Die derzeitigen Marktbedingungen machen vielen Menschen die Entscheidung für einen Wohnungskauf schwer. Die verhaltene Stimmung zeigt sich auch im Grundbuch. So wurden beispielsweise seit Beginn des Jahres bis inkl. 30.09.2023 knapp 27 % weniger Wohnungs-Kaufverträge verbüchert als im selben Zeitraum des Vorjahres (Transaktionen von Gebraucht- und Bauträgerwohnungen lt. Verbücherungsdatum). Die Grundbuchexpert:innen der IMMOunited haben darum eine Preis-Übersicht für Neubau- und Bestandswohnungen in den Landeshauptstädten zusammengestellt. Um möglichst aktuelle Werte zu liefern, wurde der Analysezeitraum in Halbjahre unterteilt. So konnten die durchschnittlichen Kaufpreise aus dem ersten Halbjahr 2023 mit dem ersten Halbjahr 2022 verglichen werden. Das Ergebnis ist durchwachsen: Während mancherorts immer noch steigende Preise verzeichnet werden, scheint in einigen Landeshauptstädten das Plateau vorerst erreicht zu sein.
„Wird weniger gekauft, hat das früher oder später auch Auswirkungen auf die Immobilienpreise“, weiß Roland Schmid, Owner und CEO der IMMOunited GmbH. „Die aktuellen Zahlen aus dem Grundbuch, aber auch die derzeitige Marktsituation zeigen uns, dass der Immobilienbranche weitere herausfordernde Monate bevorstehen.“
Die Landeshauptstädte im Detail
Bitte beachten Sie: Für die Analyse wurden durchschnittliche Transaktionspreise herangezogen. Diese können erfahrungsgemäß stärker schwanken als z. B. Quadratmeterpreise.
Bregenz
In Bregenz gab es im ersten Halbjahr 2023 nur im Bestandssegment ausreichend Daten für eine vollwertige Analyse. Gebrauchte Wohnungen kamen auf einen durchschnittlichen Transaktionspreis von etwas mehr als 337.000 €. Ein Blick auf die Vorjahresperiode zeigt: Die Preisentwicklung hat sich verlangsamt, im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 gab es einen minimalen Rückgang von 0,3 %.
Eisenstadt
In Eisenstadt gab es im Auswertungszeitraum nicht ausreichend Transaktionsdaten, weshalb keine vollwertige Analyse durchgeführt werden konnte.
Graz
Im Schnitt kostete eine Gebrauchtwohnung in Graz im ersten Halbjahr 2023 206.000 €. Das sind 4 % mehr als im ersten Halbjahr 2022. Trotzdem ist das der vergleichsweise günstigste Durchschnittspreis der Analyse. Teurer waren Wohnungen vom Bauträger. Diese kamen auf 288.000 €. Im Gegenzug zum Gebrauchtsegment stieg der mittlere Preis von Neubauwohnungen lediglich um 0,3 % und lag somit fast auf dem Niveau der Vorjahresperiode.
Innsbruck
Bestandswohnungen in Innsbruck wiesen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 einen Durchschnittspreis von 388.000 € aus – den höchsten Wert der Gesamtanalyse im Gebrauchtsegment. Dieser Wert hat sich im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 kaum verändert. Damals lag der mittlere Transaktionspreis bei 389.000 €. Auch das Bauträgersegment in der Tiroler Landeshauptstadt wies Spitzenwerte aus. 599.000 € kostete eine Neubauwohnung im Schnitt. Das sind knapp 8 % mehr als noch im ersten Halbjahr 2022.
Klagenfurt
Für 216.000 € gingen Gebrauchtwohnungen in Klagenfurt im ersten Halbjahr 2023 über den Tisch. Das waren 8 % mehr als noch im ersten Halbjahr 2022. Ein etwas anderes Bild zeigte sich am Neubaumarkt. Mit rund 300.000 € waren Wohnungen vom Bauträger zwar rund 39 % teurer als das Gebrauchtsegment, aber günstiger als in der Vorjahresperiode. Im ersten Halbjahr 2022 lag der durchschnittliche Transaktionspreis bei 317.000 € - ein Minus von 5 %.
