Jede:r Siebte ist nach der Pandemie zufriedener
Für ein Viertel der Befragten (23 Prozent) hatte die Corona-Pandemie unmittelbare Auswirkungen auf die Wohnzufriedenheit. Doch vermehrtes Homeoffice und Homeschooling haben nicht nur zu mehr Unzufriedenheit geführt, sondern auch zu mehr Zufriedenheit. So ist jede:r Siebte nun zufriedener mit der Wohnsituation als noch vor der Krise. Besonders positiv auf das Wohnbefinden hat es sich bei Hausbewohnern, Eigentümern und Bewohner von Immobilien über 130 m2 (unter ihnen ist jede:r Fünfte zufriedener) ausgewirkt. Auch diejenigen, die über einen Garten (18 Prozent sind zufriedener) oder eine Terrasse (19 Prozent sind zufriedener) verfügen, sind ihrer Bleibe heute gewogener.
Wohnungsgröße, Lage und baulicher Qualität wirkten sich negativ aus
Jede:r Zehnte ist, was Wohnen betrifft, weniger zufrieden als noch vor der Pandemie. Für diese Personengruppe sind Gründe wie Wohnungsgröße (58 Prozent), Zimmeranzahl (53 Prozent) und dasWohnumfeld bzw. die Nachbarschaft (47 Prozent) die Haupttreiber der Unzufriedenheit. Aber auch die bauliche Qualität der Immobilie (46 Prozent) fehlendes Grün (45 Prozent), ein fehlendes Arbeitszimmer (43 Prozent), Lärmentwicklung und fehlende Freiflächen (je 42 Prozent) haben das ihre dazu beigetragen. Die Unzufriedenheit wenig beeinflusst haben Aspekte, die potenziellen Mieter:innen oder Käufer:innen im Normalfall besonders wichtig sind. Darunter fallen die Nähe zum Arbeitsplatz, die Verkehrsanbindung und die Parkplatzsituation – Faktoren, die im Jahr der Pandemie für viele Österreicher:innen kaum eine Rolle gespielt haben. „Im Jahr der Krise spielte Verkehrsanbindung kaum eine Rolle, die Prioritäten waren andere. Doch wir sehen darin nur eine kurzfristige Entwicklung. Denn Homeoffice und Homeschooling werden weniger, die Mobilität wird dadurch wieder wichtiger“, so Markus Dejmek, Österreich-Chef von ImmoScout24.
Trotz hoher Zufriedenheit: jede:r Zweite möchte Wohnsituation verbessern
Eines sei noch gesagt: Obwohl die Österreicher:innen mit ihrem Zuhause durchaus sehr zufrieden sind, ist die Verbesserung der eigenen Wohnsituation knapp der Hälfte der Befragten ein Anliegen. Corona als Treiber des Verbesserungswunsches geben 16 Prozent der Österreicher:innen an. Wobei nicht jede:r von ihnen gleich umziehen möchte, vielmehr denkt die Hälfte der Verbesserungswilligen an Umbau oder Renovierung.