New York, London, Los Angeles, San Francisco und Tokio sind laut dem Resilient Cities Index 2022 von Savills die fünf resilientesten Städte der Welt. Mit dem Abflachen der Pandemie nimmt das urbane Leben wieder zu, sodass die Weltstädte ihre Schlüsselfunktion als zukunftssichere Wirtschaftsstandorte bestätigen konnten. Im Rahmen der Publikationsreihe „Savills Impacts“ wurden weltweit 500 Städte in den vier Kernbereichen Wirtschaft, Wissensökonomie und Technologie, ESG sowie Immobilien untersucht.
„Die Wirtschaftskraft der größten Städte der Welt in Verbindung mit ihrer Talentbasis und ihrem Technologiesektor bilden einen positiven Kreislauf, der Immobilieninvestitionen anzieht und dazu beiträgt, dass New York, London, San Francisco und Tokio weiterhin an der Spitze des Indexes stehen. Aber viele kleinere Städte holen auf und ziehen aufgrund ihrer individuellen Stärken sowohl Talente als auch Investitionen an“, so Paul Tostevin, Director bei Savills World Research.
Zu den größten Aufsteigern gehört Berlin, das seit 2016 von Platz 14 auf Rang 7 aufgerückt ist und neben London (Platz 2) und Paris (Platz 11) eine von nur drei europäischen Städten in der aktuellen Top 20 ist. „Berlin erweist sich weiterhin als Magnet für deutsche und internationale Unternehmen. Wir sehen, dass Unternehmen verstärkt ihren Sitz in die Hauptstadt verlagern, um von der Innovationsdynamik und dem großen Talentpool zu profitieren“, erläutert Matthias Pink, Head of Research bei Savills Germany.
Schnell wachsende Branchen wie Life Sciences und der Technologiesektor verleihen Städten auch außerhalb der Top 20, wie Eindhoven, Kopenhagen und Toronto, in den Bereichen Wissensökonomie sowie Technologie Auftrieb und sorgen für mehr Standortattraktivität. Toronto und Kopenhagen schneiden zudem in puncto ESG sehr gut ab. Savills rechnet hier perspektivisch mit einer weiteren positiven Stadtentwicklung, da der
Fokus unternehmerischen Handelns auch für die Zeit nach der Pandemie auf Gesundheit, Wohlbefinden und der Bewältigung des Klimawandels liegen wird.
„Auch wenn die Gesamtbevölkerung der Top-10-Städte in der Kategorie ESG weniger als sieben Millionen beträgt und sie sich alle auf Skandinavien, Österreich und Kanada konzentrieren, bieten diese Städte eine Blaupause für eine neue Art des Arbeitens und Lebens, die für ortsflexible Fachkräfte immer attraktiver werden könnte. Dadurch steigt der Bedarf an Immobilien, was wiederum Investitionen anzieht“, so Tostevin.
Betrachtet man ausschließlich das Investitionsvolumen am Immobilienmarkt für Wohnen und Gewerbe, sichert sich Los Angeles die Spitzenposition, gefolgt von New York und Dallas. Berlin rangiert noch vor London und ist damit erstmals die investitionsstärkste Stadt für Immobilien in Europa. Städte aus dem Asien-Pazifik-Raum wie Seoul, Singapur, Sydney und Shanghai schneiden im Gesamtranking zwar gut ab, belegen aber bei Immobilieninvestitionen nur Plätze außerhalb der Top 10.
„Insgesamt wurde in den Städten im vergangenen Jahr mit 1,3 Billionen US-Dollar ein Rekordvolumen an Immobilieninvestitionen getätigt, 59 Prozent mehr als 2020 und 22 Prozent mehr als im bisherigen Spitzenjahr 2019. Da die Volumina wieder das präpandemische Niveau erreicht und in einigen Fällen sogar übertroffen haben, führt die Kombination aus Renditerückgang und gestiegenen Finanzierungskosten dazu, dass einige Anleger für erstklassige – vorzugsweise inflationssichere – Erträge über ihre angestammten Sektoren und Regionen hinausschauen müssen. Auf der Suche nach höheren Renditen könnte ein Teil von ihnen zunehmend auf Städte setzen, die im Resilient Cities Index im Mittelfeld rangieren“, so Rasheed Hassan, Head of Global Cross Border Investment bei Savills.