Linz
Wohnungen in Linz bewegten sich preislich im (unteren) Mittelfeld. Gebrauchte Wohnungen wiesen
in den ersten sechs Monaten 2023 rund 229.000 € aus. Neubauwohnungen lagen bei 326.000 €. Insgesamt verzeichnete Linz in beiden Wohnungs-Kategorien einen merkbaren Preisrückgang. Im Gebrauchtwohnungsbereich waren es ca. -11 % im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022, im Bauträgerbereich -16 %.
Salzburg
Während sich Bestandswohnungen im ersten Halbjahr 2023 mit rund 339.000 € im Mittelfeld der Landeshauptstädte bewegten, lagen Bauträgerwohnungen mit einem durchschnittlichen Transaktionspreis von rund 593.000 € auf Platz 2 – direkt hinter Innsbruck. Zudem waren sie knapp 3 % teurer als im ersten Halbjahr 2022. Schon damals wies Salzburg den Top-Durchschnittswert am Neubaumarkt aus. Im Gegensatz dazu zeigte sich im Gebrauchtsegment im selben Zeitraum ein leichter Rückgang von fast 3 %.
St. Pölten
In St. Pölten gab es nur im Neubaubereich ausreichend Datenmaterial für eine valide Analyse. Im Schnitt kostete eine Bauträgerwohnung im ersten Halbjahr 2023 272.000 € - der günstigste Transaktionspreis im Städteranking trotz eines Anstiegs von mehr als 5 % im Vergleich zur Vorjahresperiode.
Wien
Für durchschnittlich 338.000 € wurden Gebrauchtwohnungen im ersten Halbjahr 2023 in Wien verkauft. Neubauwohnungen gingen um 430.000 € über den Tisch. In der Bundeshauptstadt zeigte sich ebenfalls ein deutlicher Unterschied zwischen den beiden Wohnungssegmenten. Während der durchschnittliche Preis für Neubauwohnungen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 um fast 3 % anstieg, ging jener für Bestandswohnungen um mehr als 3 % zurück.
Die Landeshauptstädte im Überblick*
Landeshauptstadt / Kategorie | Ø Kaufpreis 1. Halbjahr 2022 | Ø Kaufpreis 1. Halbjahr 2023 |
Bregenz |
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Bestand | € 338.000 | € 337.000 |
Bauträger | € 445.000 |
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Eisenstadt |
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Bestand |
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Bauträger |
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Graz |
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Bestand | € 198.000 | € 206.000 |
Bauträger | € 287.000 | € 288.000 |
Innsbruck |
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Bestand | € 389.000 | € 388.000 |
Bauträger | € 556.000 | € 599.000 |
Klagenfurt |
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Bestand | € 200.000 | € 216.000 |
Bauträger | € 317.000 | € 300.000 |
Linz |
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Bestand | € 258.000 | € 229.000 |
Bauträger | € 389.000 | € 326.000 |
Salzburg |
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Bestand | € 348.000 | € 339.000 |
Bauträger | € 577.000 | € 593.000 |
Sankt Pölten |
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Bestand |
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Bauträger | € 258.000 | € 272.000 |
Wien |
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Bestand | € 350.000 | € 338.000 |
Bauträger | € 418.000 | € 430.000 |
*Anmerkung: Für fehlende Kategorien konnten aufgrund der geringen Transaktionsanzahl keine
validen Kennzahlen ausgewertet werden.
Methodik
Für die Auswertung wurden mehr als 9.300 Wohnungstransaktionen (gebraucht und vom Bauträger)
analysiert, die ein Objekt mit einer Nutzfläche zwischen 30 m² und 150 m² umfassten und in den
österreichischen Landeshauptstädten im ersten Halbjahr der Jahre 2022 und 2023 getätigt wurden. Ausgewertet wurde der Durchschnittspreis der Wohnungen. Extremwerte wurden verworfen. Stichtag der Auswertung ist der 20.10.2023.