Eine aktuelle repräsentative Umfrage von Engel & Völkers LiquidHome zeigt: Die Österreicherinnen und Österreicher im Alter zwischen 50 und 75 Jahren wünschen sich für den Ruhestand finanzielle Unabhängigkeit und so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden leben zu können. Geistige und körperliche Fitness steht auf der Liste der immateriellen Wünsche naturgemäß ganz oben. Bei den materiellen Wünschen rangiert neben der finanziellen Unabhängigkeit und Absicherung u.a. für etwaige Pflegebedürftigkeit und Reisewünsche, die Sanierung der eigenen Immobilie bereits an vierter Stelle.
Als Bremsfaktoren für die Umsetzung der Zukunftspläne im Alter werden fehlende finanzielle Mittel in Kombination mit aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen genannt. Interessant ist, dass sich die 50–60-Jährigen stärker vor Geldnöten im Alter fürchten als die Altersgruppe der 61–75-Jährigen. Nachvollziehbar ist in diesem Zusammenhang, dass Hauseigentümer sich weniger Sorgen um Altersarmut machen als Menschen, die zur Miete wohnen.
Die Finanzierung von Plänen oder Lebenserhaltungskosten soll am liebsten durch Sparen oder das Aufbrauchen von eigenen Ersparnissen erfolgen. Die eigenen Kinder bei finanziellen Engpässen zur Kasse zu bitten, ist keine Option. Eine Kreditaufnahme oder Komplettverkauf der eigenen Immobilie ist für diese Altersgruppe ebenso keine Alternative.
Menschen möchten im Alter in eigener Immobilie bleiben
Was die Assoziationen mit dem Besitz eines eigenen Hauses anbelangt, bedeutet dies für mehr als die Hälfte der Befragten Schutz, Geborgenheit und eine wichtige Geldanlage. Gleichzeitig wird das günstige Wohnen im Alter als ein wesentlicher Faktor angesehen. 61 Prozent der Befragten geben an, auf jeden Fall so lange wie möglich in der eigenen Immobilie wohnen zu wollen. Für lediglich 8 Prozent ist der Umzug in eine kleinere Wohnung absolut denkbar, 4 Prozent würden sich auf jeden Fall für eine Senioren-Wohnanlage entscheiden. 30 Prozent der befragten Immobilieneigentümer denken über Sanierungsmaßnahmen, insbesondere über Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, nach. Immerhin ein Drittel sieht diese auch als leistbar, für 12 Prozent fehlen dafür jedoch die nötigen finanziellen Mittel.
„Für viele Menschen bedeutet der Pensionseintritt auch einen Rückgang an Liquidität, mit dem es schwierig wird, den gewohnten Lebensstandard zu halten,” erläutert Gerald Beirer, Geschäftsführer der EV LiquidHome GmbH. Die eigene Immobilie zur Gänze zu verkaufen, um so mehr finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben, kommt für die wenigsten in Frage. Bei einem direkten Vergleich der Verkaufsoptionen zeigt sich, dass ein Immobilien-Teilverkauf im Falle unerwarteter finanzieller Bedürfnisse eine bevorzugte Option darstellt.
„Der Hauptvorteil des Immobilienteilverkaufs wird mit 48 Prozent im lebenslangen Wohnrecht gesehen. 32 Prozent sehen darin die Finanzierungsmöglichkeit einer Pflegebedürftigkeit in den eigenen vier Wänden, für 31 Prozent ist der Immobilien-Teilverkauf eine gute Alternative zu einer Hypothek oder einem Kredit,“so Gerald Beirer. Generell besteht noch ein erheblicher Informationsbedarf in Bezug auf das Teilverkaufs-Modell, da dieses bei den befragten Österreicherinnen und Österreichern noch zu wenig bekannt ist. Es ist weitere Aufklärungsarbeit nötig, um die Akzeptanz und Vorteile dieses Verrentungsmodells verdeutlichen zu können.
Zur Umfrage: Die Umfrage wurde vom Market Institut Linz mittels Online-Interviews bei rund 500 Personen in Österreich zwischen 50 und 75 Jahren im Zeitraum von September bis Oktober 2023 durchgeführt.