Mit jeweils 3,9 Mio. m2 umgesetzter Fläche waren Deutschland und die Niederlande die Länder mit den höchsten Flächenumsätzen, gefolgt von Polen (3,4 Mio. m2).
Auf dem europäischen Investmentmarkt für Logistikimmobilien wurden bereits im ersten Halbjahr 2021 rund 64 % des Gesamtvolumens des Rekordjahres 2020 gehandelt. Gegenüber dem Fünfjahresdurchschnitt der ersten Jahreshälften stieg das Volumen um 60 % an. Auf Großbritannien entfiel mit 37 % der größte Anteil am europaweiten Volumen von 22,5 Mrd. Euro. Deutschland folgte mit einem Anteil von etwa 17 % auf Rang zwei.
Während der Logistiksektor in der Vergangenheit nur 10 bis 12 % des europäischen Immobilieninvestitionsmarktes ausmachte, entfielen in der ersten Jahreshälfte 2021 etwa 21 % der Gesamtinvestitionen auf diese Assetklasse. Eine Savills-Analyse des von Immobilienfonds neu aufgenommenen Kapitals zeigt zudem, dass 39 % der Investitionen in Logistikimmobilien fließen sollen – mehr als in jeden anderen Sektor.
„Ausschlaggebend für dieses Ergebnis sind insbesondere die strukturellen Veränderungen von Lieferketten und die weiter voranschreitende Expansion des Online-Handels. Beide Trends wurden durch die COVID-19-Pandemie noch beschleunigt. Die Einzelhändler haben schnell auf die neuen Bedingungen reagiert und Lieferketten angepasst, was sich in der steigenden Nachfrage nach Logistikflächen ausdrückt“, berichtet Bertrand Ehm, Director Industrial Investment bei Savills, „Gleichzeitig wird in Deutschland durch die Verschärfung von Baugenehmigungen sowie den Mangel an geeigneten Grundstücken das Angebot immer weiter begrenzt, was auch zu steigenden Preisen führt.“
In der Folge sinken die Leerstandsquoten für Logistikimmobilien in Europa weiter – allein in den letzten zwölf Monaten um durchschnittlich 80 Basispunkte auf 4,6 %. Besonders niedrige Leerstandsquoten weisen Tschechien (2,4 %) und Dänemark (2,6 %) auf, aber auch Städte wie Barcelona (3,3 %), Oslo (3,8 %) und Helsinki (4,3 %).
„Es gibt keine Anzeichen, dass sich das Verhältnis aus geringem Angebot und hoher Nachfrage auf dem europäischen Logistikmarkt mittelfristig ändern wird. Investoren wiederum können bei ihren Anlagen mit steigenden Mieteinnahmen rechnen“, so Marcus de Minckwitz, Head of EMEA Industrial and Logistics bei Savills.
Entsprechend sind auch die Spitzenmieten in den vergangenen zwölf Monaten durchschnittlich um 2 % gestiegen, angeführt von Lissabon (20 %) und den Warschauer Vororten (16 %). Savills geht davon aus, dass sich das Mietwachstum in den nächsten zwölf bis 18 Monaten aufgrund des mangelnden Angebots an Immobilien noch beschleunigen wird. Aufgrund der niedrigen Leerstandsquoten und der Aussicht auf Mietwachstum ist damit zu rechnen, dass sich die Renditen in den meisten europäischen Kernmärkten zwischen 3 und 4 % bewegen werden.