Nationalrat: SPÖ fordert Aussetzen der Erhöhung der Richtwertmieten und Kategoriebeträge

Kurzdebatte über Fristsetzungsantrag für den SPÖ-Vorschlag eines Inflationslinderungsgesetzes. Maßnahmen gegen die Teuerung im Wohnbereich forderte die SPÖ heute im Nationalrat in einer von ihr verlangten Kurzdebatte. Dazu schlagen die Sozialdemokrat:innen die Einführung eines Inflationslinderungsgesetzes vor.

© envato elements

Dieses würde vorsehen, dass die Erhöhungen der Richtwertmieten, der Kategoriebeträge und weiterer mietrechtlicher Beträge für die nächsten drei Jahre ausgesetzt werden. Zudem soll die Erhöhung langfristig auf einen Maximalwert von zwei Prozent begrenzt werden. Damit dieses Gesetz rechtzeitig vor der gesetzlich vorgesehen Erhöhung am 1. April 2023 in Kraft treten könnte, forderte die SPÖ , dem Bautenausschuss eine Frist bis 1. März 2023 zur Behandlung des Antrags zu geben. Sie blieb damit in der Minderheit.

SPÖ: Einfrieren der Mieten, da Gefahr in Verzug

Nach geltender Rechtslage würden sich die Richtwerte derzeit alle zwei Jahre erhöhen. Aufgrund der hohen Inflationsraten sollte die am 1. April 2023 gesetzlich vorgesehene Indexierung bis 2025 zur Entlastung der Bevölkerung ausgesetzt werden, argumentierte SPÖ-Bautensprecherin Ruth Becher in ihrer Rede. Dies gebe der Regierung Zeit für eine grundlegende Mietrechtsreform, die auch eine Begrenzung der Erhöhung beinhalten solle. Der SPÖ nach sollten die Richtwerte dann nur mehr gemäß der durchschnittlichen Entwicklung des EZB-Leitzinssatzes erhöht werden, maximal aber um zwei Prozent. Es sei Aufgabe der Politik, dafür zu sorgen, dass Wohnraum und Wohnen leistbar bleibe, plädierte Becher. Doch die Bundesregierung sei untätig und verantworte die anstehende Anhebung der Mieten. Die Mieten würden den Einkommen "davongaloppieren", kritisierte Becher. Dies sei eine "radikale Umverteilungspolitik" von der Mitte der Gesellschaft nach ganz oben, würden doch 80 von 100 Miet-Euros an die reichsten zehn Prozent der Österreicher:innen fließen. Es sei "Gefahr in Verzug" und es brauche jetzt ein "Einfrieren" der Mieten und keine Unterstützungsmaßnahmen, forderte Maximilian Lercher (SPÖ) leistbaren Wohnraum und ein Eingreifen des Staates, wo die Immobilienwirtschaft nicht funktioniere.

ÖVP und Grüne: Bundesregierung hat zahlreiche Maßnahmen gesetzt

Ein Aussetzen der Anpassung für die nächsten drei Jahre "komme nicht in Frage", würde diese doch massive Auswirkungen für Vermieter:innen und Investitionen haben, kritisierte Johann Singer (ÖVP) den SPÖ-Vorstoß. Es brauche ausgeglichene Bedingungen zwischen jenen, die Wohnraum schaffen, und jenen, die ihn nutzen. Die Bundesregierung habe zahlreiche Maßnahmen gesetzt, um den Bereich des Wohnens zu unterstützen, argumentierte Singer.

Der gemeinnützige Wohnbau sei die langfristig beste "Mietpreisbremse", zeigte sich Nina Tomaselli (Grüne) überzeugt. Die SPÖ beklage die Erhöhung der Mieten, erhöhe sie aber selbst in den Wiener Gemeindebauten, kritisierte die Abgeordnete und sagte, sie frage sich, wo dieses Geld angesichts der dort niedrigen Sanierungsrate hinfließe. Zudem seien die Wiener:innen in den vergangenen 20 Jahren schleichend um die Wohnbeihilfe gebracht worden, da deren Zugangsbarrieren nie erhöht worden seien, führte Tomaselli die gesunkene Zahl an Bezieher:innen ins Treffen. Die Bundesregierung kämpfe mit Nachdruck für leistbares Wohnen, verwies Tomaselli auf die Maßnahmen der Bundesregierung.

