Pisecky: Der Klimaschutz braucht eine Sanierungsoffensive im Wohnbau

Zur Erreichung der Klimaziele sind in den nächsten Jahren massive Investitionen in die energetische Sanierung von Gebäuden nötig. Um diese Investitionen in Gang zu bringen, sind Änderungen in den wohnrechtlichen Rahmenbedingungen nötig, fordert die Fachgruppe Immobilien- und Wirtschaftstreuhänder in der Wirtschaftskammer Wien.

© envato elements

„Wir brauchen noch heuer ein Sanierungspaket, das Anreize im Mietrecht ebenso enthält wie steuerliche Anreize“, sagt Fachgruppen-Obmann Michael Pisecky. Als Vorbild für die Sanierungsoffensive, so Pisecky, könnte die Mietrechtsreform von 1986 gelten. Sie löste einen Sanierungsboom aus, der bis weit in die 1990er-Jahre anhielt und entscheidend dazu beitrug, den veralteten Wohnungsbestand in Wien nachhaltig zu verbessern.  

Ein Bild davon, wie grau und desolat sich Wien vor dieser Erneuerungswelle präsentierte, vermittelt die populäre TV-Serie „Kottan ermittelt“. Vereinfacht gesagt wurde damals die Möglichkeit geschaffen, für Wohnungen nach einer gründlichen Sanierung einen angemessenen Mietzins zu verlangen. In kurzer Zeit verschwanden daraufhin die Substandardwohnungen. Laut Statistik Austria erfüllten im Jahr 2022 nicht weniger als 93,6 % aller Hauptwohnsitzwohnungen die Voraussetzungen der Ausstattungskategorie A – sie verfügten also standardmäßig über Bad, WC und Zentralheizung oder Fernwärme. Die Kategorien C und D machten noch 1981 zusammen fast 30% aller Mietwohnungen aus, inzwischen ist der Anteil auf verschwindende 1,4% gesunken. Das ließe sich wiederholen, ist Pisecky überzeugt: „Damals lautete das Ziel, den Substandard zu beseitigen. Heute geht es um Klimaschutz und die Senkung der Energiekosten für die Mieter.“ 

Mietrecht wirkt als Bremse für den Klimaschutz

Ähnlich wie vor der Reform von 1986 bremst auch heute das Mietrecht dringend nötige Investitionen. Wien ist von diesem Sanierungs-Rückstau besonders betroffen. Ein großer Teil des Bestands an mehrgeschoßigen Wohnhäusern steht in Wien, überdies hat Wien den höchsten Anteil an preisgeregelten Mietwohnungen und österreichweit den zweitniedrigsten Richtwert. Deshalb betont Pisecky: „Mit einem Sanierungspaket, das Anreize im Mietrecht sowie steuerliche Anreize enthält, kann diese Bremse gelöst werden, das zeigt das Vorbild von 1986 sehr deutlich. Von den Klimaschutz-Sanierungen profitieren dann alle Mieter, weil dadurch die Energiekosten massiv gesenkt werden – in der Regel so stark, dass auch bei Neumietern trotz erhöhter Mieten in Summe für den Mieter keine Kostensteigerungen auftreten“. 

Drohende Krise im Wohnungsneubau

Eine Sanierungsoffensive der Bundesregierung könnte zudem helfen, den drohenden Konjunkturabschwung im Neubau von Wohnungen abzufedern. Aufgrund hoher Zinsen und stark gestiegener Baustoffpreise ist die Bautätigkeit fast zum Erliegen gekommen. Derzeit werden noch bestehende Aufträge abgearbeitet, doch ab dem Herbst droht ein massiver Einbruch. Negative Auswirkungen für die gesamte österreichische Wirtschaft sowie eine höhere Arbeitslosigkeit könnten die Folge sein. Schon jetzt melden zahlreiche Unternehmen aus der Branche vorsorglich Mitarbeiter zur Kurzarbeit an. Pisecky: „Ein Sanierungspaket, wie wir es fordern, nützt dem Klimaschutz, spart den Mietern Geld und wirkt überdies einem drohenden Konjunktureinbruch entgegen.“ 

Wirtschaftskammer Wien, Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder

ebene 7, 1020 Wien

Noch keine Beschreibung vorhanden.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Jetzt Bewerten Pressemeldungen Öffentliche Seite

30.05.2025

Die Kraft der Räume – Juni

Farbe des Monats: GRÜN – Zahl des Monats: 45721861984 – Thema des Monats : Licht & Farben – Motto des Monats: Wer bin ich?

28.05.2025

Das Wiener Zinshaus als nachhaltigste Wohnform

Im Rahmen des DREA & ÖGNI Events „Future Real Estate: Digital. Nachhaltig. Transformativ.", präsentierte Stephan Pasquali, Geschäftsführer der 3SI Immogroup, seine fundierten Erkenntnisse zum Thema Nachhaltigkeit des Wiener Zinshauses. In seinem Vortrag analysierte er die stadtbildprägenden Gebäude und führte den Beweis an, dass diese traditionelle Bauform „die nachhaltigste Form des Wohnens gewesen ist”.

27.05.2025

Johannes Wild über aktuelle Herausforderungen für Immobilienverwalter und notwendige Reformen

Die Altbausanierung in Österreich steht vor einem komplexen Geflecht aus gesetzlichen Anforderungen und wachsendem Handlungsdruck. Dieser Spannungsbereich bildete auch den thematischen Schwerpunkt eines Gesprächs mit Johannes Wild, Fachverbandsobmann-Stellvertreter und Obmann der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Niederösterreich.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    23.07.2023
  • um:
    13:00
  • Lesezeit:
    2 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 21/2025

Wir Gratulieren Winegg Realitäten GmbH zu erreichten 20 Punkten!

Winegg Realitäten GmbH

Herrengasse 1-3, 1010 Wien

Seit über 25 Jahren ist die WINEGG als Investor, Projektentwickler, Bauträger und Makler tätig. Das Kerngeschäft war in den Anfangsjahren das Zinshaus, doch in den letzten Jahren wurde auch das Bauträgergeschäft im Neubau forciert. Die Immobilien der WINEGG bestechen durch eine hervorragende Mikrolage, eine hochwertige Ausführung und eine nachhaltige Konzeptionierung.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

EHL Immobilien Gruppe

Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien

EHL Immobilien ist einer der führenden Immobiliendienstleister Österreichs und auf Gewerbe- und Wohnimmobilien sowie Investment spezialisiert. Das Spektrum reicht von Immobilienvermittlung über Immobilienbewertung, Asset- und Portfolio Management bis zu Market Research und Investmentberatung. Die exklusive Partnerschaft mit dem globalen Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate sichert der EHL-Gruppe ein globales Netzwerk und Markt Know-how in 23Ländern.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

NOE Immobilien Development GmbH

Rennbahnstraße 2, 3100 Sankt Pölten

Die NID (NOE Immobilien Development GmbH) ist ein renommierter Immobilienentwickler mit Tätigkeitsschwerpunkt "Wohnbau" in Niederösterreich und Wien. Mit einem Projektvolumen von über 300 Mio. Euro ist die NID eines der größeren Entwicklungsunternehmen auf dem ostösterreichischen Markt. Projektentwicklungen der NID sind geprägt durch abgestimmte Architektur, nachhaltige Denkweise und Einbeziehung aller Stakeholder – mit dem Ziel, ein gutes Angebot an qualitativen, hochwertigen Wohnungen mit attraktivem Preisniveau für alle Kund:innen zu erzielen.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News