„Schaffung von Eigentum nicht blockieren“

Finanzminister Brunner will die Wertpapier-Kest. und fürs erste Eigenheim auch die Grunderwerbssteuer sowie die Grundbuchgebühr abschaffen. Kritik an den Grünen.

Im Interview mit dem Magazin trend startet Finanzminister Magnus Brunner ein Jahr nach Amtsantritt erneut einen Anlauf für die Abschaffung der Kapitalertragssteuer auf Wertpapiere. „Wir wollen, dass diese Steuer nach einer Behaltefrist wegfällt“, bekräftigt er. Brunner sagt im trend, er habe dem Koalitionspartner bereits im April einen Vorschlag übermittelt: „Seither warte ich, dass Gespräche aufgenommen werden.“

Die Grünen sind überwiegend gegen eine Streichung der Wertpapier-Kest. in Höhe von 27,5 Prozent. Der Finanzminister meint, er verstehe seine gewisse ideologische Zurückhaltung des Koalitionspartners beim Thema Kapitalmarkt. „Aber es geht um die finanzielle Vorsorge der Bürger. Da verstehe ich – höflich gesagt – die Zurückhaltung nicht. Wie soll jemand aus dem Mittelstand anders vorsorgen als über Anlagen auf dem Kapitalmarkt? Wir befinden uns ja in einer völlig anderen Zinssituation als früher.“ Geplant ist laut trend ein sogenanntes Vorsorge-Depot, auf dem Gewinne aus Aktien und anderen Wertpapieren nach einer Behaltefrist – mit den Grünen wohl nicht unter zwei Jahren – steuerfrei sind.

Brunner will die Maßnahme so schnell wie möglich umsetzen, „weil es ein extrem wichtiges Thema ist, das nichts mit Spekulation zu tun hat. Wir wären auch bereit, über die Dauer der Behaltefrist, über Höchstgrenzen oder die Bevorzugung grüner Investments zu reden – aber dazu müssen wir erst einmal reden.“ Die Ungeduld des Ministers ist bereits ziemlich groß: „Der Punkt steht im Regierungsprogramm. Bevor man jetzt auf irgendwelche leistungsfeindliche Steuer-Ideen kommt, erwarte ich dringend, dass man dazu steht, was wir vereinbart haben“, sagt er in Richtung Grüne.

Außerdem pocht Magnus Brunner im trend auf Entlastungen beim Immobilienkauf: „Das hängt ebenfalls mit der Vorsorge zusammen. Wir haben dem Koalitionspartner vorgeschlagen, für den Kauf des ersten Eigenheims die 3,5-prozentige Grunderwerbssteuer abzuschaffen oder zumindest zu reduzieren – bis zu einer Höchstgrenze von 500.000 Euro. Und ich würde sogar noch weiter gehen und auch die Eintragungsgebühr fürs Grundbuch – 1,1 Prozent – bis zu dieser Freigrenze abschaffen. Auch dazu gibt es keine Reaktion von den Grünen.“ Bei einer Wohnung um 300.000 Euro würden sich Privatpersonen damit 13.800 Euro ersparen.

Ebenso möchte Brunner Änderungen bei der neuen, sogenannten KIM-Verordnung der Finanzmarktaufsicht, die eine Kreditaufnahme für Wohnungseigentum erschwert. „Die wurde zu einem Zeitpunkt geschrieben, als die Zinsen noch niedrig waren und die Krisenlage eine andere – und führt jetzt zu einer ziemlichen Verschärfung, wenn es um Kredite für Wohnungseigentum geht. Wir hören viele Klagen aus der Bevölkerung und aus allen Bundesländern. Ich erwarte, dass die FMA unter den geänderten Rahmenbedingungen noch einmal Anpassungen vornimmt. Die Schaffung von Eigentum soll nicht durch die zu scharfe Auslegung einer Verordnung blockiert werden.“

Trend Redaktion GmbH

Taborstraße 1-3, 1020 Wien

Noch keine Beschreibung vorhanden.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Jetzt Bewerten Pressemeldungen Öffentliche Seite

23.07.2025

Omnibusverordnung: Entlastung oder Rückschritt? Ein Experteninterview mit Michael Dessulemoustier-Bovekercke

Michael Dessulemoustier-Bovekercke ist Partner bei Forvis Mazars im Bereich Audit und Sustainability in Wien. Mit über 25 Jahren Berufserfahrung hat er sich als ausgewiesener Experte in den Bereichen Abschlussprüfung, Förderprüfung, IT-Dienstleistungen und Nachhaltigkeitsthemen etabliert Als Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und zertifizierter ESG & Sustainability Professional verfügt er über umfassende Qualifikationen, die seine führende Position in der Branche untermauern.

21.07.2025

Weiter gedacht … droht Wien ein Lock-in-Effekt?

Veränderung gehört zum Leben, und das betrifft in vielen Fällen auch den Wohnsitz. Das hat nicht unbedingt mit dem Ort zu tun, sondern mit den eigenen Wohnbedürfnissen. Man passt sie an die gegebene Situation an beziehungsweise versucht sie anzupassen. Das wird aber unter den aktuellen Bedingungen immer schwieriger, und daher zeigen sich in Wien die ersten Anzeichen eines Lock-in-Effekts.

19.07.2025

DLA Piper, ÖRAG, HSP.law, REIWAG – Neues aus den Unternehmen

In den vergangenen Wochen gab es wieder Wechsel und Aufstiege in den Unternehmen, aber vor allem auch einige Auszeichnungen.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    28.11.2022
  • um:
    11:00
  • Lesezeit:
    2 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 29/2025

Wir Gratulieren INFINA Credit Broker GmbH zu erreichten 20 Punkten!

INFINA Credit Broker GmbH

Brixner Straße 2, 6020 Innsbruck

Infina ist ein österreichweit tätiges, unabhängiges Beratungsunternehmen und der Wohnbau-Finanz-Experte für Immobilienfinanzierungen.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

Raiffeisen Immobilien Österreich

Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien

Raiffeisen Immobilien ist die Maklerorganisation der Raiffeisenbanken Gruppe in Österreich und bietet Fullservice: Immobilienvermittlung, Bewertung, Investment

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3