FPÖ ortet schleichenden Abverkauf

FPÖ-Bautensprecher Philipp Schrangl (FPÖ) unterstützte den Antrag, kritisierte aber die SPÖ, da das SPÖ-geführte Wien die Erhöhung umsetzen und "gnadenlos in die Taschen von mehr als 500.000 Gemeindebaubewohner:innen greifen" werde. Zudem kritisierte Schrangl, dass Immobilien-Spekulant:innen, Banken und Versicherungen "Sozialwohnungen zum Sozialtarif" erwerben und anschließend als Anlagewohnungen in beliebiger Höhe weitervermieten könnten. Dies sei ein "schleichender Abverkauf" der Wohnungsgemeinnützigkeit und der "größte Anschlag auf leistbares Wohnen".

NEOS: Politik muss als Erstes Maßnahmen im gemeinwohlorientierten Bereich setzen

Die Politik müsse als Erstes Maßnahmen im gemeinwohlorientierten Bereich der Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen setzen, und nicht immer nur bei den privaten Vermieter:innen, forderte

Johannes Margreiter (NEOS) und kritisierte den SPÖ-Antrag. Der Wert der Immobilien sei zwar in den vergangen Jahren gestiegen, nicht aber deren Ertrag für Vermieter:innen. Wohnraum, der mit öffentlichen Mitteln geschaffen worden sei, müsse zur öffentlichen Wohnversorgung bleiben, sprach sich Margreiter gegen ein Ausscheiden solcher Wohnungen in Privateigentum aus. (Fortsetzung Nationalrat) pst

Pressedienst der Parlamentsdirektion – Parlamentskorrespondenz

Weg 3 undefined, 1220 Wien

Noch keine Beschreibung vorhanden.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Jetzt Bewerten Pressemeldungen Öffentliche Seite

12.07.2025

Wie aus Brownfields Stadtteile werden

Beim ArchitekturMorgen diskutieren Andreas Hawlik und Evgeni Gerginski (beide HAWLIK GERGINSKI Architekten) mit ihren Gästen die Möglichkeiten, die Brownfields bieten, um neue lebenswerte Plätze in den Städten zu schaffen. Claudia Brey (Geschäftsführerin ÖBB-Immobilienmanagement), Michaela Koban (Head of ARE Development), Bernhard Steger (Leitung Stadtteilplanung und Flächenwidmung Innen-Südost, MA 21) sowie Peter Ulm (Geschäftsführer allora Immobilien) sprachen über ihre Erfahrungen mit diesen speziellen Flächen.

10.07.2025

KPMG-Experte analysiert aktuelle Herausforderungen am Investmentmarkt

„Die größte Herausforderung derzeit im Investitionsbereich ist sicherlich die großwirtschaftliche Gemengelage in puncto auf die fehlende Sicherheit für die Investitionen, die derzeit vorherrscht", erläutert Stefan Rufera, Partner bei KPMG im Transaktionsbereich, in einem aktuellen Fachgespräch zur Situation auf dem Immobilienmarkt.

09.07.2025

Gerald Herndlhofer: Ein strategischer Vordenker für die internationale Expansion

„Die Herausforderungen unserer Zeit verlangen nach integrierten Lösungen und einem standortübergreifenden Denken", erklärt Gerald Herndlhofer, der kürzlich zum Partner in der internationalen Drees & Sommer-Gruppe ernannt wurde. Das auf Infrastruktur, Bau und Immobilien spezialisierte Beratungsunternehmen stärkt mit dieser Entscheidung nicht nur seine Position am österreichischen Markt, sondern setzt auch ein deutliches Zeichen für die weitere Internationalisierung der Gruppe.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    02.02.2023
  • um:
    13:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 27/2025

Wir Gratulieren Raiffeisen Immobilien Österreich zu erreichten 20 Punkten!

Raiffeisen Immobilien Österreich

Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien

Raiffeisen Immobilien ist die Maklerorganisation der Raiffeisenbanken Gruppe in Österreich und bietet Fullservice: Immobilienvermittlung, Bewertung, Investment

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

Platz 3

EHL Immobilien Gruppe

Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien

EHL Immobilien ist einer der führenden Immobiliendienstleister Österreichs und auf Gewerbe- und Wohnimmobilien sowie Investment spezialisiert. Das Spektrum reicht von Immobilienvermittlung über Immobilienbewertung, Asset- und Portfolio Management bis zu Market Research und Investmentberatung. Die exklusive Partnerschaft mit dem globalen Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate sichert der EHL-Gruppe ein globales Netzwerk und Markt Know-how in 23Ländern.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News