Von lokaler Expertise zur internationalen Führungsrolle
Herndlhofer, der seit Juli 2024 als Vorsitzender der Geschäftsführung von Drees & Sommer Österreich fungiert, blickt auf einen beeindruckenden beruflichen Werdegang zurück. Seine Karriere begann nach dem erfolgreichen Abschluss seines Bauingenieurwesenstudiums im Jahr 2008 bei der bau-control ZT AG in Wien. Dort betreute er als Projektsteuerer mehrere Logistikprojekte in zentral- und osteuropäischen Märkten sowie ein bedeutendes Universitätsprojekt in Wien.
2012 übernahm er die Position als Leiter des Bereichs Projekt- und Baumanagement in Österreich beim Windkraftanlagenhersteller Enercon GmbH und erlangte das international anerkannte Project Management Professional (PMP)®-Zertifikat. Der Wechsel zur ILF Consulting Engineers Austria GmbH im Jahr 2016 markierte einen weiteren Karrieresprung, bei dem er als Gruppenleiter im Projektmanagement erfolgreich ein Team aufbaute und mehrere Großprojekte sowie Rahmenverträge im öffentlichen Bereich akquirierte.
Seit seinem Eintritt in die Geschäftsführung von Drees & Sommer Österreich im November 2021 hat Herndlhofer maßgeblich zum Wachstum des Unternehmens beigetragen. Unter seiner Führung hat sich die Zahl der Mitarbeitenden von etwa 50 auf über 150 verdreifacht, ebenso wie der Umsatz. Besonders hervorzuheben ist die strategische Übernahme des Projektmanagement- und Baumanagement-Unternehmens PM1 im Jahr 2022 sowie der Aufbau des Geschäftsbereichs „Infrastruktur".
Komplexität als Ansporn für Innovation
Im Gespräch betont Herndlhofer seine Affinität zu komplexen Projekten: „Ich habe immer komplexe Projekte interessiert. Gerade die Klinik-Immobilie ist sogar mehr die Königsdisziplin in der Immobilienwelt." Aktuell sieht er die Branche mit Herausforderungen wie Personalmangel, dem Trend zur ambulanten Behandlung, Budgetknappheit und Zeitdruck konfrontiert – genau diese Komplexität reizt ihn besonders.
Ein zentraler Vorteil von Drees & Sommer liegt laut Herndlhofer in der internationalen Vernetzung: „Unser Vorteil ist, dass wir auf die Expertise von mehr als 6500 Mitarbeitenden in der Gruppe zurückgreifen können. Wir haben fast 7000 abgewickelte Projekte. Wir können hier auf einen enormen Erfahrungsschatz zurückgreifen."
Internationale Expansion als strategisches Ziel
Als neu ernannter Partner hat sich Herndlhofer ein klares Ziel gesetzt: „Ich habe mir an die Fahne geheftet, dass ich die Internationalisierung der Sommergruppe vorantreiben möchte." Dabei betont er die Bedeutung der Kombination aus regionaler Expertise und internationaler Schlagkraft: „Dabei geht es mir vor allem, dass man die regionale Expertise wie hier aus Österreich mit der Kraft der Gruppe, mit der Größe der Gruppe einfach vereint."
Die internationale Ausrichtung ist ihm ein besonderes Anliegen: „Wir haben ja Kolleginnen und Kollegen aus der USA, aus den Nordics, aus England, aus Dänemark, und ich denke, dass wir mit all diesen lokalen Expertisen so die Gruppe weiterbringen und wirklich eine sehr gute Zukunft vor uns haben."
Infrastruktur als strategisches Wachstumsfeld
Ein wesentlicher Fokus seiner Strategie liegt auf dem Ausbau des Infrastrukturbereichs in Österreich: „Wir haben auch hier jetzt begonnen, in den Infrastrukturbereich hineinzukommen. Das heißt Mobilität, Straße, Schiene, Energie, alle Themen wollen wir jetzt in Österreich starten und bauen diesen Bereich neu auf."
Die Hinwendung zum Infrastruktursektor erfolgt nicht nur aufgrund der Krisenresistenz dieses Marktes, sondern auch wegen seiner strategischen Bedeutung: „Eine funktionierende Infrastruktur, glaube ich, ist unabdingbar, dass der wirtschaftliche Standort einfach interessant ist. Und hier möchten wir mit unserer Expertise jetzt auch unterstützen, gemeinsam mit den Kunden innovative Lösungen zu erarbeiten und komplexe Projekte erfolgreich abzuwickeln."
Digitalisierung als Schlüssel für Effizienz
Auf die Frage nach Verbesserungspotenzial bei Genehmigungsverfahren in Österreich sieht Herndlhofer trotz einer bereits vergleichsweise guten Position noch Optimierungsmöglichkeiten: „Natürlich könnte man das Ganze noch effizienter gestalten, mit digitalen Einreichungen, mit künstlicher Intelligenz."
Besonders die Beschleunigung von Umweltverträglichkeitsverfahren (UVP) sieht er als wichtigen Ansatzpunkt: „Weil wir kennen ja alle diese langen Beispiele, wo es wirklich zu enormen Verfahrensdauern kommt."
Zukunftsvision: Marktführer mit internationaler Strahlkraft
In einer Fünf-Jahres-Perspektive möchte Herndlhofer den Standort Österreich weiter stärken und als Marktführer etablieren – insbesondere im Infrastrukturbereich. Gleichzeitig strebt er danach, die internationale Dimension des Unternehmens zu erweitern: „Dass wir von einem deutschen Konzern, der wir ja immer waren, noch mehr international gehen. Dass wir wirklich einen signifikanten Beitrag aus den internationalen Standorten zum Erfolg der Sommergruppe beitragen."
Mit Gerald Herndlhofer als neuem Partner gewinnt Drees & Sommer eine Führungspersönlichkeit, die nicht nur über fundierte Fachexpertise verfügt, sondern auch eine klare strategische Vision für die Zukunft des Unternehmens mitbringt. Seine Ernennung unterstreicht den Anspruch des Unternehmens, die internationale Expansion voranzutreiben und innovative Lösungen für komplexe Herausforderungen in der Bau- und Immobilienbranche zu entwickeln.