Ungenutzte Büroflächen bergen wertvolles Energiesparpotenzial

Hitzeperioden und steigende Energiekosten erfordern ein rasches Umdenken, denn österreichweit bleiben bis zu 25 Millionen m² Büroflächen im Sommer ungenützt (bis zu 70 % der Bestandsflächen). Flex Desks und gezielte Abschaltung der Kühlungs- und Warmwasseraufbereitungsanlagen gelten als mögliche Energiesparmaßnahmen Unternehmen zeigen hohe Innovationsbereitschaft für nachhaltigere Büroräumlichkeiten.

Oliver Bertram, Andreas Gnesda

© Teamgnesda (Oliver Bertram, Andreas Gnesda)

© shutterstock

Aus momentaner Sicht drohen europaweit Energie-Engpässe. Hitzeperioden und die hohen Energiekosten erschweren die Situation zusätzlich und erfordern ein Umdenken seitens der ArbeitgeberInnen. Auch in Österreich wird die Energieversorgung ein zentrales Thema bleiben, Energiesparmaßnahmen werden uns zukünftig alle begleiten. Besonders ungenutzte Büroflächen bieten laut Andreas Gnesda und Oliver Bertram vom Arbeitswelten- und Immobilienberater teamgnesda wertvolles Einsparungspotenzial.

Urlaubszeit und Home-Office führen zu leeren Büroräumlichkeiten und enormen Kosten

Wer an einem Freitag im Hochsommer durch ein Bürogebäude spaziert, wird dort vor allem eines finden: gähnende Leere. Aufgrund der Urlaubszeit bleiben die meisten Büroräume besonders in den Sommermonaten ungenutzt. Stehen üblicherweise 15 bis 20 m² Bürofläche pro MitarbeiterIn zur Verfügung, sind es im Sommer zwischen 60 m² - 100 m² - also das 4- bis 6fache1. Diese ineffiziente Flächennutzung ist nicht nur teuer, sondern führt auch dazu, dass sich die anwesenden Personen einsam fühlen. Weitere Ursache für leere Flächen ist die verstärkte Nutzung des Home-Office, Angestellte arbeiten mittlerweile 2 bis 3 Tage pro Woche im Remote-Modus. Hatten vor Corona nur 10 % aller MitarbeiterInnen die Möglichkeit zum Home-Office von mehr als 1 Tag pro Woche, so sind es heute 90%, die mehr als einen Tag pro Woche im Home-Office arbeiten. 2 Das Arbeitsmodell „Home-Office“ wird also bleiben, was zu einer Senkung des Raumbedarfs pro Person führt und eine weitaus effizientere Flächennutzung ermöglicht.

Österreichweit bleiben bis zu 25 Millionen m² Büroflächen ungenutzt

Insgesamt sind in Österreich ca. 36 Millionen m² Bürofläche vorhanden, wobei sich ein Drittel davon (11.500.000 m²)in Wien befindet. Die Anwesenheit in den Bürogebäuden sinkt aber auf ein noch nie dagewesenes Minimum ab, weshalb nach Berechnungen von teamgnesda aktuell bis zu 8 Millionen m² Bürofläche in Wien ungenutzt bleiben. Auf ganz Österreich hochgerechnet sind das bis zu 25 Millionen m², die jedoch Großteils trotzdem gekühlt und beleuchtet werden. Zudem laufen Anlagen zur Warmwasseraufbereitung und Be- und Entlüftung und die Flächen werden regelmäßig gereinigt, wofür viel Energie verbraucht wird.

Energieengpass erfordert konkrete Maßnahmen und rechtzeitiges Umdenken

Dieser Umstand und der sich zuspitzende Energie-Engpass im Herbst erfordern daher die Einführung konkreter Sparprogramme. Die Abschaltung der Kühlungs- und Warmwasseraufbereitungsanlagen in nicht genutzten Gebäudeteilen und die Senkung der Temperatur bei Boilern und Durchlauferhitzern gelten als sinnvolle Maßnahmen.  Auch mittels sogenannter Flex Desks, die eine effiziente Arbeitsplatzgestaltung ermöglichen, können Energiekosten gesenkt werden, indem beispielsweise nicht die gesamte Bürofläche gekühlt wird, sondern nur jener Bereich, in dem Menschen auch tatsächlich arbeiten.

