt. Die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie unterstrich die Notwendigkeit, das Modell der Wegwerfgesellschaft zu ändern. Die Kreislaufwirtschaft spielt dabei eine entscheidende Rolle, da sie Österreich unabhängiger macht, indem Rohstoffe im Land gehalten und wiederverwendet werden. Dies stärkt die Resilienz und den Wirtschaftsstandort in Zeiten von Lieferengpässen und Schwierigkeiten in den Lieferketten.
Herausforderungen und Chancen
Die Bundesministerin sprach auch die Herausforderungen an, die mit dem Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft verbunden sind. Sie betonte, dass es ein großes Umdenken erfordert und die Größe der Herausforderung enorm ist. Gleichzeitig sieht sie darin auch Chancen für Österreich. Gewessler ist überzeugt, dass diejenigen, die sich frühzeitig auf den Weg zur Kreislaufwirtschaft machen, davon profitieren werden. Sie sieht die Zukunft in grünen Produkten, Wertschöpfungskreisläufen und Prozessen. Abschließend appellierte sie an alle Akteure aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft, gemeinsam an dieser großen gesellschaftlichen Herausforderung zu arbeiten.
Innovative Lösungen aus der Wirtschaft
Vorgestellte Projekte
Die Close the Circle Konferenz von Ghezzo bot eine Plattform für die Präsentation innovativer Projekte aus der Wirtschaft, die zur Förderung der Kreislaufwirtschaft beitragen. Ein herausragendes Beispiel ist die Biomethananlage der Seiringer Umweltservice GmbH, die im Rahmen des Wettbewerbs "Skarabäus" ausgezeichnet wurde. Dieses Projekt zeigt, wie Unternehmen aktiv zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz beitragen können.
Ein weiteres bemerkenswertes Projekt ist das erste Gips-zu-Gips Recyclingwerk in Österreich, das von der GzG Gipsrecycling GmbH ins Leben gerufen wurde. Diese Initiative verdeutlicht das wachsende Bewusstsein für die Bedeutung des Recyclings in der Bauindustrie und trägt zur Schonung natürlicher Ressourcen bei.
Praktische Anwendungen
Die vorgestellten Projekte demonstrieren die praktische Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in verschiedenen Branchen. Ein bemerkenswertes Beispiel ist die Entwicklung einer automatischen Upcycling-Anlage für gebrauchte PV-Module durch das Start-Up 2nd Cycle FlexCo. Diese Innovation zeigt, wie die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft auf den Bereich der erneuerbaren Energien angewendet werden können.
Auch im Bereich der Biotechnologie gibt es vielversprechende Ansätze. Das Austrian Center of Industrial Biotechnology (ACIB) hat ein Verfahren zur Rückgewinnung kritischer Rohstoffe aus gebrauchten Lithium-Ionen-Batterien entwickelt. Diese Technologie könnte einen wesentlichen Beitrag zur Ressourcenschonung und zur Reduzierung von Elektronikabfällen leisten.
Erfolgsgeschichten
Die auf der Konferenz präsentierten Projekte sind nicht nur innovative Ideen, sondern bereits erfolgreich umgesetzte Konzepte. Sie zeigen, dass die Kreislaufwirtschaft nicht nur eine theoretische Vorstellung ist, sondern in der Praxis funktioniert und wirtschaftliche Vorteile bringt.
Ein Beispiel dafür ist die "Grüne Verpackung" der österreichischen Post, die in Zusammenarbeit mit großen Einzelhändlern entwickelt wurde. Diese wiederverwendbaren Verpackungen für den Online-Handel haben sich in Tests bewährt und werden nun als reguläre Dienstleistung eingeführt. Dies zeigt, wie Unternehmen durch Kooperation und Innovation zur Reduzierung von Verpackungsabfällen beitragen können.
Diese Erfolgsgeschichten verdeutlichen, dass die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft nicht nur ökologische Vorteile bringt, sondern auch neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnet und zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Österreich beiträgt. Sie inspirieren andere Unternehmen, ähnliche Wege einzuschlagen und tragen so zur Verbreitung nachhaltiger Praktiken in der Wirtschaft bei.
Vernetzung und Austausch auf der Konferenz
Die Close the Circle Konferenz von Ghezzo bot eine einzigartige Plattform für die Vernetzung und den Austausch zwischen verschiedenen Akteuren der Kreislaufwirtschaft. Die Veranstaltung ermöglichte es den Teilnehmern, sich über innovative Ansätze und bewährte Praktiken auszutauschen und neue Kooperationen zu initiieren.
Networking-Möglichkeiten
Die Konferenz schuf zahlreiche Gelegenheiten für die Teilnehmer, sich zu vernetzen und Kontakte zu knüpfen. In den Pausen zwischen den Vorträgen und Diskussionsrunden konnten sich die Anwesenden in einer entspannten Atmosphäre austauschen. Dabei entstanden wertvolle Gespräche zwischen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Diese Networking-Möglichkeiten trugen dazu bei, das Thema Kreislaufwirtschaft noch stärker in den Fokus zu rücken und gemeinsame Lösungsansätze zu entwickeln.
Branchenübergreifende Gespräche
Ein besonderer Schwerpunkt der Konferenz lag auf branchenübergreifenden Gesprächen. Vertreter aus verschiedenen Sektoren, wie dem Gebäude- und Automobilsektor, kamen zusammen, um ihre Erfahrungen und Herausforderungen bei der Umsetzung von Kreislaufwirtschaftskonzepten zu teilen. Diese interdisziplinären Diskussionen ermöglichten es den Teilnehmern, neue Perspektiven zu gewinnen und innovative Lösungsansätze zu entwickeln. Die Gespräche verdeutlichten, dass die Transformation hin zu einer Kreislaufwirtschaft nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Branchen gelingen kann.
Neue Kooperationen
Die Close the Circle Konferenz bot eine ideale Plattform für die Anbahnung neuer Kooperationen. Unternehmen, Forschungseinrichtungen und politische Akteure nutzten die Gelegenheit, um potenzielle Partnerschaften zu erkunden und gemeinsame Projekte zu initiieren. Ein Beispiel dafür ist die Diskussion über die Einrichtung zentraler und branchenweiter Verwertungsfabriken, um höhere Recyclingumfänge und homogenere Sekundärrohstoffströme zu erreichen. Solche Kooperationen sind entscheidend, um die Ziele der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie zu erreichen und den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu beschleunigen.
Die Vernetzung und der Austausch auf der Close the Circle Konferenz haben gezeigt, dass das Thema Kreislaufwirtschaft in Österreich an Bedeutung gewinnt. Die Veranstaltung hat dazu beigetragen, das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer nachhaltigen Transformation zu schärfen und konkrete Schritte zur Umsetzung anzustoßen. Die geknüpften Kontakte und initiierten Kooperationen werden in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Gestaltung einer ressourceneffizienten und klimafreundlichen Wirtschaft spielen.