Konsequent gegen die Gemeinnützigkeit

Seit Monaten haben die Gemeinnützigen auf die nachteiligen Auswirkungen des Mietpreisdeckels im Bereich des WGG (Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz) hingewiesen und für Änderungen plädiert, bewirkt hat das jedoch gar nichts. Nunmehr soll eine Gesetzesvorlage beschlossen werden, die aus wirtschaftspolitischer Sicht verfehlt ist und sozialpolitisch so gut wie Nichts bringt.

© envato elements

Vorerst sei noch einmal darauf hingewiesen, dass bei den Gemeinnützigen die Wertsicherung bei jenen Entgeltbestandteilen die gesetzlich reguliert sind, nur alle zwei Jahre erfolgt und für den April des nächsten Jahres eine entsprechende Erhöhung angestanden wäre. 

Während im privaten Bereich die Erhöhungen nach dem MRG (Mietrechtsgesetz) bei Richtwerten und bei Kategoriemieten mit plus 16% und plus 24% in den letzten beiden Jahren durchgezogen wurden, sollen diese nunmehr bei den Gemeinnützigen mit maximal 5% begrenzt werden. 

Die Gemeinnützigen sollen also für die zurückliegenden beiden Jahre mit 5% abgespeist werden. Warum ist dies abzulehnen? 

Begrenzt werden die Erhaltungs- und Verbesserungsbeiträge (EVB), also jene Entgeltbestandteile, die zweckgebunden für die Erhaltung der Wohnhäuser verwendet werden müssen. Trotz steigender Baupreise werden damit die Mittel für die Instandhaltung der Häuser um, wie es der Verband gemeinnütziger Bauvereinigung nachgerechnet hat, um insgesamt 300 Mio. € für die nächsten 3 Jahre geschmälert. Damit fehlen dringend benötigte Mittel für Reparaturen und Aufträge für die Wirtschaft. Hinzu kommt, dass diese Ausfälle dauerhaft sind und auch nicht mehr nachgeholt werden können. 

Begrenzt werden auch die bei ausfinanzierten Gebäuden vorgeschriebene Grundmiete und die Wiedervermietungsmiete, die mit 1,95 € pro m2 den niedrigsten Wert aller regulierten Mieten haben, wohingegen die nicht dem WGG oder dem MRG unterliegenden freien Marktmieten, die im Schnitt mehr als 10 € pro m2 betragen, ohne Beschränkung bleiben und nicht dem Mietpreisdeckel unterliegen. 

Die Mieteinnahmen der Gemeinnützigen aus diesen Titeln müssen zweckgebunden für wohnungsgemeinnützige Zwecke verwendet werden. Der Einnahmeausfall wird auf rund 160 Mio € geschätzt. 

Dem Sektor wird somit fast eine halbe Milliarde entzogen. Dabei hat sich die Regierung erst vor wenigen Tagen darüber gerühmt dem Sektor beim Finanzausgleich 300 Mio € mehr zur Verfügung zu stellen. 

Zu klären ist natürlich auch die Frage: Ist damit zumindest den Bewohner*innen gedient? Die Auswirkungen für den Einzelnen sind bescheiden und bewegen sich im Cent-Bereich pro m2. Die Inflationslinderung ist gering und hätte bei der Deckelung der privaten Mieten einen wesentlich höheren Effekt. 

Als wesentliche Auswirkung verbleibt die Schwächung des Gemeinnützigen Sektors, der gerade in Zeiten der Immobilienkrise, der Hochzinspolitik und der stark nachlassenden Baukonjunktur von der Politik gestärkt werden müsste. 

Der Verein für Wohnbauförderung fordert daher eine Kompensation für die Einnahmenausfälle aus dem Mietpreisdeckel in Form von Zweckzuschüssen sowie eine Wohnbaumilliarde für den Neubau, schließt KommR Mag. Michael Gehbauer, Obmann des Vereins für Wohnbauförderung. Man möge sich ein Beispiel an der Stadt Wien nehmen, die die Mittel für die Wohnbauförderung um insgesamt 300 Mio € pro Jahr für Neubau, Sanierung und Wohnbeihilfen aufgestockt hat. Der Sektor braucht, um seinem gesetzlichen Auftrag zur Versorgung der Bevölkerung mit leistbarem Wohnraum nachkommen zu können, die notwendigen finanziellen Mittel, klare und sichere Rahmenbedingungen sowie die notwendige Unterstützung.

Verein für Wohnbauförderung (vwbf)

Werdertorgasse 9, 1010 Wien

Noch keine Beschreibung vorhanden.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Jetzt Bewerten Pressemeldungen Öffentliche Seite

30.01.2025

Prop-Tech und Start-Ups: Österreichs Innovationslandschaft im Fokus

Die Start-up-Szene in Österreich entwickelt sich dynamisch, insbesondere im Bereich Prop-Tech. In einem aufschlussreichen Gespräch teilt Peter Wundsam von Forvis Mazars Wien seine Erkenntnisse über die aktuelle Lage und Zukunftsperspektiven der österreichischen Start-up-Landschaft.

29.01.2025

Geopolitik, Wirtschaft und Markttrends im Fokus

Die Immobilienwirtschaft steht vor einem Jahr, das durch geopolitische Spannungen, wirtschaftliche Unsicherheiten und strukturelle Veränderungen geprägt ist. Auf der Immobilien-Researcher-Runde wurden aktuelle Entwicklungen und zukünftige Herausforderungen diskutiert.

29.01.2025

Makler Mentor: Praxisorientiertes Ausbildungsprogramm für den Erfolg in der Immobilienbranche

In der dynamischen Welt des Immobilienmarktes ist fundiertes, praxisnahes Fachwissen der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg. Das innovative Makler Mentor Programm eröffnet ambitionierten Immobilienmakler:innen eine einzigartige Chance, ihre Kompetenzen gezielt zu erweitern und ihre Karriere signifikant voranzutreiben.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    16.12.2023
  • um:
    11:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 4/2025

Wir Gratulieren INFINA Credit Broker GmbH zu erreichten 20 Punkten!

INFINA Credit Broker GmbH

Brixner Straße 2, 6020 Innsbruck

Infina ist ein österreichweit tätiges, unabhängiges Beratungsunternehmen und der Wohnbau-Finanz-Experte für Immobilienfinanzierungen.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

Otto Immobilien GmbH

Riemergasse 8, 1010 Wien

Seit mehr als 65 Jahren begleiten wir unsere Kund:innen – oft über mehrere Generationen – mit Erfahrung, Engagement und Leidenschaft für unser Handwerk. Heute zählen wir mit unseren Expert:innen und der Partnerschaft mit Knight Frank zu den großen unabhängigen Berater:innen für Vermarktung, Verwaltung und Bewertung von Wohn- und Gewerbeimmobilien – national und international.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Hiring Profil News

Platz 3

BUWOG Group GmbH

Rathausstraße 1, 1010 Wien

Die BUWOG ist der führende Komplettanbieter am österreichischen Wohnimmobilienmarkt und deckt die gesamte Wertschöpfungskette des Wohnungssektors ab.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Hiring Profil News