 

[1] Berechnung auf Basis Teamgnesda Office Report 2022. 

2 Teamgnesda Office Report 2022, Erhebung April 2022

3 Basis: Studie GMA 2005, Office-Report EHL Immobilien 2022

teamgnesda

Lehárgasse 11, 1060 Wien

Noch keine Beschreibung vorhanden.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Jetzt Bewerten Pressemeldungen Öffentliche Seite

25.06.2025

Die Transformation des Büromarktes im Lichte hybrider Arbeitsmodelle

Der Office Report 2025 von team gnesda präsentiert eine fundierte Analyse der aktuellen Situation und Zukunftsperspektiven des Büroimmobilienmarktes. Andreas Gnesda, Gründer von team gnesda, zeichnet ein differenziertes Bild des Marktes, der sich in einer tiefgreifenden Transformation befindet. Nachfolgend eine detaillierte Analyse seiner Prognosen zu den wichtigsten Entwicklungen und Trends.

24.06.2025

Bauen außerhalb der Norm: Gebäudetyp E

Regeln, Normen und Gesetze sollen für Sicherheit sorgen, sie machen das Bauenaber auch sehr teuer. In Deutschland wird seit einiger Zeit über den »Gebäudetyp E« diskutiert, ein neuer Vertragstypus, der zwischen fachkundigen Partnern ein Abweichen von der Norm erlaubt. Die Diskussion ist längst auf Österreich übergeschwappt. In Zusammenarbeit mit Christina Kober und Konstantin Pochmarski von KPK Rechtsanwälte zeigt der Bau & Immobilien Report, was juristisch möglich wäre und welche Folgen ein »Gebäudetyp E« in Österreich hätte. KPK Rechtsanwälte ist eine Grazer Rechtsanwaltskanzlei mit Schwerpunkt im Zivil- und Baurecht.

23.06.2025

Krise als Wendepunkt

Eine Insolvenz ist weder Kontrollverlust noch bedeutet sie das Ende. Für den Bau & Immobilien Report zeigt Andrea Fruhstorfer, Rechtsanwältin und Sanierungsverwalterin bei ecolaw Rechtsanwälte, wie Bau- und Immobilienunternehmen durch Sanierung wieder auf Kurs kommen können.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    23.07.2022
  • um:
    11:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 25/2025

Wir Gratulieren INFINA Credit Broker GmbH zu erreichten 20 Punkten!

INFINA Credit Broker GmbH

Brixner Straße 2, 6020 Innsbruck

Infina ist ein österreichweit tätiges, unabhängiges Beratungsunternehmen und der Wohnbau-Finanz-Experte für Immobilienfinanzierungen.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

Platz 3

Department für Bauen und Umwelt - Universität für Weiterbildung Krems

Doktor-Karl-Dorrek-Straße 30, 3500 Krems an der Donau

Das Department zeichnet sich seit seiner Gründung durch seinen Fokus auf aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen aus, der Fachwissen aus Ökologie, Ökonomie und Kultur zur Entwicklung zukunftsfähiger Architektur und nachhaltiger Lebensräume verbindet.www.donau-uni.ac.at/dbuFachliche Kernkompetenzen in Lehre und Forschung: Gestalten von ressourcensparenden und klimaresilienten GebäudenMaßnahmen zur Sanierung und Dekarbonisierung von Gebäuden und GebäudebeständenEntwicklung von BauprojektenÖkonomische und ökologische Lebenszyklusanalysen von Gebäuden und BaukomponentenKonzepte für zukunftsfähige Quartiere unter Berücksichtigung ihrer blauen und grünen InfrastrukturenAnforderungen an gebaute Strukturen aus humanwissenschaftlicher SichtStudien zu Tageslicht in Gebäuden und urbanen SettingsProzesse und Digitalisierung für die Planung, Errichtung und Sanierung von GebäudenPräventive Maßnahmen zum Schutz beweglicher und unbeweglicher Kulturgüter in KatastrophenszenarienMaßnahmen zur Erhaltung und Entwicklung von UNESCO-WelterbestättenWelterbeverträglichkeitsprüfungen

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News